Friedland: Verdächtiger war vor tödlicher Attacke in Psychiatrie

16-Jährige vor Zug gestoßen?:Friedland: Verdächtiger war zuvor in Psychiatrie

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Ein 31 Jahre alter Mann soll eine 16-Jährige am Bahnhof Friedland vor einen Zug gestoßen haben. Einen Tag vor der Tat war er noch in der Psychiatrie, bestätigten die Behörden.

Archiv:  Ein Zug fährt auf den Bahnhof Friedland im Landkreis Göttingen zu.

Bahnhof Friedland in Niedersachsen: Der Vorfall ereignete sich vor knapp drei Wochen. (Symbolbild)

Quelle: dpa

Der 31-Jährige, der ein 16 Jahre altes Mädchen am Bahnhof Friedland in Niedersachsen gegen einen Zug gestoßen haben soll, war am Tag vor der mutmaßlichen Tat in der Psychiatrie. Das bestätigte das niedersächsische Gesundheitsministerium auf Anfrage. Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Mann gegen Rat der Ärzte entlassen

Nach Angaben des Ministeriums hatte sich der Iraker am 10. August freiwillig in Göttingen in ärztliche Behandlung begeben. Es habe sich um einen ambulanten Aufenthalt gehandelt. Er sei gegen den Rat der Ärzte entlassen worden. Da laut Klinik keine Fremd- oder Eigengefährdung bestand, war dies möglich.

Einen Tag später soll der Mann die aus der Ukraine stammende Jugendliche gegen einen mit Tempo 100 durchfahrenden Güterzug gestoßen und so getötet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Göttingen wurden an der Schulter des Opfers DNA-Spuren des Verdächtigen gefunden.

Gedenkstätte getötete Jugendliche

Nach dem Tod einer Jugendlichen in Friedland wurde bekannt, dass ein abgelehnter Asylbewerber aus dem Irak sie vor den Zug gestoßen haben soll. Die Frage nach Behördenversagen wird diskutiert.

02.09.2025 | 1:56 min

Gegen 31-Jährigen lag Abschiebeanordnung vor

Auch am Tag der Tat sei der 31-Jährige psychisch auffällig gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. In der Vergangenheit sei bei ihm eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert worden.

Gegen ihn wurde ein Unterbringungsbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen, er befindet sich in einer psychiatrischen Klinik.

Zudem steht die Frage im Raum, warum der Mann überhaupt noch in Deutschland war. Gegen ihn lag seit März eine rechtskräftige Abschiebeanordnung nach Litauen vor. Ein Gericht hatte einen Antrag auf Abschiebungshaft aber noch im Juli abgewiesen.

Quelle: dpa

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