Gaza-Krieg: Israel zieht Truppen aus Chan Junis ab

Südlicher Gazastreifen:Israel zieht Truppen aus Chan Junis ab

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Monatelang wurde erbittert gekämpft, nun hat das israelische Militär die Soldaten aus Chan Junis abgezogen. Ein erheblicher Teil der Truppen bliebt aber weiterhin im Gazastreifen.

Die israelische Armee hat am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen. "Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie habe den Gazastreifen verlassen, "um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten".
Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, "und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen", hieß es weiter.

Israel: Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht

Israels Generalstabdschef Herzi Halevi betonte, dass ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht sei. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. "Wir werden sie früher oder später erreichen", sagte Halevi. "Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens."
Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte nach einem Treffen mit israelischen Militärführern im südlichen Gazastreifen, der Teilrückzug aus Chan Junis sei nach der Zerschlagung der militärischen Strukturen der Hamas in der Stadt erfolgt. "Unsere Truppen haben das Gebiet verlassen, um sich auf ihre künftigen Missionen vorzubereiten, einschließlich in Rafah."

USA: Erholung und Neugruppierung hinter Rückzug

Die USA vermuten in dem Abzug kein Manöver zur Vorbereitung einer neuen Offensive. Die Reduzierung der Truppenstärke scheine der Erholung und Neugruppierung der Soldaten zu dienen, sagte der Sprecher für nationale Sicherheit in der US-Regierung, John Kirby, dem Sender ABC News.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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Israelische Medien deuteten den Abzug als Ende der großen Bodenoffensive, die am 27. Oktober vergangenen Jahres begonnen hatte. Künftig seien in Chan Junis nur noch gezielte, punktuelle Einsätze geplant, schrieb die Nachrichtenseite ynet.

Tote Geisel in Chan Junis geborgen

Die Armee werde es den Einwohnern, die Chan Junis verlassen haben, erlauben, in ihre Wohnungen zurückzukehren. Der Abzug umfasse drei Brigaden, nun solle nur noch eine Brigade in dem Küstenstreifen bleiben, berichtete die "Jerusalem Post".
Die Armee hatte am Samstag mitgeteilt, dass die Leiche einer Geisel in Chan Junis geborgen worden sei. Die Stadt gilt als wichtiger Stützpunkt der radikalislamischen Hamas.
Orte im Gazastreifen

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Krieg seit Überfall der Hamas

Die Hamas hatte den Krieg am 7. Oktober mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst. Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen drangen am 7. Oktober in israelische Orte ein und verübten Massaker an Zivilisten. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1.160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von ihnen werden noch immer etwa 130 festgehalten, mehr als 30 von ihnen sind mutmaßlich tot.
Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen, zunächst vor allem im Norden des Gazastreifens, dann in der als Hamas-Hochburg geltenden Stadt Chan Junis. 

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Quelle: dpa, AFP, Reuters

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