Wo Russland gerade die Ukraine attackiert

Analyse

Luftangriffe und Front-Gewinne:Wo Russland gerade die Ukraine attackiert

von Christian Mölling, András Rácz
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Während Russlands Attacken in Kiew zwölf Menschen das Leben kosteten, tötete die Ukraine offenbar russische Schlüsselakteure. Die wichtigsten Entwicklungen in der Militäranalyse.

Ein zerstörtes Haus in Kiew nach einem russischen Luftangriff und Rettungskräfte.
Ein zerstörtes Haus in Kiew nach einem russischen Luftangriff.
Quelle: action press

Einer der verheerendsten Luftangriffe auf Kiew fordert viele Menschenleben. An der Front rückt Russland weiter vor. Gleichzeitig zerstört die Ukraine ein Munitionslager und tötet offenbar hochrangige russische Militärs.
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy meets with U.S. President Donald Trump during a quiet moment at the funeral of Pope Francis at the Vatican on Saturday
Trump und Selenskyj haben sich am Rande der Papst-Trauerfeier in Rom zu Gesprächen getroffen. Alle wichtigen europäischen Staatschefs waren ebenfalls vor Ort - nur einer fehlte: Friedrich Merz.27.04.2025 | 4:04 min
Welche Entwicklungen in den letzten Tagen besonders wichtig waren:

Luftangriff auf Kiew: Viele Tote und Verletzte

Am 24. April gegen 1 Uhr morgens startete Russland einen der größten Luft- und Raketenangriffe auf Kiew. Der kombinierte Angriff mit ballistischen Raketen und Drohnen durchdrang die Luftabwehr der Hauptstadt und forderte zwölf Tote und 87 Verletzte.
Russland setzt seine intensiven Luftangriffe auch auf andere ukrainische Städte und Infrastruktur fort. In der letzten Woche wurde bei einem weiteren kombinierten Mehrwellenangriff eine wichtige Stromerzeugungsanlage in Cherson zerstört. Die Städte Saporischschja, Charkiw, Dnipro und Sumy wurden ebenfalls getroffen.
ZDF-Reporterin Alica Jung bei ZDFheute live.
In Kiew sterben bei Angriffen in der Nacht mindestens zwölf Menschen. Die Ukrainer wollen Frieden, aber Trumps Deal wäre für sie eine Kapitulation sagt ZDF-Reporterin Alica Jung.24.04.2025 | 3:17 min

Russland rückt in Kursk und Donezk vor

Vor Ort rückten die russischen Streitkräfte in den noch von der Ukraine gehaltenen Teilen der Region Kursk geringfügig vor, drangen in Gujewo ein und näherten sich dem Dorf Oleshnja. Russland rückte zudem ein Stück in Richtung Lyman vor und nahm den südlichen Teil des Dorfes Nove ein.
Wesentliche Veränderungen gab es rund um Toretsk: Südlich und südwestlich der Stadt rückten die Russen weiter vor und überquerten Sukha Balka, nahmen Gebiete südlich von Leonidivka und auch nördlich von Kalynove ein.
Zwischen Pokrowsk und Toretsk verstärkten die Russen durch die Einnahme von Tarasivka ihre Kontrolle über die an der Hauptstraße Pokrowsk-Konstiantinivka gelegenen Gebiete. Sie rückten auch südwestlich von Pokrowsk sowie im südlichen Teil der noch von der Ukraine kontrollierten Teile der Region Donezk vor.



Steve Witkoff wird von Präsident Vladimir Putin in Moskau begrüßt
Es ist das vierte Zusammentreffen von US-Unterhändler Witkoff und Russlands Präsident Putin. Eine Einigung zum Krieg in der Ukraine sei nah. Europa und Kiew sehen das anders.25.04.2025 | 2:46 min

Zerstörtes Munitionslager: Schwerer Schlag für Russland

Am 22. April explodierte das 51. Arsenal der russischen Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie (GRAU) in Kirzach in der Region Wladimir. Es brannte danach zwei Tage lang. Höchstwahrscheinlich war ein ukrainischer Angriff der Auslöser. Die Explosionen waren so stark, dass die örtliche Verwaltung den Ausnahmezustand ausrufen musste.
Satellitenbildern zufolge wurde mindestens die Hälfte der Gebäude des Arsenals zerstört. Die Menge der zerstörten Artilleriemunition dürfte sich auf mehrere zehntausend Tonnen, möglicherweise sogar auf hunderttausend Tonnen belaufen.
Dies ist ein schwerer Schlag für die russische Artillerie. Dies ist zudem bereits das vierte GRAU-Arsenal, das die Ukraine seit 2024 treffen konnte, zusätzlich zu anderen Munitionslagern.
Trump und Selenykyj sitzen sich nah gegenüber.
Am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus sprach US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Anschließend drohte Trump Russland mit Sanktionen.26.04.2025 | 2:02 min

Ukraine tötet offenbar russischen General

Am 25. April wurde General Jaroslaw Moskalik in Moskau durch eine Autobombe getötet. Der General war stellvertretender Leiter der operativen Abteilung des russischen Generalstabs und führte seit langem Operationen gegen die Ukraine. Er wurde durch eine Splitterbombe getötet, die in einem vor seinem Haus geparkten Auto platziert worden war. Moskau macht die Ukraine für den Vorfall verantwortlich, aber bisher hat sich Kiew nicht dazu bekannt.
Eine weitere wichtige Persönlichkeit des russischen Militärs, ein führender Spezialist für elektronische Kriegsführung, Jewgeni Ritikow, kam ebenfalls bei einer Autoexplosion in der Stadt Brjansk ums Leben. Ritikow, Leiter des Konstruktionsbüros des Brjansker elektromechanischen Werks, war ein wichtiger Entwickler des russischen elektronischen Kriegsführungssystems "Krasuhka".
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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