Wadephul über Drohnen-Vorfälle: "Teil Putins hybrider Aggression"

Verletzung von Nato-Luftraum:Wadephul über Drohnen: "Teil Putins hybrider Aggression"

|

In den vergangenen Tagen sind wiederholt russische Drohnen in den Nato-Luftraum mehrerer EU-Länder eingedrungen. Bundesaußenminister Wadephul mahnt die Nato zu Besonnenheit.

Drohne

Nach den Sichtungen unbekannter Drohnen sperrt die Regierung Dänemarks den Luftraum wegen anstehender EU-Treffen auch für zivile Drohnen für eine Woche. Auch Deutschland diskutiert über Maßnahmen.

29.09.2025 | 2:33 min

Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die jüngsten Verletzungen des Luftraums mehrerer EU-Länder als gefährliche russische Provokationen bezeichnet und eine besonnene Reaktion darauf gefordert.

"Russlands wiederholte Verletzungen des Nato-Luftraums in Polen, Estland und anderswo sind keine Irrtümer, sondern bewusste Angriffe im Graubereich", erklärte Wadephul vor seiner Abreise zu einem Treffen des Weimarer Dreiecks in Warschau. "Sie sind Teil Putins hybrider Aggression", fügte der Minister von der CDU mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin hinzu.

Die Bundeswehr präsentiert im Rahmen der Übung "Red Storm Bravo" die Möglichkeiten der Drohnenabwehr durch Netze bzw. elektronische Störgeräte, die Drohnen zur Landung zwingen und vierbeinige Roboter, die zur Erkundung eingesetzt werden.

Innenminister Dobrindt hat Pläne zur Drohnenabwehr vorgestellt. Bedingungen für Abschüsse sollen noch im Herbst geklärt werden. Unklar bleiben vorerst die Zuständigkeiten.

27.09.2025 | 1:58 min

Wadephul ruft Nato zu Besonnenheit auf

"Solche Provokationen sind brandgefährlich und haben nur ein Ziel: unsere Entschlossenheit zu testen", betonte Wadephul. Die Nato müsse darauf besonnen reagieren.

Wir stehen zusammen, wir behalten kühlen Kopf und lassen uns nicht in eine Eskalation treiben.

Johann Wadephul, Bundesaußenminister

"Gleichzeitig lassen wir keinerlei Zweifel, dass wir entschlossen und bereit sind, gemeinsam jede Bedrohung abzuwehren", fügte der Minister hinzu.

Thomas Röwekamp

"Wir erleben jeden Tag Ausspähungshandlungen. Entscheidend ist, dass wir uns gegen Drohnenangriffe verteidigen können", so CDU-Politiker Thomas Röwekamp.

29.09.2025 | 5:40 min

Weimarer Dreieck berät in Warschau über Europas Sicherheit

Der CDU-Politiker will am heutigen Montag in Warschau mit dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot und dem polnischen Amtskollegen Radoslaw Sikorski über die europäische Sicherheit und die weitere Unterstützung der Ukraine beraten. Später soll auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha zu der Gesprächsrunde dazustoßen.

Anschließend ist eine gemeinsame Podiumsdiskussion beim Warschauer Sicherheitsforum geplant, an dem auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teilnimmt. Schließlich ist am Nachmittag ein Treffen Wadephuls mit Sikorski angesetzt. Dabei soll es insbesondere um die bilaterale Sicherheitszusammenarbeit gehen.

Berlin, Deutschland, 25.09.2025: Deutscher Bundestag: 28. Bundestagssitzung - Haushaltswoche: Bundesminister des Innern Alexander Dobrindt (CSU)

Bundesinnenminister Dobrindt plant eine Ausweitung der Drohnenabwehr in Deutschland. In Dänemark wurden die ganze Woche über Drohnen gesichtet, auch über einem Militärstützpunkt.

27.09.2025 | 1:46 min

Wadephul erklärte vor seiner Abreise nach Warschau, Polen sei "ein enger Partner und Freund, mit dem wir Schulter an Schulter Europas Freiheit verteidigen". In den vergangenen Wochen habe sich nochmals gezeigt, "wie sehr unsere Sicherheit miteinander verflochten ist:"

Was Polen bedroht, bedroht auch uns. Was Polen schützt, schützt auch uns.

Johann Wadephul, Bundesaußenminister

Die Infografik zeigt die 32 Länder, die zur Nato gehören. Die Nato ist ein politisches und militärisches Bündnis. Sie soll Freiheit und Sicherheit ihrer Mitglieder garantieren.

Drohnensichtungen in mehreren Nato-Staaten der EU

Zuvor war bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine vor zweieinhalb Wochen eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab.

US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche am Rande der UN-Vollversammlung in New York den Abschuss russischer Flugzeuge befürwortet, wenn diese unrechtmäßig in den Luftraum von Nato-Staaten eindringen sollten.

18.3.2025: Mutmaßlich von Russland aus gesteuerte Sabotage und Spionageflüge finden vermehrt über kritischer Infratruktur statt. Das sind Militäreinrichtungen, Kraftwerke und große Chemiestandorte wie die BASF, oder hier einem Umspannwerk als Teil der Energieversorgung in Bruchhausen, Baden-Württemberg.

Polen, Dänemark: Immer häufiger wurden in den letzten Wochen russische Drohnen oder Kampfjets über Nato-Gebiet gesichtet. Putin testet seine Grenzen aus. Doch wie soll die Nato reagieren?

28.09.2025 | 4:07 min

Wiederholter Drohnen-Alarm auch in Dänemark

Auch in Dänemark herrscht vor dem informellen Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der Hauptstadt Kopenhagen am 1. Oktober seit Tagen Drohnenalarm. Es wird nicht ausgeschlossen, dass Russland verantwortlich ist.

Am Wochenende waren an dänischen Militärstandorten erneut Drohnen unbekannter Herkunft gesichtet worden. Die Bundeswehr schickte am Sonntag Unterstützungskräfte, die das Treffen sowie die Konferenz der Europäischen Politischen Gemeinschaft am Folgetag sichern sollen.

Nachrichten | Thema
:Krieg in der Ukraine

Die Ukraine wird von Russland unter Wladimir Putin angegriffen. Es gibt Sanktionen gegen Moskau und Waffenlieferungen an Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Ukraine-Krieg.
Ein Soldat hält sich vor Kriegsgerät die Ohren zu.
Quelle: AFP, dpa

Mehr zu den Drohnensichtungen im Nato-Luftraum

  1. Die Fahne von Norwegen flattert im Wind.

  2. Berlin, Deutschland, 25.09.2025: Deutscher Bundestag: 28. Bundestagssitzung - Haushaltswoche: Bundesminister des Innern Alexander Dobrindt (CSU)

    Nach Sichtung über Schleswig-Holstein:Innenminister Dobrindt: Bedrohung durch Drohnen ist "hoch"

    mit Video

  3. Manfred Weber, CSU, Partei- und Fraktionschef der EVP im Europaparlament
    Interview

  4. 23.09.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Eine Drohne der Firma exabotix schwebt bei einem Praxistest für das Projekt mit dem Namen ADELE (Automatisierter Drohnen-Einsatz aus der Leitstelle) über dem künstlichen Rauch bei einem simulierten Waldbrand in der Rostocker Heide.

    Spionage? Ermittlungen laufen:Verdächtige Drohnen über Schleswig-Holstein

    mit Video