Update
Update am Morgen:Waffenpause in Gaza - für Zucker und Mehl
von Wulf Schmiese
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Guten Morgen,
es scheint Bewegung zu geben gegen Hunger und Tod in Gaza. Hilfe rollt an, und zwar buchstäblich: Lastwagen fahren offenbar aus Ägypten über die Grenze nach Gaza. Israel lässt sie passieren, aber auch streng kontrollieren, berichtet das ägyptische Fernsehen.
Israels Armee hat angekündigt, ab diesem Montag um 6 Uhr Ortszeit Korridore einzurichten für die Fahrt der Konvois durch den Gazastreifen. Auch Zeitkorridore verspricht sie, in denen Hilfe ungestört verteilt werden könne. Täglich von zehn bis 20 Uhr werde sie "für humanitäre Zwecke" pausieren, jedenfalls in den nicht akut umkämpften Gebieten.
Am Wochenende hat Israel bereits begonnen, selbst Hilfsgüter nach Gaza einzufliegen. Mehl, Zucker, Konserven würden palettenweise abgeworfen, berichten Palästinenser den Medien nach draußen.
Dort beeilt sich die Welt, das als Folge ihres Drucks und Zuredens zu werten. Die humanitäre Pause und erste Hilfslieferungen "sind das Ergebnis auch meiner zahlreichen direkten Gespräche und klarer Forderungen der letzten Tage", hat Außenminister Wadephul am Sonntag kundgetan. Bundeskanzler Merz ließ fast zeitgleich wissen, gerade noch mit Israels Premierminister Netanjahu telefoniert zu haben in "großer Sorge zur katastrophalen Lage in Gaza".
Soll wohl heißen: Unser Draht steht und funktioniert. Hingegen hatte Frankreichs Präsident Macron am späten Donnerstag ja angekündigt, Palästina als Staat anerkennen zu wollen. Damit Israel umsteuert, wie er wohl dem genervten Kanzler beteuerte.
Merz hält die Zweistaatenlösung für einen der letzten Schritte und will ein Verhandeln darüber als Druckmittel gegen beide Kriegsparteien aufrecht erhalten. Nun legt Macron nach, postet, dass er mit dem türkischen Präsidenten Erdogan schon über "Aussichten auf die Konferenz zur Zweistaatenlösung gesprochen" habe.
Ob nun hier das sprichwörtliche "Zuckerbrot und Peitsche" ein Umdenken Netanjahus bewirkte? Oder weder das eine noch das andere? Für die Notleidenden in Gaza ist das nachrangig. Für sie zählt, dass nun Hilfe ankommen soll.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Wulf Schmiese, stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios und Moderator von "Berlin direkt"
Weiteres zur Lage im Nahost-Konflikt
Erste Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen: Vor dem Hintergrund einer drohenden Hungersnot hat das israelische Militär erstmals seit langem wieder Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft aufgenommen. Auch eine Kolonne von 100 Lkw mit Hilfslieferungen soll am Sonntag die Menschen erreicht haben.
"Der gesamte Gazastreifen hungert": Der Deutsche Martin Frick, Chef des UN-Welternährungsprogramms (WPF), erklärt, warum die Hilfe gerade für Kinder, Kranke und Ältere möglichst schnell verteilt werden muss.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
NGO organisiert Tausende Drohnen für die Ukraine: Eine Litauer Nichtregierungsorganisation hat - laut eigenen Angaben - rund 100 Millionen Spenden für die Ukraine gesammelt. Davon kauft sie Militärausrüstung und liefert sie direkt an die Soldaten dort; darunter bis zu 2.000 Drohnen pro Monat.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Nach dem schweren Zugunglück im Kreis Biberach: Drei Tote, 50 Verletzte, davon 25 schwerst - das ist die vorläufige Bilanz des dramatischen Bahn-Unfalls von gestern Abend. War die Ursache ein Erdrutsch?
ZDF-Reporterin Louisa Houben berichtet im Video von der Unfallstelle:
Deal, Baby, deal: EU einigt sich im Zollstreit mit den USA: US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen haben sich in Schottland im Zoll-Streit geeinigt. Was nun gilt - und was das für die Wirtschaft bedeutet.
ZDF-Korrespondent Röller erklärt im Video die Folgen des Zoll-Deals für die EU:
Fußball-EM der Frauen
England verteidigt EM-Titel gegen Spanien: England hat bei der EM in der Schweiz den Titel erfolgreich verteidigt. Die Lionesses gewannen das Finale gegen Weltmeister Spanien mit 3:1 im Elfmeterschießen.
Zuschauer-Rekorde, brillante Tore, ein Turnier, athletischer als je zuvor - die schönsten EM-Momente im Video:
Gesagt
Ich werde schon was trinken, aber nicht so viel wie die Spielerinnen.
Sarina Wiegman, Fußballtrainerin
Sollen die anderen doch feiern bis zum Abwinken, England-Trainerin Sarina Wiegman ist glücklich nach dem Sieg, aber gelassen. Sie hat nun in allen fünf EM- und WM-Endspielen von 2017 und 2025 gestanden und konnte dreimal den Sieg für ihr Team verbuchen.
Ein Lichtblick
Zum ersten Mal in Deutschland fährt eine U-Bahn mit dynamischen Sicherheitsabständen: In Hamburg wird die U-Bahn100 vorgestellt. Die Züge kommunizieren untereinander und mit einem Zentralrechner - für mehr Effizienz und Sicherheit im Betrieb.
Durch das "MovingBlock"-System soll Energie eingespart werden und eine höhere Taktung der Bahnen möglich sein, die Fahrer ersetzt es nicht.
Weitere Schlagzeilen
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Montag regnet es vor allem im Süden kräftig. Sonst gibt es - neben einzelnen Schauern und Gewittern - aber auch längere freundliche Abschnitte. Mit Höchstwerten zwischen 14 und 23 Grad bleibt es kühl.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion
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