Senator Cruz kritisiert Trumps Medienpolitik als "Mafia-Methoden"

Republikanischer US-Senator :Cruz wirft Trumps Medienaufsicht "Mafia-Methoden" vor

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US-Senator Ted Cruz attackiert Trumps Verbündete in der Medienaufsicht. Drohungen gegen Disney und die Absetzung von Jimmy Kimmel schüren Kritik an der Pressefreiheit in den USA.

Eine Demonstrantin steht vor den Walt Disney Studios und hält ein Schild mit der Aufschrift "Meinungsfreiheit".

Vor den Walt Disney Studios versammelten sich Demonstrierende, nachdem die Show von Jimmy Kimmel abgesetzt wurde.

Quelle: AP

Der einflussreiche republikanische US-Senator Ted Cruz hat die Drohungen des Vorsitzenden der US-Kommunikationsbehörde FCC, Brendan Carr, gegen den Disney-Konzern und lokale Fernsehsender scharf kritisiert. Der Republikaner, der im Senat die Aufsicht über die FCC leitet, schloss sich damit am Freitag der Kritik von Demokraten an.

Carr hatte unter anderem mit Ermittlungen und regulatorischen Maßnahmen gegen die Late-Night-Show von Jimmy Kimmel gedroht - einer der bekanntesten Shows in den USA. Der Sender ABC und sein Mutterkonzern Disney setzten die Show daraufhin ab.

Keine Pressefreiheit mehr in den USA?

Nach Comedian Stephen Colbert ist nun auch Jimmy Kimmel abgesetzt und Präsident Trump fordert, dass weitere aus dem Programm verschwinden. Die Pressefreiheit in den USA ist damit in höchster Gefahr.

19.09.2025 | 2:36 min

Cruz wirft FCC unter Trump "Mafia-Methoden" vor

Cruz warnte, Carrs Drohung, Sendern wegen des Inhalts ihrer Sendungen Geldstrafen aufzuerlegen oder ihre Lizenzen zu entziehen, sei gefährlich. In Anspielung auf den Mafia-Film von Martin Scorsese sagte er:

Ich muss sagen, das ist wie direkt aus dem Film 'Goodfellas'.

Ted Cruz, republikanischer Senator

"Das ist wie ein Mafioso, der in eine Bar kommt und sagt: 'Schöne Bar, die Sie hier haben. Wäre doch schade, wenn ihr etwas zustoßen würde'."

Der US-Senator Chris Murphy vor einem Podest bei einer Rede. Um in herum sind drei andere Personen.

In den USA will die Demokratische Partei einen Gesetzvorschlag gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit planen. Mitauslöser ist die Absetzung der Sendung von Jimmy Kimmel.

19.09.2025 | 0:23 min

Trump verteidigt FCC-Chef und attackiert US-Sender

Donald Trump, der Carr für den Posten bei der FCC nominiert hatte, wies die Kritik von Cruz zurück. Der US-Präsident nannte Carr "einen unglaublichen amerikanischen Patrioten mit Mut". "Ich bin ein sehr starker Verfechter der Meinungsfreiheit", sagte Trump.

Der Moderator Christian Sievers im Schalgespräch mit Martin Andree

Die digitale Sphäre werde von US-Plattformen dominiert, sagt der Medienwissenschaftler Martin Andree. Auch in Europa kontrollierten sie die "digitale Öffentlichkeit".

19.09.2025 | 4:27 min

Die US-Sender seien jedoch so sehr gegen ihn eingestellt, dass er sie als einen verlängerten Arm der Demokratischen Partei betrachte. "Sehen Sie, ich persönlich halte das für wirklich illegal", sagte Trump über intensive Kritik an seiner Regierung.

Das ist keine freie Meinungsäußerung mehr. Das ist einfach Betrug, und sie betrügen.

Donald Trump, US-Präsident

Trump hatte bereits am Donnerstag seine Forderung wiederholt, regierungskritischen US-Sendern die von der FCC ausgestellten Lizenzen zu entziehen. Er begrüßte die Entscheidung, die Show "Jimmy Kimmel Live" abzusetzen.

Quelle: Reuters
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