Rhein-Main-Derby in der Bundesliga:Die Mainzer und ihr bester (Ex)-Stürmer
von Peter H. Eisenhuth
18 Tore hat Jonathan Burkardt vergangene Saison für Mainz 05 erzielt. Am 10. Spieltag gibt es für den neuen Eintracht-Stürmer ein Wiedersehen in Frankfurt mit seinem Ex-Klub.
Frankfurts Jonathan Burkhardt will auch gegen die Ex-Kollegen aus Mainz treffen.
Quelle: IMAGO / Goal Sports ImagesBo Henriksen geriet ins Schwärmen: "Jonny ist ein überragender Typ", als Fußballer und als Mensch, sagte der Trainer des FSV Mainz 05 in der Pressekonferenz vor dem Rhein-Main-Duell bei Eintracht Frankfurt. "Wir lieben ihn. Ich könnte mein ganzes Leben darüber reden, was er für diesen Verein und auch für mich gemacht hat."
In der Tat war Jonathan Burkardt ein ganz wesentlicher Faktor dafür, dass Henriksen die Mainzer im Frühjahr vorigen Jahres vor dem sicher scheinenden Abstieg rettete - und mit 18 Toren nicht minder dafür verantwortlich, dass sie sich als Tabellensechster der zurückliegenden Saison für die Conference League qualifizierten.
Mainz 05 macht gegen Werder Bremen ein gutes Spiel, am Ende aber regiert der Frust: Die 05er belohnen sich nicht und kommen nicht über ein 1:1 hinaus.
03.11.2025 | 6:58 minMainzer treffen auf ihren Ex-Stürmerstar
Nur einen Schönheitsfehler hat das Ganze: Seit dieser Spielzeit trägt der Mainzer Bundesliga-Rekordschütze den Adler auf der Brust. Bei den Rheinhessen reifte der Nationalspieler mit seiner schlauen Spielweise und seiner Fähigkeit, Spielzüge zu antizipieren, zum Topstürmer. Obendrein war er dank seiner reflektierten, aber humorigen Art stets ein angenehmer Gesprächspartner.
Im Sommer für etwas mehr als 20 Millionen Euro vom Rhein an den Main gewechselt, hat er in der Meisterschaft schon wieder sechs Treffer gesetzt. Und am Sonntag wird der Neu-Frankfurter alles dafür tun, dass seine alten Kollegen nicht von den Abstiegsplätzen wegkommen.
Der 1. FC Heidenheim hat mit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt den fünften Punkt der Saison gesammelt. Trotzdem ist der FCH nun Tabellenletzter.
03.11.2025 | 7:11 min05er-Erfolg in Conference League gibt Auftrieb
Die Zuversicht des FSV, endlich den zweiten Saisonsieg zu landen, hat in den vergangenen Tagen freilich neue Nahrung erhalten. Spätestens nach dem Last-Minute-Erfolg gegen den AC Florenz am Donnerstag, dem dritten Dreier im dritten Conference-League-Spiel, wähnen sie sich auf dem richtigen Weg.
Die Art und Weise, wie die Mannschaft nach den rund um die 60. Minute erfolgten Einwechslungen von Jae-sung Lee, Kaishu Sano und Benedict Hollerbach auf ein neues Niveau gelangte und den Rückstand drehte, beeindruckte. Hollerbach erzielte das 1:1, den Assist verbuchte Lee, der zudem in der fünften Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer köpfte. Flanke: Sano.
Mainz: "Energie freigesetzt" gegen Florenz
"Der beste Jubel, den ich je erlebt habe", sagte Henriksen.
Ein solcher Moment macht etwas mit der Mannschaft, der setzt Energie frei.
Niko Bungert, Sportdirektor
Ein Gedanke, an den Hollerbach nach seinem ersten Tor für die Rheinhessen anknüpfte: "Dieses Spiel muss uns beflügeln, um auch am Sonntag in Frankfurt selbstbewusst aufzutreten."
Dazu mag ihnen die Erinnerung an die jüngste Begegnung im Waldstadion einen zusätzlichen Schub geben. Drei Tage vor Weihnachten setzten sich die 05er bei der Eintracht mit 3:1 durch, obwohl Spielmacher Nadiem Amiri nach 20 Minuten die Rote Karte gesehen hatte.
Frankfurt spielt - Mainz gewinnt. Das 3:1 für die 05er stellt den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Frankfurt muss sich vorwerfen lassen, aus der Überzahl nichts gemacht zu haben.
23.12.2024 | 7:37 minFrankfurter mit Defensiv-Taktik in Neapel
Damals zählten beide Klubs zum Kreis der Champions-League-Anwärter, davon kann heute allenfalls bei der Eintracht die Rede sein. Die hat in der Königsklasse nach zwei 1:5-Niederlagen bei Atletico Madrid und gegen den FC Liverpool gerade mit einer herausragenden Defensivleistung ein 0:0 in Neapel erzielt.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Trainer Dino Toppmöller gegen die Mainzer erneut auf eine derartige Mauer-Taktik setzen wird. Vor eigenem Publikum gegen den Tabellenvorletzten - da werden die Frankfurter Fußball spielen wollen.
Eintracht Frankfurt kann sich bei Michael Zetterer bedanken. In einer turbulenten Schlussphase hält der Keeper mit guten Paraden den Kasten beim Gastspiel in Neapel sauber.
05.11.2025 | 2:59 minKeine guten Wünsche für Burkhardt
Aber:
Es darf nicht einfach sein, gegen Mainz 05 zu spielen, es muss hart sein.
Bo Henriksen, Trainer Mainz 05
Das sei die DNA der Mannschaft und des Vereins, "und die müssen wir auch in Frankfurt auf den Platz bringen", sagt Henriksen. An der nötigen Frische werde es nicht scheitern, davon ist der Däne überzeugt. "Mit der Verteilung der Minuten gegen Florenz haben wir alles richtig gemacht" - auch wenn's gegen Ende knapp wurde.
Und Jonathan Burkardt?
Jonny kann alles, aber am Sonntag wünsche ich ihm nichts Gutes.
Bo Henriksen, Trainer Mainz 05
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