Stiftung Warentest: Wie smart sind Oura Ring, Galaxy Ring & Co.?

Stiftung Warentest hat geprüft:Was einen guten Smart-Ring auszeichnet

von Saskia Schüring
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Smart-Ringe liegen im Trend: Sie messen Gesundheitsdaten wie den Puls, überwachen den Schlaf und zählen die Schritte. Wie zuverlässig sind sie? Worauf man beim Kauf achten sollte.

Smart-Ring und getrackte Fitnessdaten

Mit Smart-Ringen lassen sich Fitnesszustand oder Schlafqualität überwachen. Was leisten die Ringe außerdem und wie zuverlässig sind die Messungen?

04.08.2025 | 6:32 min

Sie sehen aus wie robuste Schmuckringe, sind circa sechs bis acht Millimeter breit, in dezentem Grau oder Schwarz gehalten, kommen in matter oder glänzender Ausführung daher: Mit Smart-Ringen wurde eine neue Kategorie der Wearables abseits der Smartwatches und Fitness-Armbänder geschaffen, die sich steigender Beliebtheit erfreut.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Smart-Ringe sind unauffälliger als ihre Pendants in Uhren- oder Bänderform. Sie sind leicht und kompakt und verfügen über eine deutlich längere Akkulaufzeit. Für viele Nutzer spielt es da keine Rolle, dass sie anders als Smartwatches kein Display haben oder dass die Sport-Tracking-Funktionen etwa im Vergleich zu Fitness-Armbändern eingeschränkt sind.

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Datenmessung per Licht

Alex Hindersmann ist Leiter eines Fitnessstudios in Kiel. Er trägt seinen Smart-Ring täglich. Der Ring misst seine Vitalwerte, also seinen Puls, die Hauttemperatur, zählt die Schritte und überwacht seinen Schlaf. Die Werte werden dann an eine App weitergegeben und können dort eingesehen werden. "In erster Linie ist es ein modisches Accessoire", sagt Hindersmann. Doch er schätzt die vielen Funktionen. Besonders wichtig sei für ihn, dass er mit dem Ring seine Schlafphasen kontrollieren könne.

Gemessen werden die Daten mit Licht - mittels Sensoren, die sich an der Innenseite des Rings befinden. "Doch manchmal hakt es mit der Synchronisation von Smart-Ring und App", sagt der Fitnesstrainer. Vor allem der Schrittzähler sei ungenau. Die Anzahl der von seiner Smartwatch und dem Ring gezählten Schritte unterscheide sich mitunter stark.

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Vier Ringe im Test von Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat jüngst vier Smart-Ringe genauer unter die Lupe genommen. Die Preisspanne der Ringe bewegte sich zwischen 170 und 399 Euro. Im Vordergrund des Tests stand die Messgenauigkeit der Gesundheitsdaten, vor allem beim Pulsmesser. Unter anderem wurde auch die Datensicherheit überprüft.

"Bei all dem ist noch Luft nach oben", sagt Benjamin Barkmeyer, Projektleiter im Team Digitales und Technik bei der Stiftung Warentest. So erheben die Ringe relativ viele Daten, die gar nicht notwendig seien, fragen etwa das genaue Geburtsdatum ab, wobei eine Jahreszahl genüge.

Bei der Datensicherheit leisten sich die vier getesteten Ringe keine großen Schwächen.

Benjamin Barkmeyer, Stiftung Warentest

  • Helio Ring von Amazfit für 170 Euro
  • Ring 3 von Oura für 225 Euro
  • Ring 4 von Oura für 399 Euro
  • Galaxy Ring von Samsung für 399 Euro


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Hier können Smart-Ringe punkten

Im Vergleich zu Fitness-Armbändern und Smartwatches ist ein Smart-Ring viel kleiner. Bei Sportarten mit Körperkontakt wie beispielsweise Boxen eigne er sich besser, sagt Fitnesstrainer Alex Hindersmann.

Weiterer Vorteil: Der Akku des Smart-Rings muss nur alle fünf bis sechs Tage aufgeladen werden. Während einige Smartwatches täglich aufgeladen werden müssen, hielten die getesteten Ringe von Samsung sowie beide Ringe von Oura ohne Trainingsmessung fast eine Woche durch.

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Testergebnisse im Detail: Wo Smart-Ringe noch Schwächen zeigen

Ein "sehr gut" gibt es bei allen vier Ringen nur für Stabilität und Verarbeitung. Die Fitnessfunktionen wurden bei dem Helio-Ring von Amazfit und dem Ring 3 von Oura nur mit "ausreichend" bewertet, bei dem Ring 4 von Oura sowie dem Galaxy Ring von Samsung reichte es in dieser Prüfkategorie für ein "befriedigend".

Laut Stiftung Warentest gab es gerade bei der Pulsmessung große Abweichungen. Hier war keine Note besser als "befriedigend".

Insgesamt konnte keiner der Smart-Ringe die Tester wirklich überzeugen: Für Technikinteressierte sei der Ring zwar ein "nettes Gadget", fasst Stiftung-Warentest-Experte Benjamin Barkmeyer zusammen - ergänzt aber: "Ich empfehle auf die nächste Generation zu warten, bis das ganze etwas ausgereifter ist."

Saskia Schüring ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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