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Das Fußball-Unterhaus staunt:Wie Elversberg die 2. Bundesliga aufmischt
von Christoph Ruf
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Verkehrte Welt in der 2. Liga: Wenn die SV Elversberg auf Schalke 04 trifft, ist der kleine Klub aus der 12.800-Seelen-Gemeinde hoher Favorit. Und das kommt nicht von ungefähr.
Einer der Besten der SV Elversberg: Fisnik Asllani (Mitte), der hier den Sieg über den 1. FC Nürnberg feiert.
Quelle: Imago / Eibner
Horst Steffen ist ein erfahrener Mann, den so schnell nichts aus der Balance bringt. Doch am Sonntag, nach dem 3:0-Sieg in Braunschweig, war auch der Elversberger Trainer kurz fassungslos angesichts des Tabellenstandes.
Er habe "einen Tag länger geschaut, ob die Tabelle auch stimmt", berichtete er am Donnerstag. Das tut sie: Wenn seine SVE (nicht "der", der Verein heißt "Spielvereinigung") am Freitag, 18:30 Uhr, den FC Schalke 04 empfängt, spielt der Tabellenführer der 2. Bundesliga gegen den Vierzehnten.
Hertha, der Club, HSV - alle hinter Elversberg
Die Konstellation Erster gegen Vierzehnten hätte man im Sommer noch als wenig überraschend betrachtet. Nur dass Elversberg auf- und Schalke abstiegsgefährdet sein würde, das hätte wohl kaum jemand gedacht.
Nicht der Hamburger SV, nicht der 1. FC Nürnberg und nicht Hertha BSC Berlin klopfen derzeit ans Tor zur ersten Liga. Sondern Elversberg, der Klub aus dem bei Saarbrücken gelegenen Spiesen-Elversberg mit seinen 12.800 Einwohnern.
Elversberg Angstgegner für Spitzenteams
So überraschend der Höhenflug der Saarländer sein mag - zufällig ist er nicht. Die SVE gewann alle Spiele gegen die Spitzenteams. 4:1 gegen Hertha BSC, 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern, 4:2 gegen den HSV, 3:1 gegen Hannover 96 und 2:0 in Düsseldorf.
Wer nun erwarten würde, dass sich ein Underdog im Understatement suhlt und die Floskel von der "Momentaufnahme" bemüht, sieht sich getäuscht.
"Stehen vom Spielerischen zurecht da oben"
Wenn Luca Schnellbacher im "Kicker" betont, dass man "vom Spielerischen her zu Recht dort steht", zeugt das von gesundem Selbstbewusstsein. Es dürfte allerdings auch nicht viele Zweitliga-Trainer geben, die dem SVE- Kapitän widersprechen würden.
Es ist der Höhepunkt einer Entwicklung, die alles andere als zufällig war: Nach acht Jahren in der Regionalliga stieg der Verein 2022 in die 3. Liga auf, blieb dort aber nur ein Jahr, um als Meister direkt in die 2. Liga aufzusteigen.
Dort landete man im ersten Jahr auf einem beachtlichen elften Platz. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass nun auch die 2. Liga nur eine Etappe auf dem Weg nach oben ist.
Leih-Geschäfte als Erfolgsgarant
Ohne Frank Holzer, einem ehemaligen Bundesligaprofi (1. FC Saarbrücken, Eintracht Braunschweig) wäre der gegenwärtige Erfolg nicht denkbar.
Der Unternehmer war bis 2011 selbst Präsident, gab das Amt später an Sohn Dominik weiter, ist als Aufsichtsratsvorsitzender aber eng mit dem operativen Geschäft verwoben. Holzer verfolgt seine Ziele nachhaltig, aber ohne große Ankündigungen.
Ein goldenes Händchen bei Neuverpflichtungen beweist derweil seit Jahren Sportvorstand Nils-Ole Book. Zuletzt profitierte man zudem enorm davon, talentierte Jung-Profis von ambitionierten Vereinen auszuleihen und ihnen im Gegenzug Spielpraxis zu garantieren.
Auch Wanner und Woltemade spielten bei der SVE
Bestes Beispiel ist Paul Wanner (FC Bayern), der als 18-Jähriger für ein Jahr zur SVE wechselte. Ein Jahr zuvor sicherte man sich vom SV Werder für ein Jahr die Dienste von Nick Woltemade, der derzeit beim VfB Stuttgart auf sich aufmerksam macht.
Auch in dieser Spielzeit hat die SVE wieder vier Leihspieler im Kader. Darunter Fisnik Asllani, wie Muhammed Damar aus Hoffenheim ausgeliehen, der mit zehn Toren und fünf Vorlagen maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Saarländer hat.
Der Trainer ist der Vater des Erfolges
Doch der eigentliche Vater des Elversberger Erfolges ist Trainer Horst Steffen: Schon bei seinen früheren Stationen (Stuttgarter Kickers, Chemnitzer FC) lobten ihn viele Spieler als empathischen Trainer, der mit einer natürlichen Autorität ausgestattet sei.
Auch fußballerisch ist er sich treu geblieben: Steffen, seit fünfeinhalb Jahren bei der SVE, steht seit jeher für attraktiven Offensivfußball. Den will er auch am Freitag zeigen. Sein Ziel: "Drei Punkte, um ein schönes Weihnachtsfest zu haben."
Quelle: Reuters
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