Drohnen: CDU-Politiker fordert stärkere Abwehr in Deutschland

Bedrohung durch Drohnenflüge:CDU-Politiker fordert stärkere Drohnenabwehr in Deutschland

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Wegen mehrerer Drohnen-Vorfälle in der EU wird auch über Deutschlands Drohnenabwehr diskutiert. Der CDU-Verteidigungspolitiker Röwekamp sieht das Land mit den Fähigkeiten gerüstet.

Thomas Röwekamp

"Wir erleben jeden Tag Ausspähungshandlungen. Entscheidend ist, dass wir uns gegen Drohnenangriffe verteidigen können", so Verteidigungsausschuss-Vorsitzender Thomas Röwekamp (CDU).

29.09.2025 | 5:40 min

Angesichts der Bedrohung durch wiederholte illegale Drohnenüberflüge in EU-Nato-Staaten sieht der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp von der CDU, keine Defizite bei der Luftraum-Überwachung in Deutschland.

Röwekamp zu Drohnenabwehr: Bund und Länder brauchen klare Regeln

"Wir haben in Deutschland ein sehr gutes Lagebild für die kritische Infrastruktur zum Beispiel, auch nicht nur im Luftraum, sondern auch auf See. Wir bündeln all diese Erkenntnisse jetzt in dem neu geschaffenen nationalen Sicherheitsrat. Also an Erkenntnissen fehlt es uns nicht", sagte der CDU-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin".

Drohne

Nach den Sichtungen unbekannter Drohnen sperrt die Regierung Dänemarks den Luftraum wegen anstehender EU-Treffen auch für zivile Drohnen für eine Woche. Auch Deutschland diskutiert über Maßnahmen.

29.09.2025 | 2:33 min

Laut Röwekamp sei es demnach "gar nicht so entscheidend, woher diese Drohnen kommen und, ob wir sie jetzt beispielsweise Russland zuordnen können". Entscheidend sei vielmehr, sich gegen "Drohnenangriffe jeder Art wirksam verteidigen" zu können - "und übrigens auch unabhängig davon, welches Ziel sie haben". So fordert der Verteidigungsausschuss-Vorsitzende:

Wir müssen in Deutschland auch sicherheitspolitisch erwachsen werden. Diese Trennung zwischen ziviler Infrastruktur und militärischer Infrastruktur ist in Anbetracht der hybriden Angriffe nicht mehr zeitgemäß.

Thomas Röwekamp, CDU-Verteidigungspolitiker

Zudem sagt der CDU-Politiker: "Wir sind nicht mehr im Frieden. Wir werden schon jetzt durch Russland bedroht, und müssen darauf eine geeignete Antwort finden".

Die Bundeswehr präsentiert im Rahmen der Übung "Red Storm Bravo" die Möglichkeiten der Drohnenabwehr durch Netze bzw. elektronische Störgeräte, die Drohnen zur Landung zwingen und vierbeinige Roboter, die zur Erkundung eingesetzt werden.

Innenminister Dobrindt hat Pläne zur Drohnenabwehr vorgestellt. Bedingungen für Abschüsse sollen noch im Herbst geklärt werden. Unklar bleiben vorerst die Zuständigkeiten.

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Röwekamp fordert Abstimmung zwischen Bund und Ländern

Um Bedrohungen durch Drohnen abwehren zu können, müsse daher rechtlich Klarheit geschaffen werden. "Die Bundeswehr kann solche Angriffe abwehren" - unabhängig davon, ob eine militärische oder eine zivile Einrichtung bedroht sei, erklärte Röwekamp. Dabei sei es "ganz wichtig, dass wir uns im Bund und mit den Ländern abstimmen. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass es 16 unterschiedliche Gesetze und 17 unterschiedliche Verteidigungsszenarien gibt."

Zuvor hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Wochenende bereits eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes angekündigt, um die Befugnisse der Bundeswehr im Inland auszuweiten.

18.3.2025: Mutmaßlich von Russland aus gesteuerte Sabotage und Spionageflüge finden vermehrt über kritischer Infratruktur statt. Das sind Militäreinrichtungen, Kraftwerke und große Chemiestandorte wie die BASF, oder hier einem Umspannwerk als Teil der Energieversorgung in Bruchhausen, Baden-Württemberg.

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Kanzleramt zu Luftraumverletzungen: Deutschland müsse Entschlossenheit zeigen

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) äußerte sich ausweichend zu der Frage, ob man bei Verletzungen des Luftraums auch russische Kampfflugzeuge abschießen könnte. Man müsse sich darüber im Klaren sein, "dass das Tests insbesondere der Russen sind, wenn es darum geht, wie stark wir und wie entschlossen wir bereit sind, uns zu verteidigen", sagte Frei in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

Es sei wichtig, "dass wir Entschlossenheit zeigen, wenn es um Verteidigungsfähigkeit geht, wenn es darum geht, deutlich zu machen, dass wir so etwas uns nicht zu bieten bereit sind". Es gelte, "starke Signale" zu senden. Sowohl die Luftraumverletzungen durch russische Militärflugzeuge als auch die stark gestiegene Zahl von Zwischenfällen mit Drohnen werde Thema auf der bevorstehenden Kabinettsklausur sein.

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Quelle: dpa, ZDF

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