Nato-Generalsekretär:US-Friedensplan: Rutte warnt vor zu hohen Erwartungen
Nato-Generalsekretär Mark Rutte dämpft Hoffnungen auf schnellen Frieden in der Ukraine. Der US-Friedensplan bilde die Grundlage für Gespräche - und enthalte "schwierige Elemente".
Die jüngsten Gespräche in Genf seien laut Nato-Genrealsekretär Rutte nur die Grundlage für einen substanziellen Dialog.
Quelle: dpaNato-Generalsekretär Mark Rutte warnt in der Debatte über den US-Friedensplan für ein Kriegsende in der Ukraine vor zu hohen Erwartungen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und der spanischen Zeitung "El Pais" erklärt er:
Er [der US-Friedensplan] enthält einige starke, aber auch einige schwierige Elemente, die noch mehr Arbeit und Verhandlungen erfordern.
Mark Rutte, Nato-Generalsekretär
"Auf dem Weg zum Frieden sind wir noch längst nicht am Ziel", so Rutte weiter. Der Friedensplan bilde die Grundlage für die Gespräche zwischen der Ukraine und den USA.
Russland will größere Veränderungen am ursprünglichen Friedensplan offenbar nicht hinnehmen. ZDF-Korrespondent Armin Coerper berichtet aus Moskau.
25.11.2025 | 1:01 minTrump: Nur noch wenige Punkte strittig
Am Dienstag hatte die Ukraine den wichtigsten Punkten des US-Friedensplans nach eigenen und US-Angaben zugestimmt. Laut US-Präsident Donald Trump sind nur noch wenige Punkte strittig. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj soll noch im November zu einem Treffen mit Trump reisen.
Trump weist Kritik am Friedensplan zurück
Während eines Flugs nach Florida verteidigte Trump den ursprünglich 28 Punkte umfassenden Friedensplan der USA, den er nur mehr als "Konzept" verstanden haben will - und wies den Vorwurf zurück, die Ukraine werde zu inakzeptablen territorialen Zugeständnissen gedrängt.
"Letztendlich ist das Gebiet, das in den nächsten Monaten ohnehin von Russland erobert werden könnte", sagte Trump dazu. Er sprach von einer Entwicklung, die sich "nur in eine Richtung" bewege - und meinte damit: zugunsten Russlands. Zugleich versicherte er, Moskau werde im Gegenzug ebenfalls Zugeständnisse machen, nämlich "mit dem Kämpfen aufhören und kein weiteres Land mehr erobern".
Jede Nacht heftige Angriffe, zugleich aber auch neue Pläne, die Russland zum Stoppen seiner Attacken bringen sollen. In der Ukraine zweifeln viele, ob das zum Frieden führen wird.
26.11.2025 | 2:16 minUS-Friedensplan: Nachverhandlungen in Genf
Die USA hatten vergangene Woche einen 28-Punkte-Plan vorgelegt, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Europäer und Ukrainer haben den von vielen als "russische Wunschliste" kritisierten Plan in Genf mit US-Vertretern nachverhandelt.
Rutte bezeichnete die Gespräche in Genf als "echten Erfolg". Das Treffen sei aber zunächst nur die Grundlage, um die USA und die Ukraine in einen echten Dialog zu bringen. "Aber darauf müssen weitere Treffen folgen, und dann muss es auch noch separate Gespräche mit der EU und der Nato zu einigen Themen geben."
Während weiter über einen Friedensplan für die Ukraine verhandelt wird, gab es bei Luftangriffen auf die Hauptstadt Kiew erneut Tote und Verletzte. ZDF-Korrespondentin Alica Jung berichtet.
25.11.2025 | 1:01 minNato uneinig über möglichen Ukraine-Beitritt
Rutte kündigte an, kein Veto aus Moskau zum Ukraine-Beitritt zu akzeptieren.
Russland hat kein Mitspracherecht und kein Veto darüber, wer Nato-Mitglied wird.
Mark Rutte, Nato-Generalsekretär
Innerhalb der Nato erfordere die Aufnahme eines neuen Mitglieds jedoch Einstimmigkeit - und mehrere Verbündete, darunter die USA, hätten sich derzeit gegen einen Beitritt ausgesprochen. Wenn man sicherstellen wolle, dass Wladimir Putin nie wieder versuche, die Ukraine anzugreifen, müssten zumindest entsprechende Sicherheitsgarantien geschaffen werden.
Es wird weiter um ein Ende des Krieges in der Ukraine gerungen. Bei den Gesprächen in Genf haben die Europäer den US-Friedensplan angepasst.
25.11.2025 | 1:30 minRutte: Russland verliert monatlich 20.000 Soldaten
Russland hat nach Ruttes Einschätzung trotz enormer personeller Verluste an der Front in der Ukraine keine wesentlichen Fortschritte erzielt. "Russland verliert jeden Monat rund 20.000 Soldaten", sagte Rutte dem RND und "El Pais". Nennenswerte Gebietsgewinne habe Russland dabei nicht erzielt. Bislang seien etwa eine Million Russen getötet oder schwer verwundet worden. In diesem Jahr habe Russland nur etwa ein Prozent ukrainisches Territorium eingenommen und rücke täglich "nur wenige Meter" vor.
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