Gespräche über Frieden in der Ukraine:Angepasster 28-Punkte-Plan: "Die Russen sagen njet"
Nach den Beratungen in Genf zum US-Ukraine-Plan: Für Moskau seien "grundlegende Positionen rausverhandelt" worden, berichtet ZDF-Korrespondent Coerper.
Nach weiteren Gesprächen zwischen USA, Ukraine und Europäern über Konzepte für einen möglichen Frieden mit Russland reagiert der Kreml skeptisch auf die neue Entwicklung. Die USA bleiben zuversichtlich.
25.11.2025 | 2:40 minDer überarbeitete 28-Punkte-Plan der USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs stößt in Russland auf Ablehnung. "Die Russen sagen 'njet'", berichtete ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau. Das, was in Genf verhandelt worden sei, passe Moskau nicht, so Coerper. Er verwies auf entsprechende Äußerungen des außenpolitischen Beraters von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow.
Die Ukraine und die europäischen Partner hätten in Genf offenbar "aus dem ursprünglichen Papier für die Russen grundlegende Positionen rausverhandelt", etwa einen Verzicht Kiews auf den Beitritt in die Nato.
Gleichzeitig hören wir auch, Europa und die Ukraine versuchten, in das Papier reinzuverhandeln, dass die Nato eine temporäre oder rotierende Präsenz in der Ukraine haben könnte.
Armin Coerper, ZDF-Korrespondent
Während weiter über einen Friedensplan für die Ukraine verhandelt wird, gab es bei Luftangriffen auf die Hauptstadt Kiew erneut Tote und Verletzte. ZDF-Korrespondentin Alica Jung berichtet.
25.11.2025 | 1:01 minUS-"Friedensplan": Gespräche in Genf
Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europäischer Staaten, darunter Deutschland, hatten am Sonntag in Genf Verhandlungen über den US-Plan geführt.
"Putin könnte nur von Trump an den Verhandlungstisch gebracht werden. Mit ihm will man verhandeln, mit den Europäern und den Ukrainern ganz bestimmt nicht", so ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau.
25.11.2025 | 3:02 minDie ursprüngliche Fassung des Plans verlangte von der Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse wie die Abtretung großer, teils von Russland noch nicht einmal eroberter Gebiete in der Ostukraine an Moskau, eine Begrenzung der Truppenstärke und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Der Ursprungsplan kam damit Moskau in zentralen Forderungen weit entgegen.
Die Ukraine und ihre Verbündeten drangen in Genf daher auf eine Überarbeitung des US-Plans. Nach den Gesprächen in der Schweiz sprachen Kiew und seine europäischen Partner von Fortschritten, sie sehen aber noch viel Arbeit vor sich.
Rund 30 Staaten beraten am Dienstag in einer Videokonferenz über die bisherigen Verhandlungsergebnisse zum Ukraine-Friedensplan – darunter auch die USA. Alexander Glodzinski berichtet aus London.
25.11.2025 | 1:01 minDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Montag von "wichtigen Schritten, aber für einen echten Frieden braucht es mehr, viel mehr". Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) begrüßte das "Zwischenergebnis" von Genf, rechnete allerdings nicht mit einem Durchbruch noch in dieser Woche.
Um mit dem russischen Präsidenten Putin zu verhandeln, müsse Washington Moskau über die Ergebnisse aus Genf informieren, sagt ZDF-Korrespondent Armin Coerper in Moskau.
25.11.2025 | 1:03 minZDF-Korrespondent: Putin spielt auf Zeit
Putin habe sich zu all dem bislang nicht geäußert, so ZDF-Korrespondent Coerper. Der Kremlchef spiele weiter auf Zeit. "Solange er schweigt, so lange bleibt der Druck auf die Ukraine und Präsident Selenskyj konstant und hoch. Und das ist in Putins Sinne."
"Es ist wichtig, dass unsere Partner uns helfen und uns nicht zu irgendwelchen Kompromissen zwingen", so Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter, zu den Ukraine-Verhandlungen.
25.11.2025 | 6:48 minIn Abu Dhabi kamen nun Vertreter der US-Regierung mit Vertretern des Kremls zusammen, um über die Ergebnisse aus Genf zu beraten, berichtete Coerper. Neue Entwicklungen gibt es nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow aber nicht.
Botschafter: Moskau zu "Zugeständnissen zwingen"
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hält das Treffen in Genf für ein wichtiges Zeichen. Aus einer gemeinsamen Position heraus sei man "stärker in den Verhandlungen mit Russland", sagte Makeiev im ZDF-Morgenmagazin. Nun gehe es darum, Moskau zu "Zugeständnissen zu zwingen".
Es ist wichtig, dass dieser Wiederholungstäter in die Schranken gewiesen wird.
Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Deutschland
Es gehe nicht nur um die Zukunft der Ukraine, "sondern überhaupt um die Sicherheit und Frieden in Europa", so Makeiev.
Der US-Plan für die Ukraine sei kein Friedensplan, sondern eine "üble Erpressung" gegenüber der Ukraine und Europa, sagt die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
25.11.2025 | 4:23 minAktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog: