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Schilder sollen geändert werden:Keine "Spielplätze" mehr in Köln? OB dagegen
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Köln will den Begriff "Spielplatz" abschaffen. Er sei "eingrenzend", so die Stadtverwaltung. Die Oberbürgermeisterin sieht das aber anders. Darüber müsse der Stadtrat entscheiden.
Die Stadtverwaltung von Köln will die Bezeichnung "Spielplatz" abschaffen. Der Begriff sei eingrenzend und werde durch "Spiel- und Aktionsfläche" ersetzt, hießt es in einer Mitteilung an den Jugendhilfeausschuss. Geplant ist, nach und nach an den mehr als 700 Spielplätzen alle Schilder auszutauschen. Mehrere Medien hatten berichtet.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) könnte das Vorhaben aber noch stoppen: Sie kündigte an, die Umbenennung an eine Entscheidung im Kölner Stadtrat zu knüpfen.
Kölns Spielflächen sollen alle Altersgruppen ansprechen
In der Mitteiluung der Stadtverwaltung heißt es zu den Plänen, die aktuellen Designs seien veraltet. Spielplätze sollten heute "dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen" und die Begegnung von Bürgern aller Altersgruppen fördern.
Insbesondere muss dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden.
Stadtverwaltung Köln
Deshalb werde in Zukunft "auf den eingrenzenden Begriff 'Spielplatz' verzichtet".
Neue Beschilderung mit bunten Symbolfiguren
Die neuen Schilder zeigen bunte Figuren, die Skateboard fahren, Ball spielen oder im Sand buddeln. Das neue Design spreche nicht nur kleine Kinder, sondern auch Jugendliche an, erklärte eine Sprecherin.
Da die Schilder lediglich Informationscharakter und keine planungsrechtliche Bedeutung hätten, sei der sonst auf Spielplätzen übliche Kinderlärm weiterhin erlaubt, heißt es in der Verwaltungsmitteilung. Dass die Bezeichnung "Spielen" auf dem Schild vorkomme, sichere Eingriffsmöglichkeiten des Ordnungsamtes bei nicht sachgemäßer Nutzung der Fläche.
Das geplante neue Schild mit der Bezeichnung "Spiel- und Aktionsfläche" soll künftig an Spielplätzen in Köln angebracht werden.
Quelle: Stadt Köln
Kaputte Schilder werden nach und nach ersetzt
Alte sanierungsbedürftigen Schilder sollten von Herbst an über einen Zeitraum von mehreren Jahren sukzessive ersetzt werden. "Ein Austausch noch funktionsfähiger Beschilderungen findet nicht statt", betonte eine Sprecherin. Die Kosten ließen sich nicht beziffern, da sie abhängig vom Einzelpreis und der jeweiligen Bestellmenge seien.
An der Entwicklung des Designs habe die Jugendverwaltung ein Jahr gearbeitet und auch Kinder und Jugendliche einbezogen. Für diesen Beteiligungsprozess habe die Politik 38.000 Euro im Haushalt 2023 zur Verfügung gestellt.
Oberbürgermeisterin Reker hat kein Verständnis für die Änderung
Oberbürgermeisterin Reker äußerte großes Unverständnis. "Ich persönlich finde die Bezeichnung 'Spielplatz' klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt", teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch sei die Tragweite der Änderung "allem Anschein nach" nicht in ausreichendem Maße erkannt worden:
Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung.
Henriette Reker, Kölner Oberbürgermeisterin
So etwas müsse im Stadtrat entschieden werden, meint Reker. So soll es nun auch kommen. Sie will den vorliegenden Vorschlag am 4. September in einer Sitzung des Gremiums zur Entscheidung vorlegen. Nur nach einer Zustimmung würden dann die Schilder erneuert.
Wie man einen Wasserspielplatz für Kinder ganz einfach im eigenen Garten nachbauen kann:
Quelle: dpa
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