Nach Angaben der Streitkräfte:Israel startet neue Angriffswelle im Gazastreifen
Die Waffenruhe in Gaza ist brüchig: Israel und Hamas bezichtigen sich, gegen das Abkommen zu verstoßen. Israel hat nun neue Angriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen gestartet.
Im Gazastreifen bröckelt die Waffenruhe: Israel und die Hamas beschuldigen sich gegenseitig neuer Angriffe. Es fehlt weiterhin jede Spur von mehreren getöteten Geiseln.
19.10.2025 | 1:34 minIsrael hat mit einer Angriffswelle auf Ziele der Hamas im Gazastreifen begonnen. Das teilten die israelischen Streitkräfte auf X mit. Die Angriffe seien "Reaktion auf den eklatanten Verstoß von heute früh gegen das Waffenstillstandsabkommen", heißt es weiter.
Zudem hat Israel nach Angaben aus Sicherheitskreisen bis auf Weiteres die Lieferung von humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen gestoppt. Zuvor hatte die israelische Armee Luftangriffe auf die im südlichen Gazastreifen gelegene Stadt Rafah als Reaktion auf Angriffe durch militante Palästinenser bestätigt.
Israel und die Terror-Organisation Hamas werfen sich gegenseitig vor mit Angriffen die Waffenruhe zu brechen. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart mit einer Einschätzung.
19.10.2025 | 1:25 minIsraels Armee: "Eklatante Verletzung der Waffenruhe"
Am Morgen hätten "Terroristen eine Panzerabwehrrakete abgefeuert" und das Feuer auf Soldaten der Israelischen Streitkräfte (IDF) eröffnet. Diese seien "gemäß dem Waffenstillstandsabkommen" im Gebiet von Rafah damit beschäftigt gewesen, "terroristische Infrastrukturen zu zerstören".
Daraufhin habe die israelische Armee mit Luftangriffen durch Kampfjets und mit Artilleriebeschuss reagiert, erklärte die Armee. Sie bezeichnete die Angriffe als "eklatante Verletzung der Waffenruhe", die seit dem 10. Oktober im Gazastreifen in Kraft ist. Laut Berichten von Medizinern im Gazastreifen sollen durch den israelischen Beschuss mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden sein.
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bleibt fragil. Es sehe überhaupt nicht danach aus, dass die Hamas ihre Waffen freiwillig abgeben wird, so ZDF-Reporter Anselm Stern in Tel Aviv.
19.10.2025 | 7:54 minNetanjahu fordert entschlossenes Vorgehen des Militärs
Nach Beratungen mit Verteidigungsminister Israel Katz und Sicherheitsvertretern habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Militär angewiesen, mit voller Härte gegen "Terrorziele im Gazastreifen" vorzugehen. Mit einer Wiederaufnahme des Krieges drohte er nicht.
Hamas weist Vorwürfe zurück
Der militärische Arm der islamistischen Hamas hat unterdessen jegliche Verantwortung für von Israel gemeldete Angriffe auf israelische Truppen im Süden des Gazastreifens zurückgewiesen. Nach eigenen Angaben habe die Terrororganisation auch keine Kenntnis von Kämpfen in der Stadt Rafah im Gazastreifen.
Man halte sich an alle Vereinbarungen, einschließlich des Waffenstillstands in allen Gebieten des Gazastreifens, erklärte die Terrororganisation der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Das Gebiet von Rafah stehe unter israelischer Kontrolle. Die Kommunikation mit allen Gruppen dort sei seit März unterbrochen.
Im Gazastreifen hakt es trotz der Waffenruhe weiter bei den Hilfstransporten. Israel macht die Hamas für die schleppende Rückführung toter Geiseln verantwortlich.
17.10.2025 | 1:45 minIn einer vorherigen Mitteilung hatte Isat al-Rischek, Mitglied des Hamas-Politbüros, Israel in einer Mitteilung seinerseits vorgeworfen, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und "fadenscheinige Vorwände" zu nutzen, "um seine Verbrechen zu rechtfertigen", wie die Deutsche Presse-Agentur meldet. Al-Rischek äußerte sich nicht eindeutig zu den Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen.
Im Gaza-Streifen ist die Lage immer noch höchst angespannt. Es brauche jetzt das Verhandlungsgeschick der USA und der anderen Vermittler, sagt Konfliktforscher Dr. Jan Busse.
19.10.2025 | 20:19 minBen-Gvir fordert Wiederaufnahme der Kämpfe in Gaza
Nach ersten Berichten über einen Hamas-Angriff forderte der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir Netanjahu dazu auf, die Armee anzuweisen, "die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen". Das schrieb der rechtsextreme Minister auf der Plattform X.
"Die trügerischen Vorstellungen, Hamas werde ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit", schrieb Ben-Gvir.
Seit dem 10. Oktober herrscht im Gazastreifen offiziell eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Es gab allerdings bereits mehrere gewaltsame Zwischenfälle.