Trump will nach eigenen Angaben die Gespräche über einen Waffenruhe in der Ukraine nicht gefährden.
Quelle: AP
US-Präsident
Donald Trump will nach eigenen Worten zum jetzigen Zeitpunkt keine Sanktionen gegen
Russland verhängen, um die derzeitigen Verhandlungen über eine Waffenruhe in der
Ukraine nicht zu gefährden.
Er lehne Sanktionen ab "aus dem einzigen Grund, dass ich glaube, kurz vor einer Einigung zu stehen, und diese nicht gefährden möchte", sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten im Weißen Haus.
Die Ukraine erklärte sich indes zu einem erneuten Treffen mit Unterhändlern Moskaus bereit, will aber vorher die russischen Bedingungen für einen Frieden sehen.
"Die russische Seite hat noch mindestens vier Tage Zeit, um uns ihr Dokument zur Prüfung vorzulegen, bevor sie nach Istanbul reist", erklärte der ukrainische Verhandlungsführer und Verteidigungsminister Rustem Umerow am Mittwochabend im Onlinedienst
X.
Die deutsche Regierung plant, die Ukraine mit weiteren fünf Milliarden Euro Militärhilfe zu unterstützen. Präsident Selenskyj traf heute Kanzler Merz in Berlin.28.05.2025 | 1:48 min
Russland schlägt neues Treffen am Montag vor
Zuvor hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow mitgeteilt, Moskau schlage ein erneutes Treffen in Istanbul am Montag vor, bei dem der ukrainischen Seite das von Moskau angekündigte Memorandum vorgelegt werden solle. Die Delegation solle erneut vom Präsidentenberater Wladimir Medinski geleitet werden.
Lawrow dankte den "türkischen Partnern" und betonte, er hoffe, dass "alle, die aufrichtig am Erfolg des Friedensprozesses interessiert sind", die zweite Verhandlungsrunde unterstützten.
Das russische Außenministerium erklärte, Lawrow habe auch seinen US-Kollegen Marco Rubio angerufen und ihm mitgeteilt, dass Moskau am Montag in Istanbul direkte Gespräche mit der Ukraine führen wolle. Er habe Rubio über "die Vorbereitungen der russischen Seite für konkrete Vorschläge für die nächste Runde" informiert, hieß es weiter.
Eine mögliche Offensive bei Sumy belaste die ohnehin erschöpfte Armee weiter, erklärt ZDF-Reporter Kröger. Die Rekrutierung gestalte sich schwierig. 28.05.2025 | 4:18 min
Angriffe gehen weiter - Trump "sehr enttäuscht"
Die gegenseitigen Angriffe gingen indes in den vergangenen Tagen ungeachtet der Verhandlungen weiter. Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj warnte am Mittwoch vor einer russischen Offensive gegen die nordostukrainische Region Sumy. Russland hätte dort "mehr als 50.000" Soldaten zusammengezogen, um eine Offensive auf Sumy vorzubereiten, erklärte Selenskyj.
Russland, das etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt hält, erlebte unterdessen in der Nacht zum Mittwoch
einen der heftigsten Luftangriffe seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.
Trump zeigte sich am Mittwoch "sehr enttäuscht" angesichts der massiven russischen Angriffe auf die Ukraine am Wochenende, bei denen es mindestens 13 Todesopfer gegeben hatte. Inmitten der Verhandlungen seien Menschen getötet worden, kritisierte er.
Nach den russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat US-Präsident Trump den russischen Präsidenten Putin scharf kritisiert und mit Sanktionen gedroht. 12 Menschen kamen ums Leben.26.05.2025 | 0:22 min
Selenskyj fordert weitere Sanktionen
Selenskyj hatte zuvor wegen Moskaus Verweigerung einer Waffenruhe weitere Sanktionen der US-Regierung gegen Russland gefordert. "Trump hat zugesagt, dass Sanktionen erhoben werden, falls Russland nicht aufhört", erklärte er.
Kiew habe mit Washington über Sanktionen gegen den russischen Energie- und Bankensektor beraten. Selenskyj hoffe, dass die
USA nun solche Sanktionen einführen werde.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP, Reuters