Hegseth und Rubio verteidigen Angriffe auf angebliche Drogenboote

Vor US-Kongress:Hegseth und Rubio verteidigen Angriffe auf Drogenboote

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Die USA greifen Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler im Pazifik an. Nun rechtfertigen Verteidigungsminister Pete Hegseth und Außenminister Marco Rubio das Vorgehen vor dem Kongress.

Das Kapitol in Washington.

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben mehrmals angebliche Drogenboote angegriffen. Vor dem US-Kongress wird das Vorgehen nun verteidigt.

Quelle: dpa

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Außenminister Marco Rubio haben vor dem Kongress die Angriffe der USA auf Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik verteidigt.

Nach einer Anhörung hinter verschlossenen Türen lobten die Minister am Dienstag vor Journalisten eine "sehr erfolgreiche Mission". Die Angriffe hätten terroristische Organisationen und Kartelle zum Ziel gehabt, die für den Drogenhandel in die USA verantwortlich seien, betonten sie.

US President Donald Trump (C), flanked by Secretary of State Marco Rubio (L) and Secretary of Defense Pete Hegseth (R), speaks during a Cabinet Meeting in the Cabinet Room of the White House in Washington

US-Verteidigungsminister Hegseth unter Druck: Die USA haben vor Venezuela über 80 Menschen auf mutmaßlichen Drogenbooten getötet. Die Rechtmäßigkeit der Einsätze ist umstritten.

02.12.2025 | 1:29 min

Angriffe auf mindestens 26 Boote in der Karibik

Seit September hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump Angriffe auf mindestens 26 Boote in der Karibik oder im Ostpazifik angeordnet. Dabei wurden mindestens 95 Menschen getötet. Beweise, dass es sich bei den angegriffenen Booten tatsächlich um Boote von Drogenschmugglern handelte, gibt es nicht.

Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig. Zudem brachten die USA Kriegsschiffe vor Venezuela in Stellung, darunter den größten Flugzeugträger der Welt, die "USS Gerald R. Ford".

US-VENEZUELA-POLITICS-PROTEST

Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro hat den USA vorgeworfen, es mit der verstärkten Militärpräsenz in der Karibik auf die Ölvorkommen seines Landes abgesehen zu haben.

02.12.2025 | 2:08 min

Vorgehen löst heftige Debatten in den USA aus

Das Thema löste in Washington heftige Debatten aus - insbesondere ein Angriff Anfang September, bei dem die US-Armee zwei im Wasser treibende Überlebende eines ersten Angriffs auf ein Boot bei einem weiteren Angriff tötete.

Rubio und Hegseth verkündeten am Montag, dass sie den Mitgliedern der Streitkräfteausschüsse des Repräsentantenhauses und des Senats gestatten würden, das Video des besonders umstrittenen Angriffs im Laufe der Woche in Anwesenheit des befehlshabenden Offiziers, Admiral Frank Bradley, anzusehen.

Allerdings werde das "vollständige, unbearbeitete und als streng geheim eingestufte Video" gemäß der Politik des Verteidigungsministeriums nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, betonte Hegseth.

ddf

Die US-Küstenwache hat vor Venezuela einen Öltanker beschlagnahmt. Er soll trotz Sanktionen dort Öl geladen haben. Venezuela protestiert scharf gegen die Aktion.

11.12.2025 | 1:28 min

Verstöße gegen das Völkerrecht?

Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, hatte die Regierung aufgefordert, allen Senatoren die vollständigen und unbearbeiteten Aufzeichnungen des Doppelangriffs von Anfang September zur Verfügung zu stellen. Beim Verlassen der Sitzung erklärte Schumer, er habe "nichts Neues gehört".

Die Angriffe werden vor allem von den Abgeordneten der oppositionellen Demokraten scharf kritisiert. Doch auch einige republikanische Politiker, darunter Senator Rand Paul, stellten die Frage, ob gezielte Angriffe von Schiffbrüchigen nicht gegen das Völkerrecht verstießen.

Trump beschuldigt den linksnationalistischen Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA einzusetzen. Maduro wirft Trump vor, ihn stürzen zu wollen. Anders als das Nachbarland Kolumbien produziert Venezuela keine Drogen im großen Stil, gilt aber als Transitland.

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro spricht während einer Kundgebung zum Jahrestag der Schlacht von Santa Ines, die während des venezolanischen Bundeskriegs im 19. Jahrhundert stattfand.

Die USA setzen den venezolanischen Staatschef Maduro politisch und zunehmend auch militärisch unter Druck. Eine geplante Invasion will Trump weder ausschließen noch bestätigen.

11.12.2025 | 2:41 min

Quelle: AFP
Über das Vorgehen der USA gegen Venezuela berichteten mehrere ZDF-Sendungen, unter anderem das heute journal am 11.12.2025 ab 21:45 Uhr.

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