Ukraine: Trump droht Russlands Handelspartnern mit Strafzöllen
Ukraine-Krieg:Trump droht Russlands Handelspartnern mit Strafzöllen
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Trump erhöht den Druck auf Putin: Sollte es im Ukraine-Krieg innerhalb von 50 Tagen keinen Deal geben, dann würden die USA hohe Zölle gegen Russlands Handelspartner erheben.
US-Präsident Trump gibt Russland 50 Tage, um den Ukrainekrieg zu beenden, andernfalls will er Strafzölle gegen Russlands Verbündete verhängen. Er spricht von 100 Prozent Aufschlag.14.07.2025 | 1:43 min
Andernfalls werde es massive Wirtschaftssanktionen geben, sagte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus. Trump drohte Handelspartnern Russlands mit Zöllen in Höhe von etwa 100 Prozent.
Wir werden sehr strenge Zölle erheben, wenn wir nicht innerhalb von 50 Tagen eine Einigung erzielen.
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Donald Trump, US-Präsident
Wie die Zölle umgesetzt werden sollen, sagte Trump nicht. Der US-Präsident erklärte, es gehe um sogenannte sekundäre Zölle. Diese zielen auf Russlands Handelspartner ab, um Moskau von der Weltwirtschaft zu isolieren.
"Ich nutze den Handel für viele Dinge", sagte er. "Aber er ist großartig, um Kriege zu beenden." Der US-Präsident bekräftigte, er sei "enttäuscht von Präsident Putin". Dieser rede zwar von einem Frieden, bombardiere aber unablässig die Ukraine.
Donald Trump hat angekündigt Strafzölle zu verhängen, sollte Russland den Krieg in der Ukraine nicht binnen 50 Tagen beenden. Elmar Theveßen und Armin Coerper berichten.14.07.2025 | 3:17 min
Rutte: Großartige Nachrichten für die Ukraine
Rutte begrüßte die Ankündigungen Trumps. Neben Trump sitzend sagte er: "Wenn ich heute (Kremlchef) Wladimir Putin wäre, und ich hören würde, worüber Du sprichst - was in 50 Tagen geschehen soll - dann würde ich mir nach dieser Ankündigung überlegen, ob ich die Verhandlungen über die Ukraine nicht deutlich ernster nehmen sollte als bisher."
Für die Ukraine seien das wirklich großartige Nachrichten. Rutte wollte auch mit US-Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie Vertretern des Kongresses sprechen.
Rutte und Trump kündigen Waffenlieferungen an
Die USA und die Nato einigten sich zudem auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine. Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte Nato-Generalsekretär Rutte.
Zu viele falsche Versprechen haben Trump zur Kehrtwende gegen Putin bewegt, sagt US-Korrespondent Theveßen. In Moskau bleibt man entspannt, sagt Russland-Korrespondent Coerper.14.07.2025 | 14:29 min
Demnach sollen US-Waffen, etwa für die Luftabwehr, von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden. Trump bekräftigte, dass die geplanten Lieferungen auch Patriot-Abwehrsysteme umfassen.
Richtungswechsel für Trump
Für Trump ist das ein Richtungswechsel. Er hatte lange darauf gesetzt, den Krieg mit Verhandlungen beenden zu können - und mehrfach mit Putin telefoniert. Zuletzt hatte er seinen Unmut immer häufiger geäußert.
Bereits zuvor hatte Trump bekanntgemacht, dass die USA an europäische Länder Patriot-Waffensysteme für die Ukraine verkaufen will. Vor Journalisten in den USA sagte er:
Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen.
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Donald Trump, US-Präsident
Dass Trump ein Frieden in der Ukraine wichtig ist, sei durchaus glaubwürdig, sagt USA-Korrespondent Theveßen. Dafür möchte der US-Präsident aber auch die Anerkennung.14.07.2025 | 14:10 min
Patriot gehört zu den modernsten Flugabwehrsystemen
Trump sagte, dass die USA nichts zahlen, sondern 100 Prozent europäische Länder. Eins der Länder, das bereit ist zu zahlen, ist Deutschland. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist heute in Washington.
Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft.
Selenskyj bedankt sich für US-Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zufrieden über die neueste Welle der Unterstützung aus den USA für sein Land. Er sei Trump dankbar für dessen Bereitschaft, den Schutz des Lebens des ukrainischen Volkes zu unterstützen, sagte er am Abend in seiner Videobotschaft mit Blick auf ein vorangegangenes Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg.
Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Kremlchef Putin an, so Selenskyj. "Russland versucht, den Krieg als eine neue Normalität erscheinen zu lassen und das dürfen wir niemals akzeptieren."
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.