Ukraine-Gespräche in Genf: Erste Zeichen einer Annäherung

Treffen in Genf:USA und Kiew sehen Fortschritte bei Gesprächen über Frieden

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In Genf wollen die USA und die Europäer bei ihren Positionen bezüglich der Pläne für einen Ukraine-Frieden näherkommen. Am Sonntagabend gab es erste positive Signale.

US-Außenminister Marco Rubio (5. v. l.), US-Sonderbeauftragter Steve Witkoff (4. v. l.), US-Armeeminister Daniel Driscoll (nimmt Platz) und Jared Kushner (l.), Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, gegenüber der ukrainischen Delegation während der Gespräche über einen US-Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine in der US-Vertretung in Genf am 23. November 2025. US-Außenminister Marco Rubio traf am Morgen des 23. November 2025 in Genf ein, um über einen US-Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu diskutieren, nachdem Washington Verhandlungsspielraum für den umstrittenen Vorschlag signalisiert hatte. Auch ukrainische, europäische und kanadische Regierungsvertreter versammelten sich in der Schweizer Stadt.

Nach dem US-"Friedensplan" für die Ukraine wird heute in Genf mit EU-Vertretern weiterverhandelt. Ziel ist, zu klären, ob der Vorschlag Grundlage für ein Kriegsende sein kann.

23.11.2025 | 3:04 min

Nach Kritik aus Europa hat US-Außenminister Marco Rubio Änderungen des von Washington vorgelegten Plans für ein Ende des Ukraine-Krieges angekündigt. Bei Gesprächen mit Unterhändlern der Ukraine und Europa in Genf sei ein "sehr gutes Arbeitsergebnis" erzielt, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Verhandlungsführer Andrij Jermak. Alle Parteien hätten dazu beigetragen.

US-Außenminister sieht "enorme Fortschritte" in Genf

Rubio sprach von "enormen Fortschritten". Es sei ein Grundlagendokument erstellt und strittige Punkte seien eingegrenzt worden, sagte der US-Außenminister nach Gesprächen mit Vertretern der Ukraine.

Zu den offenen Fragen zähle die künftige Rolle von EU und Nato und Sicherheitsgarantien. Jedoch sei keine der ungeklärten Fragen unüberwindbar. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden", betonte Rubio.

Das Ergebnis müsse nun der russischen Seite vorgelegt werden, die dem Plan zustimmen müsse.

Schaltgespräch zwischen dem Moderator Christian Sievers und dem Bundeskanzler Friedrich Merz

"Es wird nicht einfach", sagt Kanzler Merz im ZDF über die Verhandlungen über einen Ukraine-Friedensplan. Wichtig sei, so der Kanzler, dass dieser Krieg aufhören müsse.

23.11.2025 | 8:00 min

USA halten an Termin fest

Man wolle idealerweise bis Donnerstag zu einem Abschluss kommen, sagt Rubio. US-Präsident Donald Trump hatte Kiew bis zu diesem Tag eine Frist gesetzt, einem Plan im Wesentlichen zuzustimmen.

Nun müssten die Differenzen mit Russland verringert und eine Lösung ausgearbeitet werden, mit der sowohl die Ukraine als auch die USA zufrieden sein könnten. Rubio zeigte sich zuversichtlich, dass Trump am Ende sein Einverständnis zu dem neuen Plan geben werde.

US-Außenminister Marco Rubio (5. v. l.), US-Sonderbeauftragter Steve Witkoff (4. v. l.), US-Armeeminister Daniel Driscoll (nimmt Platz) und Jared Kushner (l.), Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, gegenüber der ukrainischen Delegation während der Gespräche über einen US-Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine in der US-Vertretung in Genf am 23. November 2025. US-Außenminister Marco Rubio traf am Morgen des 23. November 2025 in Genf ein, um über einen US-Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu diskutieren, nachdem Washington Verhandlungsspielraum für den umstrittenen Vorschlag signalisiert hatte. Auch ukrainische, europäische und kanadische Regierungsvertreter versammelten sich in der Schweizer Stadt.

Nach dem US-"Friedensplan" für die Ukraine wird heute in Genf mit EU-Vertretern weiterverhandelt. Ziel ist, zu klären, ob der Vorschlag Grundlage für ein Kriegsende sein kann.

23.11.2025 | 3:04 min

Auch Ukraine sieht Fortschritte

Auch Jermak sprach von einem "sehr produktiven" ersten Treffen, bei dem gute Fortschritte erzielt worden seien.

Dem ukranischen Verhandlungsführer Jermak zufolge bewege man sich auf einen gerechten und dauerhaften Frieden zu. Endgültige Entscheidungen würden "unsere Präsidenten" treffen. Er bedankte sich bei den USA und bei Donald Trump für die Unterstützung seines Landes - der US-Präsident hatte Kiew zuvor erneut mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bewertete die laufenden Gespräche in Genf als positiv. "Es gibt Signale, dass das Team von Präsident Trump uns erhört", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Verhandlungen in der Schweiz würden bis in die Nacht fortgesetzt.

Merz im Interview mit ZDF

Er hoffe, dass bei den Verhandlungen um den 28-Punkte-Plan in Genf Vorschläge entstehen „auf die sich die russische Regierung einfinden kann“, so Bundeskanzler Merz.

23.11.2025 | 8:00 min

28-Punkte Plan stärkt Russland

In Genf treffen sich Unterhändler Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, der EU, der Ukraine und der Vereinigten Staaten. Der 28 Punkte umfassende US-Plan verlangt dem von Russland angegriffenen Land große Zugeständnisse ab.

Der russische Präsident Wladimir Putin hält den Plan für eine Grundlage, Frieden zu erreichen. Russland hatte die Ukraine auf Befehl Putins am 24. Februar 2022 angegriffen.

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Rettungskräfte räumen am 21.11.2025 die Trümmer eines Wohnhauses in Ternopil weg, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde.
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