US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote:Hegseth weist Verantwortung für umstrittenen Einsatz zurück
US-Verteidigungsminister Hegseth hat weitere Angriffe auf angebliche Drogenboote in der Karibik angekündigt. Er weist die Verantwortung für einen umstrittenen Einsatz zurück.
Die USA verstärken ihre Militärpräsenz in der Karibik. Trotz aller Kritik kündigt US-Verteidigungsminister Hegseth weitere Angriffe auf mutmaßliche Schmugglerboote an.
03.12.2025 | 1:48 minDie USA haben am Dienstag weitere Angriffe auf Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler angekündigt. Während einer Kabinettssitzung mit Präsident Donald Trump im Weißen Haus sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth:
Wir haben gerade erst damit begonnen, Drogenboote zu versenken und Narko-Terroristen auf den Meeresgrund zu schicken, weil sie das amerikanische Volk vergiften.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth
Die "Abschreckung" wirke aber - deshalb sei es inzwischen schwierig, Boote zu finden, betonte Hegseth. Im Fall eines umstrittenen Angriffs, bei dem laut Medienberichten nach der Zerstörung eines angeblichen Drogenschmugglerboots zwei Überlebende getötet wurden, bestritt Hegseth eine direkte Verantwortung.
Die USA greifen mutmaßliche venezolanische Drogenboote an - und setzen den Präsidenten Maduro unter Druck. Unklar sei, wer zuerst aufgebe, so Korrespondent Christoph Röckerath.
03.12.2025 | 2:53 minEr habe den ersten Angriff auf das Boot in der Karibik Anfang September live verfolgt, sei dann aber zu einem anderen Termin gegangen, sagte Hegseth nach dem Kabinettstreffen. Er betonte:
Ich habe persönlich keine Überlebenden gesehen.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth
Da habe es Rauch und Feuer gegeben, fügte er hinzu. "Das ist der Nebel des Krieges".
Berichte über tödlichen Zweitschlag werfen Völkerrechtsfragen auf
Hintergrund sind Berichte des Senders CNN und der "Washington Post", wonach das US-Militär am 2. September ein Boot, das Drogen transportiert haben soll, in der Karibik zunächst mit einem Schlag angegriffen und zwei überlebende Männer anschließend durch einen zweiten Schlag getötet haben soll.
Der zweite Angriff könnte laut Experten gegen das Völkerrecht verstoßen haben - die Männer hatten sich der "Washington Post" zufolge an das schwelende Wrack geklammert und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar.
Die USA haben ihren Militäreinsatz in der Karibik verstärkt. Die Trump-Regierung wirft dem venezolanischen Staatschef Maduro vor, Drogenhandel in die USA zu fördern.
25.10.2025 | 0:30 minHegseth sagte nun, er habe erst ein paar Stunden später erfahren, dass der zuständige Kommandant, Admiral Frank M. Bradley, die Entscheidung getroffen hatte, "zu der er voll und ganz befugt war". Admiral Bradley habe die richtige Entscheidung getroffen, das Boot zu versenken und die Bedrohung zu beseitigen. "Wir stehen hinter ihm", sagte Hegseth.
Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro hat den USA vorgeworfen, es mit der verstärkten Militärpräsenz in der Karibik auf die Ölvorkommen seines Landes abgesehen zu haben.
02.12.2025 | 2:08 minTrump: "Ich war nicht daran beteiligt"
Trump äußerte sich zurückhaltend zu dem Fall. Was den Angriff angehe, so habe er noch nicht viele Informationen erhalten, da er sich auf Hegseth verlasse. Aber für ihn sei es ein Angriff gewesen, nicht ein oder zwei oder drei Schläge. Jemand habe ihm eine Frage zum zweiten Schlag gestellt:
Ich wusste nichts über den zweiten Schlag. Ich wusste nichts über die Leute. Ich war nicht daran beteiligt.
US-Präsident Donald Trump
Trump betonte, der zuständige Kommandeur sei ein außergewöhnlicher Mann.
Die geplante Militäroperation in der Karibik soll die USA laut Pentagon vor Drogen schützen. Es gibt allerdings Spekulationen über die tatsächlichen Beweggründe hinter dem Einsatz.
14.11.2025 | 2:36 minDutzende Tote bei US-Angriffen in der Karibik
Seit September attackiert das US-Militär Boote in der Karibik, mit denen angeblich Drogen in die USA geschmuggelt werden sollten. Dabei wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 80 Menschen getötet.
Zusätzlich wurden Soldaten in die Karibik beordert. Auch der weltgrößte Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" wurde - begleitet von weiteren Kriegsschiffen und einem Langstreckenbomber - in die Region verlegt.
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