Baderegeln im Freibad: So verhält man sich richtig

Dos und Don'ts für Badespaß:So klappt ein gutes Miteinander im Freibad

von Lucy Weiler
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Wenn die Temperaturen steigen, ist eine Abkühlung im Freibad genau das Richtige. Doch was sollten Badegäste beachten, damit der Besuch für alle sicher und angenehm wird?

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Das Handy für ein paar Schnappschüsse parat, die Musikbox mit der Sommer-Playlist unterm Arm und ab ins Freibad. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Experten von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG), dem Bundesverband Deutscher Schwimmmeister e. V. (BDS) und ein Fachangestellter für Bäderbetriebe schütteln den Kopf.
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Keine allgemeingültigen Freibad-Regeln

Eine allgemeine Regelung für das Verhalten in Schwimm- und Freibädern gibt es nicht. Stattdessen regeln Kommunen und Freibadbetreiber, was in den örtlichen Badeanstalten gilt. Ein Blick in die Hausordnungen und auf die Hinweisschilder zeigt, was erlaubt ist und was nicht.
"Im Freibad gelten dieselben Regeln wie an allen anderen öffentlichen Plätzen auch", heißt es aus der Redaktion der Fachzeitschrift des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister e. V. (BDS). Im Mittelpunkt steht dabei die Rücksichtnahme.
Am wichtigsten ist es, die Baderegeln zu kennen und einzuhalten. Die DLRG hat auf ihrer Website einige zusammengestellt. Martin Holzhause, Sprecher der DLRG, betont: "Wer die Verhaltenstipps beherzigt, verringert das Risiko von Badeunfällen deutlich."
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Mitdenken und Rücksichtnahme erwünscht

Ein wenig Geduld beim Weg ins Wasser, kein Drängeln und die Liegeplätze sauber hinterlassen - das sind Beispiele für Verhaltensweisen, die zu einem entspannten Tag im Freibad beitragen. Auch Sonnencreme verwenden und genügend trinken seien wichtig, wie Jan Peiffer, Fachangestellter für Bäderbetriebe bei der NEW-Gruppe, betont.
Die Redaktion der BDS-Fachzeitschrift weist zudem darauf hin, dass laute Musik, Grillen - wenn nicht ausdrücklich an ausgewiesenen Plätzen erlaubt - sowie Gaffen, Abfall oder gar Glasscherben absolut zu vermeiden seien. Ebenso sollte man davon absehen, ohne Rücksichtnahme auf andere von einem Turm ins volle Schwimmbecken zu springen oder die Kleiderregeln zu missachten.

Besonders für Kinder ist Schwimmbekleidung empfehlenswert, die nicht blau oder weiß ist. So kann man sie im Wasser besser erkennen und im Notfall schneller handeln.

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Respektvoller Umgang im Freibad

"Das Freibad ist ein Ort der Offenheit, an dem wir uns alle freizügiger und damit vielleicht auch ein wenig 'verletzlicher' als im Alltag zeigen", heißt es vom BDS e. V.. Es sei wichtig, sich dessen bewusst zu sein, um sein Verhalten entsprechend anpassen zu können.
Dies betrifft auch das Thema Fotografieren. Allgemein habe niemand etwas dagegen, ein Foto von Freunden oder den eigenen Kindern im Freibad zu machen, so der BDS e. V..
Voraussetzung dafür sei aber, dass niemand Fremdes darauf zu sehen ist und sich andere Badegäste nicht gestört fühlten. Die genauen Regelungen zum Fotografieren im Freibad stehen für gewöhnlich in den jeweiligen Bade- und Hausordnungen.
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Andere im Freibad nicht stören

Zu den häufigsten Verstößen in einer öffentlichen Badeanstalt gehören laut dem Fachangestellten für Bäderbetriebe Jan Peiffer das Tragen von Schwimmflügeln im Schwimmerbecken, das Spielen mit harten Bällen im Freizeitbecken und das Rauchen von Shishas. In den meisten Freibädern ist das Rauchen allgemein untersagt. Ansonsten gilt: Rauchen nur in dafür vorgesehenen Bereichen.
Darf man Handtücher auf die Liegen im Freibad legen? Dieses Verhalten kenne man zwar aus dem Urlaub, in Freibädern sei es aber unerwünscht, sagt der BDS e. V. Auf Liegewiesen könne man aber sein Handtuch ruhig ausbreiten.
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Der BDS e. V. räumt ein, dass es im Wasser, wenn man gut schwimmen kann, und auch auf den Liegewiesen, durchaus mal etwas spielerisch wilder zugehen könne - solange die Badegäste nicht gestört werden. Die DLRG weist darauf hin, dass die persönlichen Grenzen stets geachtet werden müssen.

Einige Verhaltensregeln haben einen ernsten Hintergrund. Aufgrund von verminderter Gefahreneinschätzung, etwa durch den Konsum von Alkohol, kommt es immer wieder zu Badeunfällen. Daher verbieten die meisten Freibäder alkoholische Getränke. Auch Glasflaschen bleiben besser zu Hause.

Jan Peiffer würde eine bundesweite Vereinheitlichung der Regeln begrüßen. Sie könne bei der Durchsetzung helfen sowie mehr Bewusstsein und Transparenz schaffen. Wenn alle auf das Wohlbefinden anderer und Sicherheit achten, steht der unbeschwerten Badefreude nichts mehr im Weg.

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Quelle: dpa

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