Richter nennt Klage "unzulässig":Trumps Klage gegen New York Times vorerst gestoppt
US-Präsident Donald Trump hat eine Niederlage vor Gericht erfahren. Ein Bundesrichter stoppte seine Milliardenklage gegen Veröffentlichungen der "New York Times" vorerst.
Ein US-Richter stoppt vorerst Trumps Milliardenklage gegen die Zeitung "New York Times".
Quelle: APEin US-Bundesrichter in Florida hat die 15-Milliarden-Dollar-Klage von Präsident Donald Trump gegen die "New York Times" vorerst zurückgewiesen. Trump war zu Wochenbeginn wegen angeblicher Verleumdung vor das Gericht gezogen und bezeichnete die Zeitung als "Sprachrohr der radikalen linken Demokratischen Partei". Der Richter im US-Bundesstaat Florida erklärte Trumps Klage am Freitag nun für unzulässig und setzte dem Präsidenten eine vierwöchige Frist, um sie neu zu formulieren.
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19.09.2025 | 2:36 min
Trumps Klage auf umgerechnet 12,7 Milliarden Euro Schadenersatz bezog sich auf ein Buch und einen Artikel der "Times"-Reporter Russ Buettner und Susanne Craig, die sich mit Trumps Finanzen und seiner Hauptrolle in der Fernsehserie "The Apprentice" vor seiner Präsidentschaft befassen.
New York Times: Klage unbegründet
Trump sprach in seiner Klage von einer "böswillig verbreiteten, faktenfreien Erzählung", in der behauptet werde, er sei durch den Fernsehproduzent Mark Burnett zu einer Berühmtheit gemacht worden. Die Beklagten hätten jedoch "zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und davor gewusst, dass Präsident Trump bereits eine Mega-Berühmtheit und ein enorm erfolgreicher Geschäftsmann war."
Die "New York Times" wies Trumps Klage als unbegründet zurück.
Sie entbehrt jeder legitimen Rechtsgrundlage und ist vielmehr ein Versuch, unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken und zu verhindern.
Sprecher der "New York Times"
Die "New York Times" werde sich von "Einschüchterungstaktiken nicht abschrecken lassen". Man werde weiter ohne Furcht recherchieren und sich für das verfassungsrechtlich verankerte Recht von Journalisten einsetzen, im Interesse des amerikanischen Volkes Fragen zu stellen.
Nach Äußerungen des Comedians zum Attentat auf Charlie Kirk wird die "Jimmy Kimmel Live"-Show abgesetzt. Zuvor hatte es Druck aus einer Regierungsbehörde auf den Sender gegeben.
18.09.2025 | 3:13 minDebatte um Meinungsfreiheit befeuert
Der Fall ist einer von mehreren, die in den vergangenen Tagen in den USA eine Debatte über die Presse- und Meinungsfreiheit befeuert haben. Es ist auch nicht Trumps erste Klage gegen US-Medien: In der Vergangenheit hatte er etwa bereits Klagen gegen die Sender CBS und ABC angestrengt.
In beiden Fällen einigten sich die Seiten auf einen Vergleich in Millionenhöhe. Kritiker sehen in den Klagen einen Angriff auf die Pressefreiheit.
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