Champions League: FC Bayern strauchelt in Rotterdam

Rückschlag für den FC Bayern in der Champions League: Die Münchner verloren ihr Auswärtsspiel bei Feyenoord Rotterdam mit 0:3 (0:2). Um die Vorrunde doch noch als eines der besten acht Teams abzuschließen und sich ohne den Umweg über die Playoff-Runde für das Achtelfinale zu qualifizieren, brauchen die Bayern kommende Woche gegen Slovan Bratislava nicht nur einen Sieg, sondern auch Schützenhilfe anderer Mannschaften.

"Die Tabelle lügt nicht! Wir müssen uns eingestehen, dass wir momentan keine Spitzenmannschaft sind", sagte Joshua Kimmich nach dem Spiel.

Die Partie im legendären Stadion De Kuip hatte kaum begonnen, als Schiedsrichter Francois Letexier sie auch schon wieder unterbrach: Dichte Rauchschwaden von Pyro-Kerzen vernebelten die Sicht. Nach einigen Minuten ging es weiter.

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Die Münchner waren um Spielkontrolle durch Ballbesitz bemüht, ließen den Ball aber zu langsam laufen, um die massierte Feyenoord-Abwehr in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Rotterdam zog sich mit allen elf Mann in und um den Strafraum zurück, wenn der FC Bayern die Kugel hatte.

Den Vorwärtsgang legte Feyenoord nur selten ein - aber wenn, dann wurde es brandgefährlich. In der 21. Minute schickte Gijs Smal Sturmspitze Santiago Gimenez mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Min-Jae Kim schlug auf plumpe Weise ein Luftloch, sodass Gimenez frei vor Manuel Neuer zum Schuss kam - das 1:0.

Die Bayern waren bis dahin allenfalls in Ansätzen gefährlich geworden. Nun erhöhte die Elf von Vincent Kompany das Tempo, Chancen durch Leon Goretzka (23.), Kingsley Coman (28.), und Jamal Musiala (32.) waren der Lohn. Die beste Gelegenheit vergab Harry Kane. Der Engländer wurde von Michael Olise gut in Szene gesetzt, seinen Schuss aus sechs Metern konnte Feyenoord-Keeper Justin Bijlow aber parieren.

In der langen Nachspielzeit des ersten Durchgangs kam es für die Münchner dann richtig bitter: Erst musste Alphonso Davies mit muskulären Problemen raus, für ihn wurde Raphael Guerreiro eingewechselt.

Und eben jener verursachte nur wenig später den Foulelfmeter, den Gimenez zum 2:0 für Rotterdam verwandelte (45.+9). Die Niederländer konterten zum ersten Mal seit dem Führungstor, überbrückten nach einer Bayern-Ecke das Mittelfeld blitzschnell. Trotzdem war der Strafstoß absolut überflüssig, denn Guerreiro foulte Calvin Stengs, als dieser auf dem Weg aus dem Strafraum und weg vom Tor war.

Nach dem Seitenwechsel war den Münchnern, bei denen Leroy Sané Konrad Laimer ersetzte, von Beginn an der Wille anzumerken, mit mehr Tempo und Präzision das Spiel zu drehen. Kane scheiterte erst an Bijlow (54.) und köpfte dann über das Tor (55.). Einen Kopfball von Musiala nach einer Stunde entschärfte der Feyenoord-Keeper mit einer Glanzparade.

Rotterdam verteidigte enorm diszipliniert und mit höchstem Einsatz, immer wieder warf sich ein Spieler in die Schussbahn und blockte den Ball. Das Glück des Tüchtigen kam auch noch dazu: Sané traf mit einem Kopfball aus wenigen Metern den Pfosten (71.).

Wesentlich mehr Effizienz bewiesen die Gastgeber: Ayase Ueda vollendete einen Konter mit dem 3:0 (89.) und beseitigte damit alle Zweifel am Ausgang der Partie. Mit dem Sieg ist Rotterdam (jetzt 13 Punkte) in der Tabelle am FC Bayern (12) vorbeigezogen - und hat zumindest in Sachen Ausgangslage nun bessere Karten als die Münchner.

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