Richterstreit in der Koalition:Steinmeier: Schwarz-Rot ist "beschädigt"
Bundespräsident Steinmeier hält die schwarz-rote Regierungskoalition nach der verschobenen Wahl der Verfassungsrichter für "beschädigt". Das sagte er im Sommerinterview des ZDF.
Die Koalition hat sich jedenfalls selbst beschädigt.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Steinmeier über Sicherheitslage: "Realer Krieg in Europa"
Wir stehen nicht vor der Gefahr eines Krieges in Europa, es findet ein realer Krieg in Europa statt.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Bundespräsident plädiert im ZDF-Sommerinterview für Wehrpflicht
Ich bin ein Vertreter der Wehrpflicht, weil ich sage, mit der Veränderung der Sicherheitslage in Europa, mit der Tatsache, dass ein Krieg stattfindet, mit den Schlüssen, die wir daraus gezogen haben, uns besser zu schützen, gehört auch die personelle Ausrüstung der Bundeswehr.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Wir brauchen diese Debatte jetzt, möglichst mit einem positiven Ende, damit wir für den Fall, dass nicht genügend Freiwillige kommen, dann auch in eine vermutliche andere Wehrpflicht zurückkommen, als die, die wir schonmal abgeschafft hatten.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Kooperation mit EU und Nato
Wir haben verstanden, wir müssen uns stärker um unsere eigene Sicherheit kümmern. Nicht um Krieg zu führen, sondern um Krieg zu verhindern.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Steinmeier: US-Präsident Trump für Iran-Eskalation mitverantwortlich
Eine Zunahme von Aktivitäten seit 2018 bestätigte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA). Mitte Juni erklärte sie, Teheran breche seine Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag. Wie nah der Iran vor der Bombe stand, bewerten Experten aber unterschiedlich.
Jan Busse von der Universität der Bundeswehr München sagte ZDFheute Mitte Juni, dass der Iran über genügend hoch angereichertes Uran für bis zu zehn Atombomben verfüge. Doch das sei "noch lange keine einsatzfähige Bombe", so Busse. Es fehle ein funktionsfähiger Sprengkopf und ein geeignetes Trägersystem.
Azadeh Zamirirad von der Stiftung Wissenschaft und Politik sieht in den israelischen Warnungen eine politische Aussage: "Dass ein 'Point of No Return' kurz bevorstand, ist vor allem die offizielle Einschätzung der israelischen Regierung", sagt sie. Andere Akteure, darunter US-Geheimdienste, sähen den Stand des Atomprogramms weniger dramatisch.
Für Ulrich Schlie von der Universität Bonn war Israels Zeitpunkt für einen Militärschlag plausibel gewählt. Wenn der Iran Uran auf militärisches Niveau anreichern kann, sei es aus seiner Sicht nur eine Frage der Zeit, dass der Iran über Atomwaffen verfüge. "Wir wissen auch, dass Iran alles daransetzt, alle für den Bau einer Atomwaffe notwendigen Bestandteile zu entwickeln."
Autor: Nils Metzger, ZDFheuteCheck
20. Juli: Grünen-Chefin Brantner
Für die Parteivorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, ist es eine Premiere. Bei ihrem ersten Sommerinterview im ZDF trifft sie auf Hauptstadtstudioleiterin Diana Zimmermann.
Quelle: action press