Entdecker der DNA-Doppelhelix:Erbgut-Forscher James Watson ist tot
Er entschlüsselte mit Kollegen die Struktur der DNA und legte damit die Grundlage für die Gentechnik: Der US-Forscher James Watson ist jetzt im Alter von 97 Jahren gestorben.
James Watson: Herausragender US-Forscher, aber wegen rassistischer Äußerungen umstritten. (Archivbild)
Quelle: APDer US-Wissenschaftler James Watson, der gemeinsam mit seinem britischen Kollegen Francis Crick in den 1950er Jahren die Struktur des Erbmaterials entschlüsselte, ist tot. Watson sei im Alter von 97 Jahren auf Long Island nahe New York gestorben, teilte das Cold Spring Harbor Laboratory mit.
Medizin-Nobelpreis für Erbgut-Forschung
Nach fast zwei Jahren intensiver Knobelei fanden Watson und Crick in den 1950er Jahren heraus, dass die Struktur des Erbmaterials DNA aus einer sogenannten Doppelhelix besteht, einer spiralförmig gedrehten Strickleiter, deren Sprossen jeweils aus zwei Bausteinen bestehen. Mit Hilfe von Enzymen kann sich die Struktur selbst verdoppeln.
Crick und Watson hatten im April 1953 in einem bahnbrechenden Artikel die Struktur der DNA beschrieben. Der Neuseeländer Maurice Wilkins hatte wichtige Vorarbeit dazu geleistet. Watson, Crick und Wilkins erhielten für die Entdeckung 1962 den Medizin-Nobelpreis.
Mindestens sieben Prozent des menschlichen Genoms veränderten sich in den vergangenen 5.000 Jahren.
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Das Watson-Crick-Modell der Doppelhelix steht bis heute in Biologie-Schulräumen in aller Welt. Die Entdeckung wird zu den bedeutendsten in der Geschichte der Wissenschaft gezählt und legte unter anderem die Grundlage für die Gentechnik.
Watson, der verheiratet war und zwei Kinder hatte, arbeitete danach noch jahrzehntelang weiter im Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island.
Mit moderner Gentechnik sollen Pflanzen klimaresistenter und robuster werden.
10.08.2025 | 2:53 minRassistische Äußerungen: Labor beendet Zusammenarbeit
2007 sorgte Watson mit rassistischen Äußerungen für Empörung, wonach Schwarze weniger intelligent seien als Weiße. Daraufhin musste er im Alter von 80 Jahren seinen Posten als Kanzler des renommierten Cold Spring Harbor Laboratory aufgeben, wo er einen großen Teil seiner Forscher-Laufbahn verbracht hatte.
Er zog sich auch aus der Öffentlichkeit zurück. Später wiederholte er diese Äußerungen. Das Labor beendete alle noch bestehenden Verbindungen zu ihm.
2014 verkaufte Watson seine Nobel-Medaille. Ein reicher Russe ersteigerte sie und schenkte sie Watson als Zeichen der Bewunderung für seine wissenschaftlichen Leistungen zurück.
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