Lawrow: Ukraine wollte Putins Residenz angreifen

Russischer Außenminister:Lawrow: Putin-Residenz Ziel von Angriff - Kiew widerspricht

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Russlands Außenminister wirft der Ukraine vor, eine Residenz von Präsident Putin mit Drohnen angegriffen zu haben - und droht mit Vergeltung. Kiew weist die Vorwürfe zurück.

ZDF-Reporter Timm Kröger

Russland wirft der Ukraine einen Drohnenangriff auf eine Residenz Putins vor, die Ukraine weist das scharf zurück. Über die Reaktionen in der Ukraine berichtet ZDF-Reporter Timm Kröger.

29.12.2025 | 1:20 min

Die Ukraine soll nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow versucht haben, eine Residenz von Präsident Wladimir Putin in der Provinz anzugreifen. "In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 2025 verübte das Kiewer Regime einen Terroranschlag unter Einsatz von 91 Drohnen großer Reichweite auf die staatliche Residenz des Präsidenten der Russischen Föderation in der Region Nowgorod", sagte Lawrow in Moskau.

Die russische Flugabwehr habe alle Drohnen zerstört. Es gebe weder Schäden noch Verletzte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte prompt auf die Vorwürfe und wies Lawrows Anschuldigungen als weitere russische Lüge zurück. Er erklärte, dass dies als Vorwand benutzt werde, um russische Schläge auf Regierungsgebäude in Kiew vorzubereiten.

At least one killed, more than a dozen injured after overnight Russian strikes on Kyiv

Russland greift erneut massiv aus der Luft an, einen Tag vor dem Treffen von Selensky und Trump in Florida. Vor allem Kiew ist betroffen - und die Energieversorgung der Ukraine.

27.12.2025 | 2:22 min

Schon in der Vergangenheit sei das Gebäude des Ministerkabinetts angegriffen worden, sagte Selenskyj. Die russischen Behauptungen sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Russland will Position in Verhandlungen überprüfen

Lawrow kündigte eine Reaktion auf die "unüberlegten" Handlungen an, die Ziele für die Vergeltungsschläge in der Ukraine seien bereits festgelegt. Der Minister warf der ukrainischen Führung vor, zu Staatsterror übergegangen zu sein. Mitten in den laufenden Verhandlungen zu einer Beendigung des Krieges werde Russland seine Position überdenken müssen, sagte der Minister.

Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj

Nach dem Ukraine-Treffen in den USA wird noch um offene Fragen gerungen. Dabei geht es auch darum, wie viele Jahre die USA der Ukraine Sicherheitsgarantien geben werden.

29.12.2025 | 1:47 min

"Wir weisen darauf hin, dass diese Aktion im Verlauf intensiver Verhandlungen zwischen Russland und den USA zur Beilegung des Ukraine-Konflikts durchgeführt wurde", sagte Lawrow. "Dabei beabsichtigen wir nicht, aus den Verhandlungen mit den USA auszusteigen." Die Ukraine habe mit dem Angriff versucht, den Verhandlungsprozess zu torpedieren, hieß es im Außenministerium.

Trump über Vorwürfe: "Das wäre sehr schade. Das wäre nicht gut"

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow behauptete, US-Präsident Donald Trump sei in einem ohnehin geplanten Telefonat mit Putin "schockiert" von den Schilderungen des russischen Präsidenten gewesen.

Trump bestätigte vor Journalisten, dass Putin ihn über den angeblichen Drohnenangriff informiert habe. Zunächst sagte der US-Präsident, er wisse darüber nichts, er habe aber davon gehört. "Das wäre sehr schade. Das wäre nicht gut." Kurz darauf konkretisierte Trump erneut darauf angesprochen, dass Putin ihm am Morgen (US-Ortszeit) gesagt habe, er sei angegriffen worden. "Das ist nicht gut."

ZDF-Redakteur Timm Kröger steht für ein Schaltgespräch mit ZDFheute-Xpress in Kiew.

In Mar-a-Lago verhandelten Trump und Selenskyj über das Abkommen zum Ukraine-Krieg. Über das Treffen zwischen Trump und Selenskyj berichtet ZDF-Korrespondent Timm Kröger aus Kiew.

29.12.2025 | 1:04 min

Der ukrainische Präsident hatte mit seiner Weihnachtsansprache in Russland Kritik ausgelöst. Er sagte, dass die Ukrainer "seinen" Tod wünschten. Auch in der Ukraine hatten das viele so verstanden, dass Putin damit gemeint ist. Namentlich erwähnt hatte Selenskyj ihn aber nicht.

Für den russischen Präsidenten stehen in vielen Teilen des flächenmäßig größten Landes der Erde Residenzen zur Verfügung. Außerhalb Moskaus hält sich Putin etwa immer wieder in St. Petersburg und in Sotschi am Schwarzen Meer auf.

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Quelle: dpa
Über dieses Thema berichtete heute am 29.12.2025 ab 19:00 Uhr.

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