Update am Abend: Scharfe Töne und Frontalangriff im Bundestag
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Update am Abend:Scharfe Töne und Frontalangriff im Bundestag
von Katia Rathsfeld
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Guten Abend,
"Seid Menschen!" - so lautet Margot Friedländers eindringlichster Appell. Heute würdigen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hunderte geladene Gäste in Berlin das Leben und Wirken der Holocaust-Überlebenden, die vor zwei Monaten starb. Zeitlebens hat sie sich für Aussöhnung und Menschlichkeit eingesetzt.
"Man kann nicht alle Menschen lieben, aber respektieren" - auch das hat Friedländer einmal gesagt. Nicht nur für die Gesellschaft - auch für die parlamentarische Demokratie ist dieser Grundsatz essenziell.
Gerade bei Bundestagsdebatten, bei denen harte Auseinandersetzungen nach den Worten von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nicht nur erlaubt sind, sondern "Teil des notwendigen Ringens", um Lösungen für die Herausforderungen zu finden, vor denen ein Land und eine Gesellschaft stehen.
09.07.2025 | 3:20 min
Der Schlagabtausch zwischen Opposition und Regierung im Bundestag heute war eine solche harte Auseinandersetzung. Alice Weidel (AfD) durfte als Chefin der größten Oppositionsfraktion als erste Rednerin auftreten und nutzte das für einen Frontalangriff. Sie nannte Merz einen "Lügenkanzler", warf ihm wegen der Schulden, die Schwarz-Rot macht, den größten Wahlbetrug in der Geschichte der Bundesrepublik vor.
Merz verwahrte sich gegen diese Kritik und nannte die Vorwürfe "üble Nachrede" und "persönliche Herabsetzung". Er betonte:
Ich weise Ihre pauschale und differenzierte Herabwürdigung (...) mit aller Entschiedenheit zurück.
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Friedrich Merz, Kanzler
09.07.2025 | 24:32 min
Auch Grüne und Linke gingen in die Offensive. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge kritisierte vor allem die Klimapolitik der Koalition, Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek sprach von einem "Haushalt der Hoffnungslosigkeit". Sie kritisierte die vorgesehene massive Aufrüstung sowie Steuergeschenke für Superreiche und Konzerne.
09.07.2025 | 1:38 min
ZDF-Korrespondentin Ines Trams bewertete die Redebeiträge insgesamt als scharf. "Es ist sicherlich auch der Ton, den wir in den nächsten Wochen, Monaten über diese Debatte heraus erleben werden", betonte sie.
Es bleibt zu hoffen, dass der gegenseitige Respekt dabei nicht verloren geht. Wie Margot Friedländer es formulieren würde: "Schaut nicht auf das, was euch trennt, sondern auf das, was euch verbindet".
Lage im Nahost-Konflikt
Notfallpflegerin: Es fehlt an allem im Gazastreifen: Katja Storck war wochenlang im Gazastreifen als Notfallpflegerin für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz. Nach ihrer Rückkehr berichtete sie im ZDF-Morgenmagazin davon, dass es "an allem" fehle. "Die Kombination aus Mangelernährung plus Durchfallerkrankungen führt zu einer massiven Verschlechterung des Zustands", betonte sie. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zeigte sich zunehmend besorgt. Im Deutschlandfunk sprach Generaldirektor Pierre Krähenbühl von einer "Hölle auf Erden".
09.07.2025 | 5:42 min
Tote in Gaza nach israelischen Angriffen: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Sowohl Krankenhäuser als auch der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz berichten von Toten in verschiedenen Gebieten Gazas. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Bislang schwerste Luftangriffe auf die Ukraine:Russland hat die Ukraine nach Angaben Kiews in der Nacht mit einer Rekordzahl von Drohnen angegriffen. Das ukrainische Militär zählte 728 Shahed- sowie Täuschungsdrohnen und 13 Raketen. Mehr als 700 der Objekte seien abgewehrt worden, darunter mindestens sieben Raketen.
ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh berichtet aus Odessa, dass die Ukrainer zu einem "Doppelleben" gezwungen seien. In der Nacht müssten sie Angriffe fürchten, "tagsüber müssen sie ihrem Alltag wieder nachgehen".
Heute stehen bei der Fußball-EM der Frauen England und die Niederlande (ab 18 Uhr live im ZDF) in den Startlöchern. Für Titelverteidiger England ist es nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich schon ein erstes Endspiel. Um 21 Uhr folgen Frankreich und Wales.
Titelverteidiger England trifft am zweiten Spieltag der Gruppe D in der Vorrunde der Frauen-EM 2025 auf die Niederlande. Die Partie live im Stream. Spielbeginn: 18 Uhr.
162:07 min
Im Liveblog zur Fußball-EM der Frauen halten wir Sie über aktuelle Entwicklungen auf Stand. Alle Spiele der UEFA Frauen-EM 2025 bieten wir in einer ausführlichen Zusammenfassung an. Dazu Livestreams, Partien in voller Länge, Interviews und Hintergründe zum DFB-Team und zum Turnier in der Schweiz.
Das Mammografie-Screening für Frauen trägt einer Studie zufolge deutlich zur Senkung der Brustkrebs-Sterblichkeit in Deutschland bei. Das Früherkennungs-Programm senkt die Todesfallzahlen und erhöht die Heilungschancen für erkrankte Frauen, wie das Bundesamt für Strahlenschutz mitteilte.
Unter den Teilnehmerinnen war die Brustkrebs-Sterblichkeit demnach über einer Nachbeobachtungszeit von bis zu zehn Jahren um 20 bis 30 Prozent geringer als bei den Nichtteilnehmerinnen.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 2.770 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Das sind 69 weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Nach wie vor sei überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer 1 für tödliche Verkehrsunfälle.
Gesagt
Bei der extremen Hitzewelle von Ende Juni bis Anfang Juli hat der Klimawandel die Zahl der Todesopfer in europäischen Großstädten einer Studie zufolge etwa verdreifacht. Ihre Folgen seien überwiegend unsichtbar, aber im Stillen verheerend, betont Ben Clarke vom Imperial College London, Co-Autor der Analyse.
Hitzewellen hinterlassen keine Schneise der Verwüstung wie Flächenbrände oder Stürme.
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Ben Clarke, Co-Autor vom Imperial College London
09.07.2025 | 0:30 min
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Ab in den Urlaub
Zurzeit sind viele schon längst am Urlaubsziel oder freuen sich auf die bevorstehenden Ferien. Wir haben einige Tipps, wie man gut ankommt - und gesund bleibt.
Das Auto ist gepackt, es kann losgehen. Aber warum zum Teufel staut es sich jetzt, wo man sich doch nichts mehr wünscht als anzukommen? Unsere interaktive Grafik erklärt es:
Etwa 60 bis 70 Prozent der Staus auf Autobahnen sind auf Stauwellen zurückzuführen. Wie ich durch mein eigenes Fahrverhalten Stau vermeiden kann – hier mehr erfahren.
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09.07.2025 | 5:16 min
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