Ukraine: Keine Waffenruhe - aber Einladung für Selenskyj

Nach Trump-Putin-Gipfel:Keine Waffenruhe - aber Einladung für Selenskyj

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Der Alaska-Gipfel ist vorbei - ohne konkrete Ergebnisse zum Ukraine-Krieg. Trump fordert nun ein sofortiges Friedensabkommen und lädt Selenskyj nach Washington ein.

Donald Trump und Wladimir Putin.
US-Präsident Trump und Kremlchef Putin traten nach ihrem persönlichen Gespräch in Alaska vor die Presse. Welche Ergebnisse brachte das Treffen? ZDFheute live analysiert. 15.08.2025 | 59:12 min
US-Präsident Donald Trump beharrt im Ukraine-Krieg nicht mehr auf einer sofortigen Waffenruhe. Das Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska sowie Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Verbündeten seien sehr gut gelaufen, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
Alle seien sich einig gewesen, dass der beste Weg sei, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen und kein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht halte.
Mit seinem nun veröffentlichten Truth-Social-Beitrag stellt sich Trump gegen die Haltung der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten. Noch am Mittwoch hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Beisein von Selenskyj in Berlin gefordert, eine Waffenruhe müsse "am Anfang" der Verhandlungen stehen.
Sicherheitsexpertin Aylin Matlé
Putin halte auch nach dem Treffen mit Trump weiter an seinen Zielen fest, sagt Sicherheitsexpertin Matlé. Aus russischer Sicht gebe es gerade keinen Grund für eine Waffenruhe.16.08.2025 | 10:51 min

Selenskyj reist nach Washington

Trump bestätigte, dass er am kommenden Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Washington zusammentreffen werde. "Wenn alles klappt, werden wir ein Treffen mit Präsident Putin vereinbaren", schrieb er weiter.
Selenskyj hatte zuletzt verstärkt auf ein persönliches Treffen mit Putin gedrungen. Trump bezeichnete einen möglichen Gipfel, bei dem Selenskyj dabei ist, als "sehr, sehr wichtig, denn bei diesem Treffen werden sie einen Deal machen". Putin sagte kürzlich, er habe "grundsätzlich nichts" gegen ein Treffen mit Selenskyj. Die "Voraussetzungen" dafür seien derzeit aber noch nicht erfüllt.
Trump hatte zuvor den ukrainischen Präsidenten sowie etliche europäische Staats- und Regierungschefs über sein Treffen mit dem russischen Präsidenten informiert. Danach berieten die Europäer untereinander. Anschließend informierte Kanzler Merz nach Angaben aus Regierungskreisen das Bundeskabinett.

Nach Gipfel in Alaska
:Macron will Druck auf Putin aufrechterhalten

Nach dem Treffen von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin in Alaska will Frankreichs Präsident Macron den Druck auf Moskau aufrechterhalten. Alle News zum Gipfel im Liveblog.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht nach einer Online-Konferenz mit europäischen Staats- und Regierungschefs zum Krieg in der Ukraine – am 13. August 2025 in Fort de Brégançon.
Liveblog

Gipfeltreffen in Alaska endet ohne "Deal"

Am Freitag hatten Trump und Putin ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet, greifbare Ergebnisse wurden nicht bekannt. Trump sprach zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, blieb Details aber schuldig. Auch Putin erwähnte Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten.
Anne Brühl live aus Kiew
Dass auch nach dem Treffen in Alaska ein Waffenstillstand nicht nähergekommen sei, sorge in der Ukraine für Fassungslosigkeit, sagt ZDF-Reporterin Anne Brühl.16.08.2025 | 12:16 min
Inhaltlich blieb kurz nach dem Treffen der beiden auf einem Militärstützpunkt in der Stadt Anchorage vieles im Ungefähren. "Es gibt keinen Deal, bis es einen Deal gibt", sagte Trump lediglich beim anschließenden Pressestatement.
Zu dem angekündigten Hauptthema Ukraine-Krieg äußerten sich die beiden nach dem Treffen kaum.

  • Was ist der Inhalt der von Putin erwähnten Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten?
  • Trump sprach davon, dass es noch sehr wenige offene Punkte gebe, darunter vielleicht der wichtigste - worum geht es da?
  • Wurde konkret über eine mögliche Waffenruhe gesprochen und wenn ja, mit welchen Voraussetzungen?
  • Wurde über Gebietsfragen gesprochen?
  • Trump und Putin sprachen unverbindlich über ein weiteres Treffen. Ob Putin Trump offiziell nach Moskau eingeladen hat, blieb unklar.
  • Trump hatte vor dem Gipfel erklärt, dass es ein mögliches zweites Treffen unter Einbeziehung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj geben solle - bleibt es dabei?

ZDF-Korrespondentin Lara Wiedeking
Seit langem versuchen die Europäer Einfluss auf die Friedensverhandlungen für die Ukraine zu nehmen, ohne dabei Druck auf Trump auszuüben, sagt Brüssel-Korrespondentin Wiedeking.16.08.2025 | 4:44 min

Nach Gipfel: Europäer fordern Gespräche mit Selenskyj

Nach dem Gipfel setzen die Europäer nun auf eine Fortsetzung der Gespräche mit Selenskyj. "Der nächste Schritt müssen nun weitere Gespräche unter Einschluss von Präsident Selenskyj sein", den Trump bald treffen werde, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Merz mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien, Finnland und den EU-Spitzen.
"Wir sind auch bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskyj für einen Dreier-Gipfel mit europäischer Unterstützung zu arbeiten", hieß es weiter.
Thomas Röwekamp
Das Treffen zwischen Trump und Putin habe Europa und die Ukraine "keinen Millimeter" weitergebracht, sagt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Thomas Röwenkamp (CDU).16.08.2025 | 8:13 min

Europäer bleiben bei Sanktionsdruck auf Russland

Die europäischen Staats- und Regierungschefs bekräftigten zudem ihre Bereitschaft, den Sanktionsdruck auf Russland aufrechzuerhalten.

Wir werden die Sanktionen und weitere wirtschaftliche Maßnahmen weiter verschärfen, um Druck auf Russlands Kriegswirtschaft auszuüben, bis ein gerechter und dauerhafter Frieden erreicht ist.

Gemeinsame Erklärung europäischer Staats- und Regierungschefs

Die Europäer erklärten zudem, dass Moskau sich nicht gegen einen EU- und Nato-Beitritt der Ukraine stellen dürfe. "Russland kann kein Veto gegen den Weg der Ukraine in die EU und die Nato einlegen."
Die Ukraine müsse auch "unumstößliche Sicherheitsgarantien" von ihren westlichen Verbündeten erhalten, "um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam zu verteidigen".
Wladimir Putin und Donald Trump bei einer Pressekonferenz in Alaska
Nach dem Gipfel zwischen Trump und Putin sprechen beide von "konstruktiven Gesprächen". Konkrete Ergebnisse präsentierten sie nicht. ZDFheute live analysiert.16.08.2025 | 43:49 min
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
Liveblog
Quelle: dpa, AFP

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