US-Friedensplan: Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen weiter ab

Treffen in London:Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen weiter ab

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Der US-Friedensplan für die Ukraine sieht Gebietsabtretungen an Moskau vor. Für Ukraines Präsident Selenskyj steht das außer Frage. Er will nun eine Antwort an Washington schicken.

Großbritannien, London: (von links nach rechts) Bundeskanzler Friedrich Merz, Premierminister Sir Keir Starmer, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der französische Präsident Emmanuel Macron während eines Treffens in der Downing Street in London, wo die Gespräche über die Beendigung des Krieges in der Ukraine fortgesetzt werden.

Nach einem Treffen in London hat Präsident Selenskyj Gebietsabtretungen erneut strikt ausgeschlossen. Unterdessen greift Russland immer wieder die Energieversorgung der Ukraine an.

09.12.2025 | 2:00 min

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen an Russland - ein zentraler Punkt aus dem US-Plan für ein Ende des Ukraine-Kriegs - weiter ab. Eine überarbeitete Fassung des Plans soll ihm zufolge bis zum morgigen Dienstag an Washington übermittelt werden.

Kiew habe juristisch keine Möglichkeit zu Gebietsabtretungen, sagte Selenskyj nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) in London. Nach ukrainischem Recht, der Landesverfassung sowie gemäß dem Völkerrecht habe seine Regierung dazu kein Recht.

Und wir haben auch nicht das moralische Recht dazu.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Der von den USA ausgearbeitete Friedensplan sei inzwischen von 28 auf 20 Punkte gekürzt worden. "Die offen Ukraine-feindlichen Positionen wurden herausgenommen." Selenskyj kündigte die Fertigstellung und Übergabe des Plans an die USA für den morgigen Dienstag an.

Merz: "Ich bin skeptisch gegenüber einigen Details"

Bei den Europäern sei die Sorge und Skepsis mit Blick auf die US-geführten Friedensverhandlungen massiv gestiegen, sagte ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers in Brüssel. "Die Europäer versuchen jetzt mit aller Macht, zumindest noch eine kleine Rolle in den Verhandlungen zu behalten."

Schaltgespräch zwischen der Moderatorin Mariette Slomka und Isabelle Schaefers

Sehen Sie hier die Einschätzung von ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers in voller Länge.

08.12.2025 | 1:33 min

Wie ernst die Lage aus Sicht Kiews und der Europäer ist, war dem ukrainischen Staatschef bei dem Treffen in London im Gesicht abzulesen.

Am deutlichsten brachte Bundeskanzler Friedrich Merz die Dinge auf den Punkt: "Ich bin skeptisch gegenüber einigen Details, die wir in Dokumenten sehen, die von der US-Seite kommen", sagte der CDU-Politiker. Er fügte hinzu: "Darüber müssen wir sprechen. Darum sind wir hier." Die kommenden Tage könnten sich als entscheidend "für uns alle" erweisen, so der Kanzler.

Merz bekräftigte - wie auch Großbritanniens Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron - die Entschlossenheit bei der Unterstützung Kiews. Daran könne kein Zweifel aufkommen. Merz fügte hinzu:

Wir alle wissen: Das Schicksal dieses Landes ist das Schicksal Europas.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Dieses vom ukrainischen staatlichen Katastrophenschutzdienst am 7. Dezember 2025 veröffentlichte Foto zeigt Feuerwehrleute bei Löscharbeiten nach einem russischen Drohnen- und Raketenangriff auf Industrie- und Energieinfrastrukturen in der Region Poltawa während der russischen Invasion in der Ukraine.

Die russischen Angriffe auf das Energienetz der Ukraine nehmen weiter zu. In Kiew haben Bewohner teils nur wenige Stunden am Tag Strom und Wasser.

08.12.2025 | 1:29 min

Trump "ein wenig enttäuscht" von Selenskyj

Vorangegangen waren mehrtägige Verhandlungen zwischen Unterhändlern Kiews und der USA über eine neue Fassung des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans. Dessen ursprüngliche Version war vielfach als "russische Wunschliste" kritisiert worden. Selenskyj schaltete sich nach eigenen Angaben zum Abschluss der Gespräche dazu, den Austausch nannte er konzentriert und konstruktiv.

Wichtige Streitpunkte scheinen Territorialfragen und Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine zu sein.

Trump war bereits mit der Äußerung vorgeprescht, Moskau werde dem neuen Vorschlag wohl zustimmen, er sei sich aber nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden sei. "Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat", so der US-Präsident am Sonntag.

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Rettungskräfte räumen am 21.11.2025 die Trümmer eines Wohnhauses in Ternopil weg, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde.
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Quelle: dpa, AFP, ZDF
Über dieses Thema berichtete das ZDF heute journal update am 09.12.2025 um 00:16 Uhr.

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