Klimaanlage für zu Hause: Welche Klimageräte geeignet sind

Monoblock, Splitgerät, Aircooler:Welches Klimagerät sich für zu Hause eignet

von Ebba Petzsche
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Welches Klimagerät kühlt am effizientesten, wie einfach ist die Handhabung und was sind die Kosten? Die Vor- und Nachteile verschiedener Klimageräte für die eigenen vier Wände.

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Wer sich für ein Klimagerät interessiert, stößt auf verschiedene Varianten: einteilige, mobile Monoblöcke oder zweiteilige Splitgeräte, die aus einem fest installierten Innen- und Außenteil bestehen - neuerdings gibt es hiervon auch eine mobile Variante. Außerdem sind sogenannte Aircooler oder Luftkühler erhältlich, die mit Verdunstung arbeiten.
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Viel Feuchtigkeit, wenig Kühlung bei Aircoolern

Bei Luftkühlern handelt es sich im Prinzip um einen Ventilator mit Kühlfunktion. Mittels einer Pumpe wird Wasser auf einen Filter befördert und in den Raum geblasen. Der Verdunstungseffekt reicht allerdings nicht, um einen größeren Raum nennenswert abzukühlen. Zudem wird viel Feuchtigkeit produziert, was Schimmel verursachen kann.
Auch wenn Luftkühler als Klimagerät verkauft werden, lassen sie sich nicht mit einer Klimaanlage vergleichen. Die preiswertere Variante: ein Ventilator. Er sorgt allein durch den Luftzug für ein kühles Gefühl. Vor nasser Wäsche aufgestellt, fungiert er auch als Luftkühler.

Ein Ventilator bewegt die Luft, er kühlt sie nicht ab. Dennoch fühlt es sich im Raum kühler an, wenn die Luft zirkuliert. Das liegt daran, dass der Schweiß auf unserer Haut im Luftstrom des Ventilators schneller verdunsten kann und so den Körper abkühlt. Am besten funktioniert das bei trockener Luft.

Ventilatoren haben den Vorteil, dass sie sehr flexibel aufstellbar sind, im Vergleich zu Klimageräten wenig Strom verbrauchen und günstiger in der Anschaffung sind. Es gibt sie als Turm-, Tisch- oder Standventilator für unter hundert Euro.

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Monoblöcke sind Stromfresser

Auf den ersten Blick locken Monoblöcke mit deutlich niedrigeren Preisen als Splitgeräte. Sie sind einfach aufzustellen und laut Energielabel ähnlich effizient. In Tests von Stiftung Warentest allerdings war das Verhältnis von Kühlleistung zu Stromverbrauch bei Monoblöcken im Vergleich mit zweiteiligen Geräten um ein Vielfaches schlechter.
Unter realistischen Bedingungen seien die Geräte vergleichsweise ineffizient, so die Stiftung Warentest. Aufgrund dessen wurden Monoblöcke seit 2021 in Tests nicht mehr berücksichtigt.

Splitgeräte haben sich in unseren Tests als wesentlich effizienter als Monoblöcke erwiesen.

Roman Schukies, Stiftung Warentest

Monoblöcke saugen warme Luft an und geben sie abgekühlt wieder in den Raum zurück. Die entzogene Wärme wird durch einen Abluftschlauch, der durch eine Fenster- oder Türöffnung nach draußen hängt, abtransportiert. Nachteil bei diesem System ist, dass warme Luft von draußen zurückfließt, die dann wieder gekühlt werden muss. Vor allem bei hohen Außentemperaturen brauchen Monoblöcke dadurch sehr viel Strom.

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Fest installierte Splitgeräte im Betrieb günstiger

Monoblöcke kosten ab rund 250 Euro, während Splitgeräte erst ab etwa 700 Euro zu haben sind. Dazu kommen Kosten für die Installation, die von einem Fachmann gemacht werden muss. Je nach Aufwand, kann das den Kaufpreis verdoppeln.
Fest installierte Klimageräte sind erstmal teurer, im Betrieb aber günstiger als Monoblöcke, da bei gleicher Leistung deutlich weniger Stromkosten anfallen. Im aktuellen Test liegen die von Stiftung Warentest berechneten Stromkosten für 15 Jahre Kühlen je nach Gerät zwischen 780 und 1.280 Euro.
Bei Splitgeräten befindet sich der Kompressor im Außenteil. Daher ist es im Wohnraum leiser. Allerdings ist die Installation aufwendig, da für die Verbindung von Innen- und Außenteil ein größeres Loch durch die Wand gebohrt werden muss. Wer zur Miete wohnt, muss sich das im Vorfeld vom Vermieter genehmigen lassen.
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Mehr Flexibilität mit mobilem Splitgerät

Eine neue Variante ist das mobile Splitgerät. Ein dünner Abluftschlauch verbindet die beiden Teile, der wie bei Monoblöcken durch Fenster- oder Türspalt geführt wird. Das Gerät kühlt laut Stiftung Warentest ähnlich effizient wie die fest installierten, hat aber bauartbedingt den Nachteil, dass die Luft nur nach oben ausgestoßen wird.

Die beste Maßnahme, um Räume möglichst kühl zu halten, ist neben der Abschattung mit Rollos, Markisen und Sonnenschutzfolien das Querlüften, wenn die Temperaturen auf dem Tiefststand sind. Das ist in der Regel gegen frühen Morgen der Fall. Dann kann man alle Fenster weit öffnen und Durchzug erzeugen. Sollte die Luft stehen, kann ein Ventilator für mehr Luftaustausch sorgen.

Splitgeräte kühlen gut und schnell

Im Testraum von Stiftung Warentest schaffte es das schnellste Gerät die Temperatur in unter acht Minuten von 35 auf 30 Grad zu senken. Welche Kühlleistung ein Klimagerät haben muss, hängt aber nicht nur von der Raumgröße, sondern von vielen weiteren Faktoren ab. Dazu lässt man sich am besten von einem Fachmann beraten.
Ebba Petzsche ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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Quelle: dpa

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