Selenskyj bei Trump:Warum der Kreml zufrieden auf das Treffen in Florida blickt
von Felix Klauser
Moskau bewertet das Gespräch zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Florida positiv. Welchem Kalkül Putin folgt.
Das Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ging ohne konkrete Ergebnisse zu Ende. In den nächsten Wochen soll mit Russland verhandelt werden.
29.12.2025 | 1:21 minDer Kreml zieht ein positives Fazit nach dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida - und das ist wenig überraschend: Wladimir Putin und seinen Unterhändlern ist es seit Trumps Amtsantritt vor fast einem Jahr gelungen, den US-Präsidenten bei Laune und in den Verhandlungen (in Istanbul, in Anchorage, zuletzt in Florida) zu halten, ohne dass die Waffen in der Ukraine auch nur einen Tag vollständig geschwiegen hätten.
Washington lässt Moskau gewähren
Die Beziehungen zwischen dem Kreml und den Trump-Vertrauten scheinen so gefestigt, dass Trump dem russischen Präsidenten noch immer ein "echtes Interesse an Frieden" bescheinigt - während Russlands Militär seine Angriffe in den vergangenen Tagen intensiviert.
Was mit dem Donbass passiert und wer für die Sicherheit der Ukraine künftig sorgen soll - Trump hält sich in Florida weiter zurück. Die Analysen aus Palm Beach und Berlin.
28.12.2025 | 3:14 minAngesichts dessen sieht Wladimir Putin bislang keinerlei Notwendigkeit, von seinen Maximalforderungen hinsichtlich des Donbass abzurücken. Washington lässt ihn ja gewähren. Von früheren Sanktionsdrohungen ist keine Rede mehr und auch auf dem Schlachtfeld ist der Druck offenbar nicht groß genug. Russland macht Fortschritte - wenn auch eher langsamer Art.
Putins Kalkül: Gebietsgewinne durch Verhandlungen oder Krieg
Der Kremlchef lässt also gleichzeitig verhandeln sowie kämpfen und folgt dabei einem klaren Kalkül: Wenn Gebietsgewinne am Verhandlungstisch möglich sind - gerne. Ansonsten sprechen eben weiter die Waffen.
Bei all dem ist kaum verwunderlich, dass die russische Seite überschwängliche Worte für die Bemühungen des US-Präsidenten fand. Putins Chefunterhändler Kirill Dmitriev sprach in Sozialen Medien davon, dass die "ganze Welt Donald Trumps Friedensbemühungen schätzen" würde. Unausgesprochen schwingt da mit: Moskau schätzt sie - in dieser Art und Weise - ganz besonders.
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Felix Klauser berichtet für das ZDF-Studio Moskau über Russland, den Kaukasus und Zentralasien.
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