Eskalation droht:Atomgespräche mit Iran enden ohne Durchbruch
Die Atomgespräche mit Teheran enden ohne Durchbruch. Nun droht eine politische Eskalation im Streit um Irans Atomprogramm.
Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai erklärte im Staatsfernsehen, die Parteien hätten in Genf ihre Sichtweisen erörtert.
Quelle: dpaDie Atomgespräche zwischen Regierungsvertretern aus Teheran, Berlin, London und Paris in der Schweiz sind ohne Durchbruch beendet worden.
Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai sagte im Staatsfernsehen, die Parteien hätten bei dem Treffen in Genf ihre Sichtweisen erörtert. Ohne einen Durchbruch droht eine politische Eskalation im Streit um Irans Atomprogramm.
Während sich der Konflikt mit Israel verschärft, verhandelt Iran in Genf mit der EU – es geht um das Atomprogramm und mögliche Schritte zur Deeskalation.
20.06.2025 | 1:28 minVor gut einem Monat hatten sich die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Großbritannien und Frankreich bereits mit dem Iran in Istanbul getroffen. Ziel war es, den politischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen, um die iranische Führung zu einer diplomatischen Einigung im Atomstreit zu bewegen.
Es war die erste Verhandlungsrunde nach dem zwölf Tage langen Krieg, den Israel und der Iran im Juni gegeneinander geführt hatten.
Laut Israel war der Iran kurz vor dem Besitz einer Atomwaffe. Thomas Reichart berichtet über die aktuelle Lage nach den Angriffen aus Tel Aviv.
13.06.2025 | 2:07 minEuropäer wollen UN-Sanktionen gegen Iran wiedereinführen
Konkret drohten die Europäer dem Iran mit der Wiedereinführung alter UN-Sanktionen, sollte bis Ende August keine Lösung gefunden werden.
Als Mitunterzeichner des Wiener Atomabkommens von 2015 können die E3 den sogenannten Snapback-Mechanismus aktivieren, der die Wiedereinführung harter Strafmaßnahmen vorsieht. Dem staatlichen Fernsehen sagte Baghai:
Unsere Positionen haben wir während der heutigen Verhandlungen sehr deutlich und transparent erläutert. Wir haben uns auch die Punkte der Gegenseite angehört.
Ismail Baghai, iranischer Außenamtssprecher
Die Wiedereinführung der UN-Sanktionen sei aus Sicht des Irans nicht gerechtfertigt, sagte Baghai. Im Vorfeld der Gespräche bekräftigte er den Willen Teherans, drohende Sanktionen abzuwenden. "Unser Fokus liegt darauf, Handlungen oder Vorfälle zu verhindern, die dem Land teuer zu stehen kommen könnten", sagte er in Teheran. Die iranische Führung verhandle deswegen "mit aller Kraft".
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27.12.2021 | 2:47 minIn seiner ersten Amtszeit kündigte US-Präsident Donald Trump die Vereinbarung, die unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama unterzeichnet worden war, jedoch einseitig auf.
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