Nato-Chef Rutte zu Ukraine-Gesprächen: Gebietsfragen unvermeidbar
Nato-Chef zu Verhandlungen:Rutte über Ukraine: Gebietsfragen unvermeidbar
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Nato-Generalsekretär Rutte erwartet, dass künftige Friedensverhandlungen auch die umstrittenen Gebiete in der Ukraine betreffen. Die diplomatischen Bemühungen Trumps lobt er.
In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden, so Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Quelle: ddp
Nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird sich bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg kaum vermeiden lassen, auch über die Zukunft der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete zu sprechen. Rutte sagte dem US-Sender ABC News:
Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert.
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Mark Rutte, Nato-Generalsekretär
Nach einer Waffenruhe werde sich die Frage stellen, wie es in territorialen Fragen und mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine weitergehe. Zugleich betonte der Nato-Chef, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme.
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Rutte: Russische Kontrolle ohne rechtliche Anerkennung
In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden, sagte Rutte. Eine mögliche Einigung könne etwa festhalten, dass Russland faktisch bestimmte Gebiete kontrolliere, ohne dass diese Kontrolle rechtlich akzeptiert würde.
Als Beispiel verwies er auf die jahrzehntelange Haltung des Westens zur sowjetischen Besetzung der baltischen Staaten.
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