Leinöl im Öko-Test: Die Omega-3-Quelle muss nicht teuer sein

Leinöl als gesunde Omega-3-Quelle:Öko-Test: Das teuerste Leinöl fällt durch

Florence-Anne Kälble

von Florence-Anne Kälble

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Leinöl gilt als gute pflanzliche Omega-3-Quelle. Öko-Test zeigt, dass das gesunde Öl nicht teuer sein muss. Viele Produkte schneiden mit "sehr gut" ab, das teuerste fällt durch.

Auf einer schwarzen Oberfläche stehen drei kleine Glasbehälter, in denen Leinöl enthalten ist. Um die Behälter garniert liegen Flachsblüten und Leinsaat.

Reich an Omega-3-Fettsäuren und vielseitig einsetzbar: Leinöl gilt als besonders wertvoll und wird somit als Superfood gehandelt.

Quelle: imago/Zoonar

Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl - für viele eine Leibspeise. Das Gericht punktet nicht nur durch seine Einfachheit, sondern vor allem durch seine gesunde Mischung. Gerade Leinöl hat den Ruf, sehr gesund zu sein, da es als eine sehr gute pflanzliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren gilt. Öko-Test hat aktuell 20 Bio-Leinöle getestet.

Knapp die Hälfte der Öle erzielte im Gesamtergebnis die Bestnote "sehr gut". Darunter auch das Dennree Leinöl kaltgepresst, das mit 1,59 Euro für 250 Milliliter das günstigste der mit "sehr gut" bewerteten Produkte ist.

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Spuren potenziell schädlicher Mineralöle gefunden

Bei Laboruntersuchungen wurden bei neun der getesteten Leinöl-Produkte gesättigte Kohlenwasserstoffe, sogenannte MOSH/MOSH-Analoge - und damit Mineralölrückstände - in für Öko-Test abwertungsrelevanten Mengen nachgewiesen.

Die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe, MOSH, können sich im Körper, insbesondere im Fettgewebe und in Organen wie Leber oder Milz, anreichern. Welche gesundheitlichen Auswirkungen das haben kann, ist bislang jedoch nicht genau erforscht.


Im Spreewälderin Bio-Leinöl kaltgepresst - Gesamtnote "mangelhaft" - fanden sich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe MOAH. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Stoffen, die laut Öko-Test potenziell krebserregend sein können.

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Überzeugender Geschmack im Sensorik-Test

Nahezu alle Leinöle haben den Geschmackstest mit "sehr gut" oder "gut" bestanden. Nur zwei Produkte mit der Gesamtnote "gut" - darunter das günstigere K-Bio Natives Leinöl Kaltgepresst für 1,35 Euro für 250 Milliliter - fielen im Geschmackstest negativ auf: Laut den Experten schmeckten sie "sehr stark bitter" und erhielten daher in diesem Teilbereich nur die Note "befriedigend".

Leinöl gehört zu den vergleichsweise leicht verderblichen Ölen und kann daher schnell unangenehm schmecken. Laut Öko-Test schmeckte keines der Öle ranzig oder fischig.

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Bedenkliche Inhaltsstoffe: Das teuerste Leinöl fiel durch

Das Vitaquell Omega-3-Leinöl kaltgepresst nativ erhielt die Gesamtnote "ungenügend". Mit fast zehn Euro pro 250 Milliliter ist es das teuerste Produkt im Test und schnitt am schlechtesten ab.

Öko-Test kritisierte, dass allein bei den Inhaltsstoffen elf Noten abgezogen werden mussten. Das Labor wies Spuren von drei bedenklichen Schadstoffen nach: die Pestizide Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) und Deltamethrin sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Die Grafik zeigt, wie sich Schadstoffe im menschlichen Körper verbreiten können. Viele bunte Punkte symbolisieren die Belastung durch Schadstoffe, die über Umwelt oder Produkte aufgenommen werden.

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DDT ist ein Insektizid, das in Deutschland seit 1972 verboten ist. Er wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut und kann Menschen sowie Tiere langfristig schädigen. Außerdem wird DDT als möglicherweise krebserregend eingestuft. Laut Öko-Test könnte die Leinsaat aus Rumänien von Böden stammen, die noch belastet sind, da sich die Schadstoffe nur langsam abbauen.

Das Insektizid Deltamethrin wird als wahrscheinlich fruchtbarkeitschädigend, möglicherweise krebserregend und toxisch für Bienen eingestuft.

Im Öl wurde zudem eine hohe Belastung mit MOSH/MOSH-Analogen sowie der krebserregende Stoff Benzo(a)pyren, der zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gehört, nachgewiesen. Er steht auf der Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe der EU-Chemikalienverordnung (REACH) und wird streng überwacht. Er kann bei unvollständiger Verbrennung organischer Stoffe entstehen.

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Falsche Qualitätsversprechen "Nativ" und "kalt gepresst"

Öko-Test betont, dass Verbraucher den Angaben "nativ" und "kalt gepresst" vertrauen würden. Die Tester bemängelten daher, dass das Öl von Vitaquell, das im Test mit "ungenügend" bewertet wurde und angeblich kalt gepresst sein sollte, laut Labor Hinweise auf eine Erhitzung aufwies, wodurch wertvolle Qualitätsmerkmale verloren gehen können.

So wurde getestet





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