Iran: Atomgespräche enden ohne Durchbruch - Eskalation droht

Eskalation droht:Atomgespräche mit Iran enden ohne Durchbruch

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Die Atomgespräche mit Teheran enden ohne Durchbruch. Nun droht eine politische Eskalation im Streit um Irans Atomprogramm.

Irans Außenamtssprecher Baghai

Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai erklärte im Staatsfernsehen, die Parteien hätten in Genf ihre Sichtweisen erörtert.

Quelle: dpa

Die Atomgespräche zwischen Regierungsvertretern aus Teheran, Berlin, London und Paris in der Schweiz sind ohne Durchbruch beendet worden.

Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai sagte im Staatsfernsehen, die Parteien hätten bei dem Treffen in Genf ihre Sichtweisen erörtert. Ohne einen Durchbruch droht eine politische Eskalation im Streit um Irans Atomprogramm.

Der französische Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten Jean-Noel Barrot (2. v. l.), der britische Außenminister David Lammy (2. v. r.), der deutsche Außenminister Johann Wadephul (3. v. l.) und die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Kaja Kallas (r.) nehmen an einem Arbeitsessen im Büro des deutschen Honorarkonsuls in Genf teil.

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Unsere Positionen haben wir während der heutigen Verhandlungen sehr deutlich und transparent erläutert. Wir haben uns auch die Punkte der Gegenseite angehört.

Ismail Baghai, iranischer Außenamtssprecher

Die Wiedereinführung der UN-Sanktionen sei aus Sicht des Irans nicht gerechtfertigt, sagte Baghai. Im Vorfeld der Gespräche bekräftigte er den Willen Teherans, drohende Sanktionen abzuwenden. "Unser Fokus liegt darauf, Handlungen oder Vorfälle zu verhindern, die dem Land teuer zu stehen kommen könnten", sagte er in Teheran. Die iranische Führung verhandle deswegen "mit aller Kraft".

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Quelle: dpa, AFP

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