Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet, sein Generalstabschef habe ihn über das anstehende Treffen informiert.
Quelle: action press
Vertreter Russlands und der
Ukraine wollen nach den Worten des ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch erneut direkte Gespräche führen. Der ukrainische Generalstabschef Rustem Umerow habe ihn über die Vorbereitungen für das in der
Türkei geplante Treffen informiert, sagte Selenskyj am Montagabend. Er kündigte weitere Details zu den Gesprächen für Dienstag an.
Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete jedoch unter Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle, Delegationen beider Länder könnten am Mittwoch in Istanbul eintreffen. Gespräche seien demnach erst für Donnerstag geplant.
Ukraines Präsident Selenskyj hatte Russland am Wochenende neue Verhandlungen über eine Waffenruhe vorgeschlagen. In einer ersten Reaktion signalisierte Moskau Gesprächsbereitschaft.20.07.2025 | 0:21 min
Weitere Angriffe auf Russland angekündigt
Selenskyj kündigte zudem neue Angriffe auf Ziele in Russland an. "Wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin so verrückt nach den Shahed-Drohnen und Terror ist, dann muss man ihm die Logistik nehmen", sagte Selenskyj. Dazu benötige die Ukraine auch mehr Flugabwehrsysteme, um größere Teile des Landes vor russischen Drohnen und Raketen schützen zu können.
Beide Seiten hatten zuvor im Mai und Juni direkte Gespräche in Istanbul geführt. Auf ukrainischer Seite hatte Umerow die Gespräche geleitet. Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe wurden bei den Treffen jedoch nicht erzielt. Einziges konkretes Ergebnis war
ein Gefangenenaustausch.
Anfang Juni fand eine zweite Verhandlungsrunde beider Länder in Istanbul statt. Sie brachte keine Waffenruhe.02.06.2025 | 2:30 min
Kreml-Sprecher: Russland grundsätzlich an Gesprächen interessiert
Selenskyj hatte Moskau am Wochenende neue Verhandlungen im Laufe der Woche vorgeschlagen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte daraufhin das Interesse Moskaus an den Gesprächen bekräftigt, die Hoffnungen auf einen Durchbruch aber gleichzeitig gedämpft. Die Positionen beider Seiten stünden sich "diametral" entgegen, sagte Peskow.
Moskau verlangt von der Regierung in Kiew, alle vier von
Russland für annektiert erklärten ukrainischen Regionen sowie die Halbinsel Krim abzutreten und auf westliche Militärhilfe sowie auf einen Nato-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Maximalforderungen als unannehmbar zurück und fordert eine sofortige bedingungslose Waffenruhe.
Kiew: Rückkehr von Kindern und Kriegsgefangenen vorbereiten
Beim nun anstehenden Treffen geht es nach früheren Angaben von Präsident Selenskyj für Kiew darum, die Rückkehr eigener Kriegsgefangener und von Russland verschleppter Kinder in die Ukraine voranzutreiben und ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten.
Russland weicht auch nach 1233 Tagen Krieg gegen die Ukraine nicht von seinen Zielen ab. Ist Putin überhaupt an einem Kriegsende interessiert? Die Analyse bei ZDFheute live.10.07.2025 | 38:06 min
Der Kreml hat bislang direkte Verhandlungen zwischen den Präsidenten mit der Begründung abgelehnt, dass solche Gespräche, um Ergebnisse zu bringen, gut vorbereitet sein müssten.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, Reuters, dpa