US-Küstenwache beschlagnahmt Öltanker vor Venezuela

Konflikt in der Karibik:US-Küstenwache beschlagnahmt Öltanker vor Venezuela

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Zuletzt griff das Militär in der Karibik mutmaßliche Drogenboote an. Nun haben die USA in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas einen Öltanker beschlagnahmt.

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem spricht vor dem Heimatschutzausschuss des Repräsentantenhauses auf dem Capitol Hill.

Heimatschutzministerin Kristi Noem hat bestätigt, dass die USA vor der Küste Venezuelas einen Öltanker beschlagnahmt haben.

Quelle: dpa

Die US-Küstenwache hat nach Angaben von Heimatschutzministerin Kristi Noem einen Öltankervor der Küste Venezuelas unter ihre Kontrolle gebracht. Beschlagnahmt wurde das Schiff mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums am frühen Samstagmorgen, wie sie auf X schrieb. Der Tanker habe zuletzt in Venezuela vor Anker gelegen.

In Noems Post war ein Video enthalten, das die Aktion zeigen soll. Zuvor hatten mehrere US-Medien darüber berichtet.

X-Post von Kristi Noem

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Die Ministerin kündigte an, weiter gegen die illegale Verschiffung von sanktioniertem Öl vorzugehen. Die US-Küstenwache untersteht dem Heimatschutzministerium.

Ein Patrouillenschiff der Marine ist am 17. Dezember 2025 von der Promenade am Maracaibo-See in Maracaibo, Venezuela, aus zu sehen.

Erst verteidigte Donald Trump seine Angriffe im Meer vor Venezuela als Kampf gegen Drogenschmuggel. Jetzt sind damals verstaatlichte Öl-Vorkommen von US-Firmen das offizielle Motiv.

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Trump hatte zuvor Blockade von sanktionierten Öltankern angekündigt

US-Präsident Donald Trump hatte wenige Tage zuvor eine "vollständige und komplette Blockade aller sanktionierter Öltanker auf dem Weg von und nach Venezuela" angeordnet. Er begründete dies damit, das südamerikanische Land habe Öl, Land und andere Vermögenswerte von den USA gestohlen - diese müssten zurückgegeben werden.

Der Republikaner warf Venezuelas autoritärem Staatschef Nicolás Maduro zudem vor, "das Öl aus diesen gestohlenen Ölfeldern zur Finanzierung von Drogenterrorismus, Menschenhandel, Mord und Entführungen" zu nutzen.

Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht - betroffen waren ausländische und auch US-Firmen. In der Folge entbrannte ein Streit um Entschädigungszahlungen. 2019 hatte Trump in seiner ersten Amtszeit dann den staatlichen Ölkonzern PDVSA mit Sanktionen belegt.

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Bereits zuvor wurde ein Öltanker von den USA beschlagnahmt

Nur wenige Tage vor Trumps Blockade-Ansage hatte das US-Militär bereits einen Öltankervor der Küste Venezuelas unter seine Kontrolle gebracht. US-Justizministerin Pam Bondi und FBI-Direktor Kash Patel erklärten damals, das Schiff sei Teil eines illegalen Netzwerks gewesen, das Öl zur Unterstützung ausländischer Terrororganisationen transportiert habe.

Die Regierung des südamerikanischen Landes hatte die Erstürmung scharf verurteilt. Der Einsatz sei "ein dreister Raubüberfall und ein Akt internationaler Piraterie", hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in Caracas.

Das aggressive Vorgehen warf unter politischen Beobachtern auch die Frage auf, ob es die US-Regierung auf die riesigen Ölvorkommen des Landes abgesehen habe: Venezuela verfügt über die weltweit größten bestätigten Ölreserven und ist stark von Exporterlösen abhängig. Ein Großteil der Lieferungen geht an China, einen geopolitischen Rivalen der USA.

Venezuelas Präsident Maduro und US-Präsident Donald Trump, im Hintergrund ein Öltanker auf dem Meer

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Will Trump einen Machtwechsel in Venezuela?

Seit Monaten brodelt es zwischen Washington und Caracas. Immer wieder hat das US-Militär angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik, teils auch im Pazifik, versenkt.

Die US-Regierung gibt offiziell an, mit ihrem aggressiven Vorgehen Drogenkartelle bekämpfen zu wollen. Laut Experten gilt Venezuela aber nicht als Produktionsland von Drogen, sondern als Transitland - vor allem für den europäischen Markt.

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro spricht während einer Kundgebung zum Jahrestag der Schlacht von Santa Ines, die während des venezolanischen Bundeskriegs im 19. Jahrhundert stattfand.

Die USA setzen den venezolanischen Staatschef Maduro politisch und zunehmend auch militärisch unter Druck. Eine geplante Invasion will Trump weder ausschließen noch bestätigen.

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Für zusätzliche Spannungen sorgte ein Interview des Magazins "Vanity Fair" mit Trumps Stabschefin Susie Wiles, in dem sie Aussagen über einen möglichen Machtwechsel in Venezuela machte.

"Er (Trump) will so lange Boote in die Luft jagen, bis Maduro aufgibt. Und Leute, die sich damit viel besser auskennen als ich, sagen, dass er das auch schaffen wird", wurde Wiles zitiert. Später erklärte sie, ihre Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Auch Maduro wirft den USA seit Längerem vor, seine Regierung stürzen zu wollen.

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In den vergangenen Monaten hatten die US-Streitkräfte zudem vor der Küste Venezuelas eine schlagkräftige Streitmacht aus Kriegsschiffen, Kampfflugzeugen und Soldaten zusammengezogen. In der Debatte steht auch, ob und wann das US-Militär Truppeneinsätze auf venezolanischem Boden beginnt.

Trump hatte bislang immer wieder nur vage solche Einsätze in Aussicht gestellt.

Quelle: dpa
Über dieses Thema berichtete das ZDF heute journal am 20.12.2025 ab 22:43 Uhr.

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