Ukraine: Selenskyj schlägt Moskau direkte Verhandlungen vor

Friedensgespräche in Sicht?:Selenskyj schlägt Moskau Verhandlungen vor

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Wolodymyr Selenskyj hat für kommende Woche direkte Gespräche mit Moskau vorgeschlagen. Der Kreml hatte Anfang Juli bereits die Bereitschaft dazu signalisiert.

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Im Angriffskrieg gegen die Ukraine rückt die Hauptstadt Kiew immer stärker in den Fokus der russischen Angriffe. Die Reaktion sind Gegenangriffe auf die russische Hauptstadt Moskau.

20.07.2025 | 1:31 min

Die Ukraine hat Russland für kommende Woche neue Verhandlungen für eine Waffenruhe vorgeschlagen. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte in einer in Kiew verbreiteten Videobotschaft mit, dass der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Rustem Umjerow, Moskau ein Treffen in der nächsten Woche vorgeschlagen habe. Ein genaues Datum nannte er nicht.

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Nach langem Widerstand der Slowakei hat sich die EU auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Es ist das 18. Paket, das wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine verhängt wird.

18.07.2025 | 2:30 min

Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine zu einem Treffen auf Führungsebene bereit sei. Russland hatte zuletzt immer wieder die Bereitschaft dazu erklärt. Der Kreml forderte Kiew fast täglich zu einer Fortsetzung der im Frühjahr begonnenen Gespräche in Istanbul auf. Ursprünglich hatte Moskau eine neue Verhandlungsrunde bereits in der zweiten Juni-Hälfte erwartet.

Selenskyj: "Ukraine zu einem solchen Treffen bereit"

In dieser Woche war der US-Sondergesandte Keith Kellogg in Kiew, der ebenfalls zu neuen Verhandlungen mit Moskau gedrängt haben dürfte. Selenskyj sagte, das auch ein neuer Austausch von Gefangenen vorgesehen sei. Darauf hatten sich die Kriegsparteien bei ihren ersten Verhandlungsrunden geeinigt.

Auofracks im Straßengraben

Im Internet kursieren zahlreiche Videos, die mutmaßlich die Hinrichtungen ukrainischer Soldaten durch russische Truppen zeigen. Es gibt inzwischen Hinweise auf über 500 solcher Fälle.

15.07.2025 | 6:40 min

Der ukrainische Präsident hatte Umjerow, der zuletzt als Verteidigungsminister die Gespräche führte, aufgefordert, die Verhandlungsdynamik zu erhöhen. Es müsse alles getan werden, um einen Waffenstillstand zu erreichen, sagte er.

Die Ukraine ist zu einem solchen Treffen bereit.

Wolodymyr Selenskyj

Russland beharrt auf seinen Zielen

Russland zeigte sich inzwischen erneut gesprächsbereit, beharrt aber gleichwohl auf dem Erreichen seiner Ziele. "Präsident (Wladimir) Putin hat wiederholt seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, bezüglich der Ukraine zu einem friedlichen Abschluss zu kommen. Dies ist ein langer Prozess, er erfordert Anstrengungen und er ist nicht einfach", sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, im staatlichen Fernsehen.

Für uns geht es vor allem darum, unsere Ziele zu erreichen. Unsere Ziele sind klar.

Dimitri Peskow

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Seit mehr als drei Jahren läuft der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Krieg, die Zerstörung, das Leid machen den Menschen zu schaffen, das Erlebte hinterlässt auch seelische Wunden.

15.07.2025 | 1:35 min

Die Ukraine und Russland hatten im Frühjahr ihre direkten Verhandlungen in Istanbul für eine mögliche Beendigung des Moskauer Angriffskrieges wieder aufgenommen - erstmals seit 2022. Dabei gab es bisher vor allem humanitäre Aktionen wie den Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe von Soldatenleichen. Eine von der Ukraine geforderte volle und bedingungslose Waffenruhe ist aber nicht in Sicht.

Moskau weicht nicht von maximalen Forderungen ab

Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für eine Beendigung der Invasion stellt Moskau Maximalforderungen, die Kiew kategorisch ablehnt. Zu den russischen Bedingungen gehören etwa der Verzicht Kiews auf einen Beitritt zur Nato und die Anerkennung der von Moskau annektierten Gebiete.

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Trump hat lange gedroht, die Ukraine-Unterstützung zu beenden. Diese Woche der U-Turn: Die USA wollen Waffen liefern. Was bedeutet das für die Ukraine und auch Europas Sicherheit?
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Anfang der Woche hatte auch US-Präsident Donald Trump den Druck gegenüber Russland erhöht und eine Waffenruhe innerhalb von 50 Tagen gefordert. Er drohte Moskau dabei mit Sanktionen und Strafzöllen, inklusive Strafgebühren für Russlands Handelspartner.

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Quelle: dpa, reuters

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