Neue Sicherheitsmaßnahmen:Fans kündigen Schweigeprotest an - DFL reagiert
Schweigen gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen: Die organisierten Fußballfans rufen auf zum Fanprotest gegen die Pläne der Innenministerkonferenz (IMK). Die DFL hat nun reagiert
Borussen-Fans protestieren gegen den Populismus, wenn es um Sicherheit in den Stadien geht.
Quelle: firo SportphotoDie organisierten Fußballfans wollen ihrem Protest gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien mit einem Stimmungsboykott Nachdruck verleihen. "Letztes Wochenende noch mit wehenden Fahnen und Gesängen in der Leipziger Innenstadt, heute ohne Material und ohne Support in den Kurven.
Am Wochenende wird es in Deutschlands Bundesliga-Stadien 12 Minuten ruhig sein. Wieso das so ist, erklärt ZDF-Reporterin Franziska Müllers.
21.11.2025 | 0:38 minWir werden die ersten 12 Spielminuten schweigend verbringen!", teilten die "Fanszenen Deutschland" mit.
Fans sollen sich solidarisieren
Den Aufruf verbreiteten am Freitag unter anderem das Bündnis Südtribüne Dortmund und die Südkurve München. "Vereine: Es geht nur gemeinsam! Wir Fans haben letztes Wochenende über Rivalitäten, Farben und Ansichten hinweg eine starke Einheit gebildet und unsere Haltung zum Ausdruck gebracht. Nun seid ihr an der Reihe!", hieß es darin.
Nach dem letzten Auftritt der Eintracht hat sich die Stadt Neapel auf mögliche Fan-Ausschreitungen vorbereitet. Kernpunkte der Maßnahmen: Keine Tickets für Frankfurter Fans und Grenzkontrollen.
04.11.2025 | 1:31 min
In Leipzig hatten mehrere Tausend Menschen unter dem Motto "Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus - Ja zur Fankultur!" gegen das von Fanseite befürchtete Vorhaben der Innenministerkonferenz (IMK) demonstriert, künftig rund um die Stadien härter vorzugehen.
Die Äußerungen der IMK und die geplanten Änderungen zerstören nicht nur freie Fankultur, sondern greifen auch massiv und unbegründet in die Vereinsstrukturen ein.
Schreiben der Fanszene
Fans befürchten Maßnahmen auf Verdacht
"Die jahrelange gute Arbeit der Vereine und ihrer Partner wird ohne tatsächlichen Anlass mit Füßen getreten, das Erlebnis Stadionbesuch durch Unwahrheiten und egoistische Politiker massiv in seinem Ruf geschädigt."
Politik und Polizei hatten zuletzt regelmäßig Inkonsequenz bei Stadionverboten kritisiert. Fans befürchten eine Personalisierung von Eintrittskarten, Stadionverbote auf Verdacht und die Einführung KI-gestützter Gesichtserkennung. Die Innenminister der Länder tagen vom 3. bis 5. Dezember in Bremen.
DFL gegen kollektive behördliche Maßnahmen
Die Deutsche Fußball Liga machte vor dem Bundesliga-Wochenende noch einmal ihren Standpunkt in einer Erklärung klar. "Kollektiv wirkende behördliche Maßnahmen, wie sie teilweise vonseiten der Innenpolitik gefordert werden, sind weder mit Blick auf eine Verbesserung der Stadionsicherheit zielführend noch für die vielen Millionen von Fußball-Fans vermittelbar, die von diesen Maßnahmen betroffen wären", hieß es darin.
Fans mit Tickets für die Fußball-WM 2026 sollen bei Terminen für US-Visa bevorzugt behandelt werden. Die USA sind im kommenden Sommer gemeinsam mit Mexiko und Kanada Gastgeber.
18.11.2025 | 0:21 minUnd weiter: "Dies meint ausdrücklich Maßnahmen wie die Reduzierung beziehungsweise Streichung von Kartenkontingenten für Gästefans oder die Verpflichtung zur Personalisierung und damit verbundene Identifizierung beim Einlass."
Die DFL bezog sich dabei auf die Standpunkte, die ihr Geschäftsführer Marc Lenz und DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Sondersitzung der Kommission Fans und Fankulturen vertreten hätten.
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