Update am Morgen:Ein Preis für den Erfindergeist
von Shakuntala Banerjee
Guten Morgen,
"Ich weiß gar nicht, wie meine Eltern nach den Nachrichten noch schlafen können!" - diesen Satz hat mir gestern ein Junge gesagt, der zusammen mit seiner Pfadfindergruppe das ZDF besucht hat. Und er war zutiefst enttäuscht, weil er dabei nicht seinen Lieblings-Logo-Moderator Sherif Rizkallah zum Gespräch traf, sondern nur mich - die Tante aus den Programmen, die seinen Eltern immer schlechte Laune machen - was mir an seiner Stelle wahrscheinlich genauso gegangen wäre.
Deshalb fühle ich mich heute Morgen fast schon verpflichtet, diesem jungen Gast und allen anderen, die das hier lesen, etwas zu präsentieren, das uns nicht um den Schlaf bringt. Bitte schön …
Zwar steht es um die deutsche Wirtschaft derzeit nicht zum Besten, wie auch wir immer wieder berichten müssen. Und das drückt gerade im nebelnassen November auf die Stimmung. Doch es gibt Hoffnung:
Auch wenn sich die Bundesregierung gerade wieder schwertut mit Reformen, gibt es ihn auch hierzulande noch - den Erfindergeist, aus dem Neues und manchmal auch Wegweisendes entsteht. Beispiele dafür sind die Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis, der heute vom Bundespräsidenten in Berlin verliehen wird. Ihre Erfindungen verbessern Augenoperationen, ersetzen fossile Kunststoffe durch neuartige Biomaterialien und gehen neue Wege beim Lkw-Antrieb mit Wasserstoff.
Was daraus wirtschaftlich wird, steht bei der Preisverleihung nicht im Vordergrund. Geehrt wird vielmehr der Versuch, die Brücke zu schlagen zwischen Wissenschaft und Praxis, sowie der Mut, der dazugehört, Verfahren und Produkte ganz neu zu denken und umzusetzen - kurz: der Pioniergeist, ohne den es selten vorangeht. Wer sich ein wenig davon anstecken lassen möchte, kann die Preisverleihung heute Abend ab 18 Uhr im ZDF-Livestream sehen - Aufbruchstimmung und Optimismus inklusive.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Shakuntala Banerjee, Leiterin der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen
Was heute noch wichtig ist
US-Kongress gibt grünes Licht für Freigabe der Epstein-Akten: Am Dienstag hat der US-Kongress parteiübergreifend für die Veröffentlichung der Epstein-Akten gestimmt. Trump muss nun noch final unterzeichnen. Könnte ihm die Freigabe gefährlich werden?
Kabinett tagt: Im Bundeskabinett geht es heute unter anderem um die Abwehr von Drohnen und elektronische Fußfesseln, die Frauen vor gewalttätigen Ex-Partnern schützen sollen. Ein Masterplan zur Ladeinfrastruktur soll zudem die Preistransparenz an Ladesäulen verbessern.
Selenskyj in der Türkei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist in die Türkei, um Gespräche über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges neu zu beleben. Aus türkischen Regierungskreisen verlautete, dass auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff in der Türkei erwartet werde. Der Kreml erklärte, er werde niemanden entsenden.
EU-Pläne für Rüstungsindustrie: Die EU-Kommission will Pläne für eine Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie vorstellen. Ziel ist es, die Entwicklung und den Einsatz moderner Technologien zu beschleunigen. Brüssel will zudem vorschlagen, dass die Mitgliedstaaten mindestens zehn Prozent ihrer Rüstungsbudgets für neue Technologien bereitstellen.
Digitalgesetze und Amazon: Die Kommission stellt heute auch ihren Fahrplan für die Vereinfachung der EU-Digitalgesetze vor. Im Fokus stehen Gesetze zur KI, Cybersicherheit oder dem Datenschutz. Auch Cookie-Banner könnten von den Änderungen betroffen sein. Vor dem Gericht der Europäischen Union geht es derweil um die Einstufung von Amazon als "sehr große Online-Plattform" - damit sind zusätzliche Regeln für das Unternehmen verbunden.
Weitere Schlagzeilen
- Trump zu Khashoggi-Mord: "Dinge passieren"
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Ein Lichtblick
Ein breites "Cheeeese" vor der Kamera - das war nicht immer so. Früher war Lächeln was Privates, vor allem in den gehobenen Schichten wurden Gefühle nicht öffentlich gezeigt. Vom seriös-ernsten Schwarzweiß-Porträt im 19. Jahrhundert über angedeutet freundliche Mimik bis zum offenen Lächeln war es also ein weiter Weg in der Fotografie. Das Kölner Museum Ludwig dokumentiert das in der Ausstellung "Smile". Kollegin Andrea Budke war dort:
18.11.2025 | 1:47 min
Gesagt
Unsere Gesellschaft braucht Orte und Zeiten, an denen wir zur Ruhe kommen und uns fragen können: In welcher Welt wollen wir leben, und welchen Beitrag leisten wir selbst?
Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende
Er ruft zur Besinnung auf eigene Schuld, zu innerer Einkehr, Buße, Umkehr und Neuorientierung auf: Im Jahr 1532 wurde der protestantische Buß- und Bettag in Straßburg erstmals offiziell eingeführt. Bis 1995 war er in ganz Deutschland gesetzlicher Feiertag, wurde dann aber als freier Tag abgeschafft - als Beitrag zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Heute ist er nur noch in Sachsen arbeitsfrei.
Die Nachrichten im Video
18.11.2025 | 1:52 min
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch gibt es in der Nordwesthälfte Regen- und Schneeschauer, teils bis in tiefe Lagen als Schnee. Sonst auch längere sonnige Abschnitte. Die Temperaturen erreichen 1 bis 8 Grad. Den aktuellen Wetterbericht der ZDF-Meteorologen finden Sie hier im Video.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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