Ukraine: Was vom Trump-Selenskyj-Treffen in Florida bleibt

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Gespräche zwischen Trump und Selenskyj:Was vom Ukraine-Treffen in Florida bleibt

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Nach den Gesprächen von US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist von "Fortschritten" die Rede, Details gibt es kaum. Wie ist das Treffen zu bewerten?

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommen am 28.12.2025 nach Gesprächen in Trumps Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, zu einer Pressekonferenz.

Das Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ging ohne konkrete Ergebnisse zu Ende. In den nächsten Wochen soll mit Russland verhandelt werden.

29.12.2025 | 1:21 min

Mit Spannung war das Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump in Florida erwartet worden. Im Zentrum stand die von Kiew überarbeitete Version des US-Plans zur Beendigung des russischen Angriffskrieges. Russland war als zentraler Akteur aber nicht an den Gesprächen beteiligt.

Als Streitpunkte der Verhandlungen mit Blick auf ein mögliches Friedensabkommen gelten Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die Forderung des Kremls nach Gebietsabtretungen.

Als die beiden Präsidenten nach den Gesprächen vor die Presse traten, sprachen weder Trump noch Selenskyj über konkrete Ergebnisse der Verhandlungen. Wie ist das Treffen nun zu bewerten, was kam dabei heraus?

ZDF-Redakteur Timm Kröger steht für ein Schaltgespräch mit ZDFheute-Xpress in Kiew.

In Mar-a-Lago verhandelten Trump und Selenskyj über das Abkommen zum Ukraine-Krieg. Über das Treffen zwischen Trump und Selenskyj berichtet ZDF-Korrespondent Timm Kröger aus Kiew.

29.12.2025 | 1:04 min

Wie Trump und Selenskyj das Treffen darstellen?

Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz bezeichneten Trump und Selenskyj die Gespräche als positiv und zeigten sich zuversichtlich. Die Ukraine und Russland seien einem Friedensabkommen "näher als je zuvor", sagte der US-Präsident. Auf die Frage, wann mit einem Deal zu rechnen sei, räumte er allerdings ein, dass die Verhandlungen auch scheitern könnten:

Wenn es wirklich gut läuft, vielleicht in ein paar Wochen. Und wenn es schlechter läuft, länger. Und wenn es wirklich schlecht läuft, dann wird es nicht passieren.

Donald Trump, Präsident der USA

Auch Selenskyj sprach von einem guten Treffen.

"Hier hat es offensichtlich eine relativ positive Grundstimmung von beiden Seiten gegeben. Beide Seiten blicken relativ optimistisch in die nahe Zukunft", analysiert Politikwissenschaftler Stefan Fröhlich von der Universität Erlangen-Nürnberg bei phoenix vor ort. Das müsse man "schon als Erfolg werten".

Trump & Selenskyj: "Bereit aufeinander zuzugehen"

Einschätzungen von Prof. Stefan Fröhlich (Politikwissenschaftler, Universität Erlangen-Nürnberg) zum Treffen zwischen Trump und Selenskyj, phoenix vor ort am 29.12.25

29.12.2025 | 9:22 min

Gab es Fortschritte in zentralen Streitpunkten?

"Aus Sicht der Ukraine ist das eher ein durchwachsenes Ergebnis", sagt ZDF-Reporter Timm Kröger in Kiew. Beide Präsidenten hätten die Gespräche zwar als "konstruktiv" bezeichnet, doch es sei klar geworden, dass bei den zentralen Streitfragen "kein Durchbruch" erzielt wurde. Während man sich bei den Sicherheitsgarantien "noch einmal deutlich nähergekommen" sei, sei in der Kreml-Forderung nach Gebietsabtretungen der Ukraine "keine wirkliche Lösung in Sicht".

Nach Angaben von Selenskyj hat die US-Regierung der Ukraine "starke" Sicherheitsgarantien für einen Zeitraum von 15 Jahren mit Möglichkeit zur Verlängerung angeboten. Er habe Trump gesagt, dass sein Land Garantien für einen längeren Zeitraum brauche, sagte er vor Journalisten. Ohne klare Sicherheitsgarantien könne der Krieg nicht als "wirklich beendet" gelten, da mit einem Nachbarn wie Russland das Risiko einer erneuten Aggression bestehe.

US-Präsident Donald Trump begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 28. Dezember 2025 in seinem Club Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida. Trump lud Selenskyj in seinen Privatclub ein, um an dem von den USA vorgeschlagenen Friedensplan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu arbeiten, da sich der Konflikt seit der plötzlichen vollständigen Invasion durch Russland am 24. Februar 2022 nun schon fast vier Jahre hinzieht.

