Koronare Herzkrankheit früh erkennen und Herzinfarkt vorbeugen

Gefährliche Verengung der Gefäße:Koronare Herzkrankheit - rechtzeitig erkennen und behandeln

von Andreas Kürten

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Oft bleiben Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen lange unbemerkt. Doch sie können tödliche Folgen wie einen Herzinfarkt haben. Wie Aufklärung und Prävention das Risiko senken.

EKG wird angeschlossen

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Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland sind von einer koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, betroffen. Sie ist der häufigste Grund für eine stationäre Behandlung in Deutschland, besonders bei bedrohlichen Folgen wie einem Herzinfarkt.

Die Deutsche Herzstiftung stellt daher die KHK in den Mittelpunkt der diesjährigen bundesweiten Herzwochen.

Was passiert bei einer koronaren Herzkrankheit?

Bei der KHK kommt es zu einer Verengung oder dem Verschluss einer oder mehrerer Koronararterien des Herzens. Häufig verläuft die Schädigung der Herzkranzgefäße jahrelang unbemerkt.

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Experten wie Joachim Ehrlich, Chefarzt der Kardiologie am St. Josefs-Hospital Wiesbaden, mahnen vor allem zu einer besseren Vorbeugung.

In Deutschland ist der Mangel an Prävention ein sehr großes Problem.

Prof. Dr. Joachim Ehrlich, Kardiologe

Denn jährlich sterben etwa 126.000 Menschen an den Folgen einer KHK.

Das sind die Auslöser für eine koronare Herzkrankheit

Die KHK entsteht durch Arteriosklerose, gefährliche Ablagerungen in den Gefäßen, sogenannte Plaques. Entzündungen in den Gefäßwänden beschleunigen diesen Prozess. Der Blutfluss wird dadurch immer stärker behindert, häufig auch in den Herz-Arterien.

Entstehung Herzinfarkt CC

Bei einer koronaren Herzkrankheit kann es zu Durchblutungsstörungen durch Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen kommen. Das führt im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt.

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Die Gefahr nimmt mit steigendem Alter zu. Hinzu kommt: Viele Risikofaktoren können eine Gefäßverkalkung begünstigen. Dazu zählen Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und vor allem die sogenannten Big Five.

Bei den Big Five handelt es sich um die fünf Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören:

  • Bluthochdruck, eine arterielle Hypertonie mit systolischen Werten über 130 mmHG
  • Fettstoffwechselstörungen wie Hypercholesterinämie oder non-HDL-Cholesterin über 130 mg/dl
  • Übergewicht, Adipositas mit einem BMI größer als 25
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Rauchen


Welche Symptome treten bei einer KHK auf?

Sind die Koronararterien nur leicht verengt, bemerken die Betroffenen das häufig nicht. Eine zunehmende Verkalkung und Verengung der Herzkranzgefäße äußert sich typischerweise durch Brustenge (Angina pectoris), Druck in der Brust und Kurzatmigkeit - besonders bei Belastung.

Die Beschwerden können zunehmen, schubartig Schmerzen in Brust und Rücken auslösen und in die Schultern und Arme ausstrahlen. Verschließt sich ein Herzkranzgefäß, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Situation: dem akuten Herzinfarkt. Er ist meist begleitet von starken Schmerzen, Schwitzen, Übelkeit und Bewusstseinsstörungen.

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KHK rechtzeitig erkennen

Die Überprüfung von Blutdruck, Puls und Herz-Funktion im EKG ist wichtig, um Risiken oder eine bereits bestehende Herzerkrankung zu erkennen. Einige Risikofaktoren lassen sich zudem aus Blutwerten ermitteln, zum Beispiel erhöhte Cholesterinwerte.

Jemand, der beim Hausarzt auffällig hohe Cholesterinwerte hat, sollte in jedem Fall genauer untersucht werden.

Prof. Dr. Joachim Ehrlich St. Josefs-Hospital Wiesbaden

So gibt unter anderem eine Untersuchung mittels Herz-Ultraschall beim Kardiologen Aufschluss über die Pumpfunktion des Herzens.

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Behandlung der koronaren Herzkrankheit

Eine KHK kann direkt nach der Diagnose medikamentös behandelt werden, etwa mit Präparaten zur Blutverdünnung (ASS). Bei Bedarf werden auch Blutdrucksenker oder Medikamente zur Reduzierung der Blutfette (Cholesterin, Triglyceride) eingesetzt.

Bei einem Herzinfarkt oder einem hochgradigen Gefäßverschluss erfolgt meist ein minimalinvasiver Eingriff. Über einen Katheter wird in der Regel ein Stent in das verstopfte Herzkranzgefäß eingebracht. Der Stent wird an der Engstelle aufgedehnt, um die Arterie wieder zu öffnen. Er verbleibt anschließend an der Stelle im Gefäß, um einem erneuten Verschluss vorzubeugen.

Es gibt zertifizierte Herz-Notfall-Einheiten, sogenannte Chest Pain Units, die eine flächendeckende, exzellente Behandlung gewährleisten.

Prof. Dr. Joachim Ehrlich, Kardiologe

Sind mehrere Herzkranzgefäße verschlossen, können weitere Stents oder eine Bypass-Operation erforderlich sein.

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Wie man einer KHK vorbeugen kann

Zur Prävention und bei einer bestehenden Herzerkrankung ist es wichtig, beeinflussbare Risikofaktoren auszuschalten. Dazu gehören der Verzicht auf das Rauchen und das Reduzieren von Übergewicht.

Gut ist regelmäßige Bewegung, am besten mehrmals wöchentlich durch Ausdauersport, sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung, etwa mediterrane Kost mit Fisch, viel Obst, Gemüse, pflanzlichen Produkten und Olivenöl.

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Quelle: dpa

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