Freiburgs Kapitän:Christian Günter - gegen alle Widerstände
von Christoph Ruf
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Christian Günter ist unter erschwerten Bedingungen Profi geworden und hat schwere Schicksalsschläge überwunden. Auch gegen die Bayern steht er wieder als Kapitän auf dem Platz.
Christian Günter vom SC Freiburg
Quelle: Imago
Wenn Freiburg am Sonntag in der Allianz-Arena antritt, trifft der FC Bayern auf den Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Mit dem Pokalsieg in Osnabrück (4:0) und dem Liga-Sieg gegen Stuttgart (3:1) ist der neue SC-Coach Julian Schuster optimal in die Saison gestartet.
Noch überraschender als diese Momentaufnahme, die nach dem 1. Spieltag naturgemäß nicht viel aussagt, wird dann aber etwas anderes sein: Mit Christian Günter wird Freiburg vom gleichen Kapitän aufs Feld geführt werden wie in den vergangenen Jahren.
Der Coach rochiert, Günter bleibt
Der 31-Jährige, der am Sonntag sein 319. Bundesligaspiel bestreitet, hat nicht nur zwei schlimme Schicksalsschläge überstanden, sondern auch die Personalrochaden seines neuen Trainers, mit dem er jahrelang selbst auf dem Platz gestanden hatte.
Schuster hat den Konkurrenzkampf beim SC neu entfacht. Profitiert hat davon Junior Adamu, der unter Vorgänger Christian Streich einen schweren Stand hatte. Unter Schuster blüht der 23-Jährige auf. Seit er seine Defensivaufgaben ernstnimmt, hat er Michael Gregoritsch als einzige Sturmspitze ersetzt.
"Spielweise passt zu unseren Stärken"
Auch in anderen Mannschaftsteilen traf Schuster mutige Entscheidungen. Eigengewächs Max Rosenfelder (21) ist in der Innenverteidigung gesetzt. Derweil hat Nicolas Höfler (34) seinen Stammplatz in der Mittelfeldzentrale an Patrick Osterhage (24) verloren.
Dass der Sportclub unter Schusters Regie offensiver und dominanter auftritt, begrüßt Günter:
Wir können uns damit voll identifizieren, weil die leicht veränderte Spielweise zu unseren Stärken passt
Christian Günter im SC-Stadionmagazin
"Günni" ist die Identifikationsfigur schlechthin
Neben dem ebenfalls 31 Jahre alten Vicenzo Grifo ist Günter, der zusammen mit seinem heutigen Coach bereits vor zehn Jahren ein Freiburger Führungsspieler war, also derzeit der älteste Spieler, der auch unter Schuster seinen Stammplatz behalten hat.
An seinem Status hat sich auch außerhalb des Platzes nichts geändert: "Günni" ist für die Fans die Identifikationsfigur schlechthin. Kein Wunder, schließlich hat der achtmalige Nationalspieler alle seine 318 Erstligaspiele für den SC bestritten.
Hausaufgaben in der "Schwarzwaldbahn"
Schon in der C-Jugend wechselte Günter zum SC, blieb aber zunächst bei seiner Familie im Schwarzwald. "Meist ging es mit der Schwarzwaldbahn zum Training und zurück", berichtet Günter. Über zwei Stunden dauerte das, einfache Strecke wohlgemerkt.
"Dann musste ich um 22 Uhr noch die Hausaufgaben machen, die ich im Zug nicht geschafft hatte", erinnert sich der Profi. An ein Privatleben war da nicht zu denken, doch mit seinem Ehrgeiz und seiner Kritikfähigkeit imponierte er seinem Jugendtrainer: Christian Streich.
Unbändige Willenskraft
"Ich war kein begnadeter Fußballer", erinnert sich Günter. "aber ich hatte schon damals eine gewisse Dynamik, alles andere konnte ich mir erarbeiten." Im vergangenen Jahr brauchte er erneut jede Menge Willenskraft.
Zunächst hatte er sich gleich zweimal den Arm gebrochen, nach dem zweiten Vorfall wurde festgestellt, dass sich Keime gebildet hatten. Es kam zu einer hartnäckigen Infektion, zwischenzeitlich schien sogar eine Amputation denkbar. Er ging am Rollator.
Zwei schwere Schicksalsschläge
Doch Günter, dessen Frau Katrin von einer Krebserkrankung genesen ist, kam nach sieben Eingriffen zurück. Der zweimalige Vater spielte schon Ende der vergangenen Saison wieder fast wie früher.
Dass es Wichtigeres gebe "als Fußball und Geld", hat man schon mal gehört. Doch wenn Günter das sagt, klingt es so glaubwürdig wie sein fußballerisches Leitmotiv:
Ich arbeite jeden Tag an mir. Wenn man den Willen nicht mehr hat, ist Profifußball nicht mehr das Richtige
Christian Günter
Quelle: dpa
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