Nach Amoklauf in Graz :Österreich verschärft Waffenrecht
Höheres Mindestalter für den Kauf bestimmter Waffen, neue Bedeutung für Psycho-Tests, mehr Datenaustausch: Nach dem Amoklauf in Graz weitet Österreich das Waffenrecht teils aus.
Das Mindestalter für den Kauf bestimmter Waffen wird heraufgesetzt.
Quelle: AFP | JOE KLAMARAls Reaktion auf den Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. So werde das Mindestalter für den Kauf besonders gefährlicher Waffen von 21 auf 25 Jahren heraufgesetzt, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP).
Außerdem werde die sogenannte Abkühlphase zwischen Kauf der ersten Waffe und ihrer Aushändigung von drei Tagen auf vier Wochen erhöht. Eine neue Bedeutung sollen auch die psychologischen Tests bekommen, die Waffenkäufer machen müssen.
Den Ermittlern zufolge hat der Amokläufer von Graz bis auf eine Ausnahme keine näheren Beziehungen zu seinen Opfern gehabt. Die Tat sei bis ins Detail geplant gewesen.
12.06.2025 | 1:34 minKünftig werde obendrein der Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich, sagte Stocker. Der Amokschütze war bei seiner Musterung als psychisch instabil ausgemustert worden - die Behörden wussten davon aber nichts. Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) sagte:
Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen
Andreas Babler, Vizekanzler Österreich (SPÖ)
Vorläufig unangetastet bleibe die Möglichkeit, Waffen einer bestimmten Kategorie bereits mit 18 Jahren zu erwerben. Damit ist zum Beispiel der Kauf einer Schrotflinte mit 18 Jahren weiter möglich. Auch für Jäger ändere sich nichts, hieß es.
Das Risiko für Amokläufe lasse sich nie auf null reduzieren, sagte Manuel Heinemann vom Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement im ZDF.
10.06.2025 | 2:50 minOffensive für deutlich mehr Schulpsychologen
Zur Prävention solcher Taten werde die Zahl der Schulpsychologen in den nächsten drei Jahren verdoppelt, so Stocker. "Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein", so der Regierungschef. Auch der Zutritt zu Schulen soll neu geregelt werden.
Die Polizeipräsenz an den Schulen werde bis zum Ende des Schuljahres erhöht, sagte die Vorsitzende der liberalen Neos und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Mit einem Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro sollen Hinterbliebene und die Schule unterstützt werden.
Durch eine Namensverwechslung mit dem toten Amokschützen Arthur A. aus Graz erhält ein Unbeteiligter aus der Steiermark Morddrohungen.
13.06.2025 | 2:40 minEin 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin. Der Täter beging Suizid. Sein Motiv ist weiter unklar. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass er ein großer Bewunderer von Amokschützen war.
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