Gespräch über Ukraine-Hilfen: Selenskyj telefoniert Merz
Telefonat zu Ukraine-Hilfe:Selenskyj stimmt sich mit CDU-Chef Merz ab
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Der ukrainische Präsident Selenskyj und CDU-Chef Merz haben über die künftige deutsche Hilfe für die Ukraine gesprochen. Selenskyj berichtet von einem "produktiven Gespräch".
Der Eklat zwischen Trump und Selenskyj zieht weitere Konsequenzen nach sich: Der US-Präsident setzt die Militärhilfen für die Ukraine vorerst aus. Europa steht unter Zugzwang.04.03.2025 | 2:50 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz abgestimmt. Er habe Merz für dessen Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gedankt, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Sie hätten in einem "produktiven Gespräch" ihre Positionen koordiniert und sich auf weitere Zusammenarbeit sowie Kontakte verständigt, schrieb Selenskyj.
Die Ukraine schätzt Deutschlands Bemühungen um die Wiederherstellung der europäischen Sicherheit und den Schutz von Menschenleben in unserem Land sehr.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Selenskyj erinnerte zudem daran, dass Deutschland der für die Ukraine führende Lieferant von Luftabwehrsystemen sei und zudem eine entscheidende Rolle spiele, was finanzielle Hilfen angehe.
Mitteilung von Selenskyj auf X
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Merz sprach sich für Fortführung der Ukraine-Hilfen aus
Merz äußerte sich zunächst nicht zum Inhalt des Gesprächs, teilte auf X aber den Post Selenskyjs. Der CDU-Chef hat sich mehrfach für eine Fortführung der deutschen Unterstützung der Ukraine ausgesprochen.
Die Ukraine wehrt sich seit drei Jahren mit westlicher Militär- und Finanzhilfe gegen eine russische Invasion. Deutschland war bisher nach den USA der größte Unterstützer Kiews. Die Regierung von Präsident Donald Trump stellte die Militärhilfe nun allerdings vorerst ein - weswegen die europäischen Partner für Kiew nochmals an Bedeutung gewinnen.
Nach dem Eklat im Weißen Haus hat US-Präsident Trump die Militärhilfe für die Ukraine auf Eis gelegt.04.03.2025 | 0:25 min
EU reagiert mit Milliarden-Verteidigungsplan
Die ukrainische Regierung reagierte auf die Entscheidung von Trump, die Militärhilfe für das kriegsgeschundene Land vorerst auszusetzen: Die ukrainischen Streitkräfte seien in der Lage, sich an der Front gegen die russischen Truppen behaupten zu können, erklärte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag. Zugleich dankte Schmyhal den USA und betonte, dass seine Regierung eine für beide Seiten vorteilhafte Kooperation anstrebe.
Als Reaktion auf den russlandfreundlichen Kurs der USA schlug die EU-Kommission in Brüssel ein umfassendes Milliarden-Paket vor, um die Verteidigungsfähigkeit Europas nachhaltig zu stärken.
Der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Unionsspitze für Mittwoch zu einem Gespräch über die Ukraine-Politik ins Kanzleramt eingeladen. Der Kanzler wolle den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt über das internationale Ukraine-Krisentreffen am vergangenen Sonntag in London und den EU-Gipfel zur Ukraine am Donnerstag in Brüssel informieren, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
US-Präsident Trump hat angekündigt sämtliche Militärhilfen für die Ukraine vorerst zu stoppen.04.03.2025 | 2:12 min
Zu dem EU-Spitzentreffen in Brüssel werde der Bundeskanzler den CDU-Chef aber nicht mitnehmen, bekräftigte Hebestreit. Es gebe ohnehin "eine regelmäßige Konsultation" des Bundeskanzlers mit Merz, sagte er.
Das passiert sowohl auf Arbeitsebene als auch, wenn es nötig ist, direkt zwischen dem Bundeskanzler und dem Oppositionsführer.
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Steffen Hebestreit, Regierungssprecher
Bei dem Treffen am Sonntag in London hatten die europäischen Verbündeten Selenskyj nach dem Eklat im Weißen Haus am Freitag den Rücken gestärkt. Zudem ging es um Pläne für eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine. Bei dem EU-Gipfel am Donnerstag soll es um die Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie gehen. Hebestreit sagte, er sei "skeptisch", dass es am Donnerstag in Brüssel schon ein Ergebnis geben werde.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.