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Fünfte Runde:USA und Iran verhandeln wieder über Atomdeal
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Die USA und der Iran treffen sich zum fünften Mal, um einen Atomdeal auszuhandeln. Die US-Seite glaubt an eine Einigung, bekräftigte das Außenministerium. Doch es gibt Differenzen.
Im Streit über das iranische Atomprogramm gehen die Verhandlungen zwischen Washington und Teheran in eine entscheidende Phase. Am Freitag werden in Rom zur bereits fünften Verhandlungsrunde wieder der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi erwartet. Der Golfstaat Oman vermittelt dabei zwischen den beiden Staaten. Iranischen Medienberichten zufolge beginnen die Verhandlungen gegen Mittag.
Beide Seiten hatten sich zu Beginn der Gespräche optimistisch gezeigt. Nach dem jüngsten Treffen in der omanischen Hauptstadt Maskat traten jedoch deutliche Differenzen zutage.
USA: Glauben an eine Einigung mit Iran
Die Sprecherin des Außenministeriums in Washington, Tammy Bruce, sagte, das fünfte Treffen der Unterhändler finde nur statt, weil die USA eine Einigung für möglich hielten.
Wir glauben, dass wir Erfolg haben werden.
Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums
Die Iraner verstünden die US-Forderungen und nähmen weiter an den Verhandlungen teil, sagte sie.
Die USA fordern von der iranischen Regierung, die Urananreicherung vollständig einzustellen - aus Sicht Washingtons eine notwendige Maßnahme, um eine Entwicklung iranischer Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Teheran weist diese Forderung zurück, zeigt sich jedoch bereit, das Atomprogramm wieder einzuschränken und strengere Kontrollen zu gewähren.
Irans Außenminister Araghtschi schrieb in der Nacht auf der Plattform X: "Den Weg zu einem Deal zu finden, ist kein Hexenwerk. Null Atomwaffen = wir haben einen Deal. Null Anreicherung = wir haben keinen Deal." Nun sei es an der Zeit, sich zu entscheiden.
Westen fürchtet Bau einer Atombombe
Im Zentrum des Streits über Irans Atomprogramm steht die Frage der Nutzung: Während Teheran betont, ausschließlich zivile Zwecke zu verfolgen, befürchten Regierungen im Westen den Bau einer Atombombe. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran zuletzt mit militärischer Gewalt, sollte es keinen Deal geben.
Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an - für Atomwaffen sind nach Expertenangaben über 90 Prozent erforderlich. Im Wiener Atomabkommen war dem Land ein maximaler Anreicherungsgrad von 3,67 Prozent sowie ein Vorrat von bis zu 300 Kilogramm Uran gestattet - nutzbar für Atomkraftwerke zur Stromerzeugung.
Medien: Israel bereitet möglichen Angriff auf Atomanlagen vor
Unterdessen bereitet Israel Berichten zufolge einen möglichen Angriff auf Irans Atomanlagen vor. Die USA hätten neue Hinweise erhalten, dass Israel entsprechende Schritte einleitet, meldete der US-Sender CNN unter Berufung auf mehrere Beamte. Unklar sei jedoch, ob die israelische Regierung bereits eine endgültige Entscheidung getroffen habe. Auch die Nachrichtenseite "Axios" berichtete von entsprechenden Vorbereitungen für den Fall, dass die Verhandlungen zwischen Iran und den USA scheitern.
Araghtschi reagierte mit einem Schreiben an die Vereinten Nationen sowie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und warnte vor den Konsequenzen eines möglichen israelischen Angriffs. Iran werde nicht zögern, "entschlossen auf jede Überschreitung zu reagieren", schrieb der Minister auf X. Komme es zu einem Angriff, würden auch die USA eine Mitverantwortung tragen, sagte Araghtschi laut der Nachrichtenagentur Tasnim.
US-Präsident Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprachen am Donnerstag in einem Telefonat auch über die neuen Verhandlungen, Details wurden aber nicht bekannt.
Quelle: dpa
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