Disney macht Rückzieher:Abgesetzte Show von Jimmy Kimmel vor Rückkehr
Vor wenigen Tagen hatte ABC die Show von Jimmy Kimmel nach dessen Aussagen über die Ermordung von Charlie Kirk aus dem Programm genommen. Nun ruderten die Verantwortlichen zurück.
Jimmy Kimmel darf mit seiner Late-Night-Show wieder auf Sendung. Nach Kommentaren zum Mord an Charlie Kirk wurde die Show zunächst eingestellt. Proteste führten zur Wiederaufnahme.
23.09.2025 | 0:20 minDie vorübergehend abgesetzte Late-Night-Show des bekannten US-Moderators Jimmy Kimmel geht am Dienstag wieder auf Sendung. Das teilte der Disney-Konzern mit, dessen Tochter ABC Kimmels Show bisher ausstrahlte.
Die Produktion der Show war demnach ausgesetzt worden, um eine angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen. Man sei der Meinung, dass einige der Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien. Weiter hieß es:
Wir haben die letzten Tage intensiv mit Jimmy gesprochen und sind nach diesen Gesprächen zu der Entscheidung gekommen, die Show am Dienstag wieder aufzunehmen.
Erklärung von ABC
Nach Äußerungen des Comedians zum Attentat auf Charlie Kirk wurde die "Jimmy Kimmel Live"-Show abgesetzt. Zuvor hatte es Druck aus einer Regierungsbehörde auf den Sender gegeben.
18.09.2025 | 3:13 minOb Kimmels Rückkehr an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, blieb unklar. Kimmel hatte der US-Regierung von Präsident Donald Trump vorgeworfen, die Ermordung des rechten Aktivisten Charlie Kirk politisch zu nutzen. Daraufhin verkündete ABC vor vier Tagen das Aus von Kimmels Show.
Hunderte US-Stars unterzeichnen Brief für Meinungsfreiheit
Die Absetzung der Late-Night-Show hatte in den USA eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. So riefen Hunderte US-Stars in einem offenen Brief zur Verteidigung der Redefreiheit auf.
Die USA durchlebten einen "dunklen Augenblick für die Meinungsfreiheit", hieß es in dem Schreiben der Bürgerrechtsunion ACLU, das mehr als 430 Prominente aus Film, Fernsehen und Theater unterzeichnet haben, darunter Robert De Niro, Ben Affleck, Selena Gomez und Tom Hanks.
Dies ist der Moment, um die Meinungsfreiheit in unserem Land zu verteidigen. Wir ermutigen alle Amerikaner, sich uns und der ACLU im Kampf für die Verteidigung und den Erhalt unserer verfassungsmäßig geschützten Rechte anzuschließen
Schreiben der Bürgerrechtsunion ACLU
Nach Comedian Stephen Colbert wurde auch Jimmy Kimmel abgesetzt und Präsident Trump forderte, dass weitere aus dem Programm verschwinden. Die Pressefreiheit in den USA ist damit in höchster Gefahr.
19.09.2025 | 2:36 minDie Ankündigung des Disney-Konzerns zur Wiederaufnahme der Show verbreitete sich nun auf US-Nachrichtenseiten und in Onlinenetzwerken wie ein Lauffeuer. Zahlreiche Internetnutzer sprachen von einem "Sieg für die Meinungsfreiheit" oder betonten: "Die Proteste und Boykottaufrufe haben gewirkt." ACLU begrüßte die Ankündigung zur Wiederaufnahme der Sendung. "ABC hat die richtige Entscheidung getroffen."
Das Medienunternehmen Sinclair kündigte hingegen an, Kimmels Late-Night-Show nicht wieder auszustrahlen. Stattdessen sollten Nachrichtensendungen gezeigt werden. Die Gespräche mit ABC dauerten jedoch an, eine mögliche Rückkehr der Show werde geprüft, erklärte das Unternehmen.
"Tatsächlich ist die Stimmung im ganzen Land mehr als angespannt", so ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht. Die Diskussion um Kirks Platz in der Geschichte sorge für großen Dissens.
21.09.2025 | 1:34 minTrump hatte Kimmel-Absetzung gefeiert
Trump hatte die Absetzung der Sendung auf der Plattform Truth Social als "gute Nachrichten für Amerika" gefeiert und Kimmel das Talent abgesprochen. Der Moderator nimmt - wie andere Late-Talker auch - in pointierter Weise regelmäßig die Politik des US-Präsidenten auseinander. Mit Blick auf dessen Reaktion auf Kirks Tod hatte Kimmel gelästert: "So trauert ein Vierjähriger um einen Goldfisch."
Weiter sagte Kimmel: "Die Maga-Gang versucht verzweifelt, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als alles andere als einen der ihren darzustellen, und sie tut alles, um daraus politisches Kapital zu schlagen." Trump hatte weitere Sender aufgefordert, Talkshows aus dem Programm zu nehmen.
Der US-Präsident geht seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar in beispielloser Weise gegen kritische Medien vor, die nach seiner Darstellung Lügen und Falschinformationen über ihn verbreiten.
Trump und die Medien
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