Nato-Chef Rutte zu Ukraine-Gesprächen: Gebietsfragen unvermeidbar

Nato-Chef zu Verhandlungen:Rutte über Ukraine: Gebietsfragen unvermeidbar

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Nato-Generalsekretär Rutte erwartet, dass künftige Friedensverhandlungen auch die umstrittenen Gebiete in der Ukraine betreffen. Die diplomatischen Bemühungen Trumps lobt er.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte spricht während einer Pressekonferenz über die Ankündigung von Präsident Donald Trump, dass die NATO-Verbündeten den Kauf von Patriot-Raketenabwehrsystemen und anderen Waffen für die Ukraine finanzieren werden, im Kapitol in Washington, D.C., am 15.07.2025.
In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden, so Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Quelle: ddp

Nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird sich bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg kaum vermeiden lassen, auch über die Zukunft der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete zu sprechen. Rutte sagte dem US-Sender ABC News:

Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert.

Mark Rutte, Nato-Generalsekretär

Nach einer Waffenruhe werde sich die Frage stellen, wie es in territorialen Fragen und mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine weitergehe. Zugleich betonte der Nato-Chef, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme.
Wehende EU-Fahne
Vor dem Treffen zum Ukraine-Krieg zwischen Trump und Putin beraten sich die EU-Außenminister. Die EU will, dass die Ukraine und Europäer an den Verhandlungen beteiligt werden.11.08.2025 | 0:24 min

Rutte: Russische Kontrolle ohne rechtliche Anerkennung

In territorialen Fragen sei es wichtig, zwischen einer "de facto" und einer "de jure" Anerkennung zu unterscheiden, sagte Rutte. Eine mögliche Einigung könne etwa festhalten, dass Russland faktisch bestimmte Gebiete kontrolliere, ohne dass diese Kontrolle rechtlich akzeptiert würde.
Als Beispiel verwies er auf die jahrzehntelange Haltung des Westens zur sowjetischen Besetzung der baltischen Staaten.
Sievers mit Makeiev
Die Ukraine könne es sich nicht leisten, Putin Gebiete zu überlassen, so der ukrainische Botschafter Makeiev. Es dürfe nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg verhandelt werden.10.08.2025 | 6:03 min

Trump trifft Putin am Freitag in Alaska

An diesem Freitag will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.
Rutte lobte Trumps Bemühungen und sprach von einem Test, wie ernst es Putin mit einem Ende des Kriegs sei. Das Treffen könne ein wichtiger Schritt hin zu umfassenden Verhandlungen sein, sagte Rutte.
Der britische Aussenminister Lammy bei Ukraine-Gesprächen
Während Trump und Putin über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs beratschlagen wollen, fordert Europa Mitsprache. Die Ukraine hofft, bangt und muss um ihr Territorium ringen.10.08.2025 | 2:40 min

Selenskyj nicht zu Treffen in Alaska eingeladen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bislang keine Einladung nach Alaska bekommen. Er befürchtet ebenso wie westliche Partner, dass dort Entscheidungen über die Ukraine hinweg getroffen werden könnten.
Selenskyj unterstrich zuletzt indirekt, dass er einen von Trump ins Spiel gebrachten Gebietstausch nicht akzeptieren werde.
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Russland greift die Ukraine an
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
Liveblog
Quelle: dpa

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