Hinter verschlossenen Türen wird in Florida über einen möglichen Frieden für die Ukraine beraten. Selenskyj und Trump geben sich nach außen diplomatisch.

28.12.2025 | 1:52 min

Offene Streitpunkte in den Gesprächen über eine Friedenslösung seien weiterhin Territorialfragen und die Zukunft des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja, sagte Selenskyj. Die Gespräche über eine freie Wirtschaftszone im Donbass liefen weiter, fügte er hinzu.

Politikwissenschaftler Stefan Fröhlich hält die Frage der Sicherheitsgarantien nicht für den zentralen Punkt in dieser Phase der Verhandlungen, sondern zentral sei die Territorialfrage und was aus der Pufferzone werde.

Wie bewertet Russland die Gespräche?

Kurz vor dem Treffen mit Selenskyj hatte Trump mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Auf seinem Netzwerk "Truth Social" bezeichnete Trump das Gespräch als "gut und sehr produktiv"

Auch der Kreml zieht ein positives Fazit nach dem Telefonat zwischen Putin und US-Präsident Trump sowie den Gesprächen von Trump und Selenskyj in Florida. Der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew schrieb in einer ersten Reaktion auf X:

Die ganze Welt würdigt die Friedensbemühungen von Präsident Trump und seinem Team.

Kirill Dmitrijew, russischer Sondergesandter

"Es herrscht das Empfinden, dass sich eine Bewegung voran andeutet", schrieb der Vizechef des Föderationsrats (Oberhaus des russischen Parlaments), Konstantin Kossatschow, der als einer der profiliertesten Außenpolitiker des Landes gilt, auf Telegram. Er lobte die US-Position als ausgewogen und zielorientiert. Die Gespräche zwischen Europäern und Ukrainern hingegen bezeichnete er als wertlos.

SGS-Sauer-Klauser

Was mit dem Donbass passiert und wer für die Sicherheit der Ukraine künftig sorgen soll - Trump hält sich in Florida weiter zurück. Die Analysen aus Palm Beach und Berlin.

28.12.2025 | 3:14 min

ZDF-Korrespondent Felix Klauser hält es für wenig überraschend, dass der Kreml die Verhandlungen positiv sieht. "Wladimir Putin und seinen Unterhändlern ist es seit Trumps Amtsantritt vor fast einem Jahr gelungen, den US-Präsidenten bei Laune und in den Verhandlungen (...) zu halten, ohne dass die Waffen in der Ukraine auch nur einen Tag vollständig geschwiegen hätten." Putin sehe bislang keinerlei Notwendigkeit, von seinen Maximalforderungen hinsichtlich des Donbass abzurücken.

Die Signale, die bisher aus Moskau gekommen sind - "auch wenn wir ihnen nicht trauen wollen" - signalisierten, dass man auch in Moskau "ein Stück weit" bereit sei, "aufeinander zuzugehen", sagt Politologe Stefan Fröhlich. Ein Durchbruch sei aber "auf keinen Fall" erkennbar.

Was sagen die Europäer zu dem Florida-Treffen?

Nach ihrem Treffen telefonierten Trump und Selenskyj mit europäischen Staats- und Regierungschefs. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb danach bei X: "Es wurden gute Fortschritte erzielt." Europa sei bereit, die Zusammenarbeit mit der Ukraine und den USA fortzusetzen, um diese Fortschritte zu festigen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach auf X von "Fortschritte bei den Sicherheitsgarantien". Anfang Januar werde die sogenannte "Koalition der Willigen" in Paris zusammenkommen, "um die konkreten Beiträge jedes einzelnen Landes endgültig festzulegen".

Donald Trump steht am Rednerpult mit ernstem Blick. Hinter ihm die US-Flagge und doe ukrainische Flagge.

Mit einer bizarren Aussage hat US-Präsident Trump bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj für Verwunderung gesorgt. So wolle Russland eine "erfolgreiche Ukraine sehen".

29.12.2025 | 0:44 min

Wie geht es nach den Gesprächen weiter?

Dem ukrainischen Präsidenten zufolge könnte es schon im Januar ein Treffen mit Trump und den europäischen Spitzenpolitikern in Washington geben. Trump bestätigte dies und ergänzte, dass auch ein anderer Gipfelort als Washington möglich sei.

Gegründet werden soll zudem eine Arbeitsgruppe für die Lösung weiterer Fragen, die Anfang Januar ihre Arbeit aufnehmen soll. Von US-Seite sollen unter anderem dabei sein: Trumps Unterhändler Steve Witkoff, der Präsidenten-Schwiegersohn Jared Kushner, Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine.

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Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters, ZDF
Über dieses Thema berichtete heute Xpress am 29.12.2025 um 09:00 Uhr.

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