Erding: Soldat bei Militärübung von Polizei angeschossen

Übung war vorher angemeldet:Soldat angeschossen: Polizei geht von Fehleinschätzung aus

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Ein Soldat ist bei einer angemeldeten Übung in Erding durch Polizeischüsse verletzt worden. Die Polizei geht von einer "Kommunikationspanne" als Ursache aus.

Polizei schießt auf Bundeswehr-Soldaten

Während einer Bundeswehrübung in Erding rufen besorgte Zeugen die Polizei: Die Situation wird falsch eingeschätzt, es kommt zu Schüssen. Ein Bundeswehrsoldat wird leicht verletzt.

23.10.2025 | 2:01 min

Bei einer Großübung der Bundeswehr im oberbayerischen Erding hat die Polizei einen Soldaten angeschossen. Ein Sprecher des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr sagte der dpa, eine Fehlinterpretation vor Ort habe zu einer Schussabgabe zwischen der übenden Truppe und der von der Bevölkerung gerufenen Polizei geführt.

Inzwischen gehen die Beamten von einer "Kommunikationspanne" als Ursache aus. "Wir wussten nicht, dass zu diesem Zeitpunkt dort geübt wird", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Übung gestern war die Polizei in Erding auch nicht involviert.

Polizei Bayern

Über die großangelegte, für mehrere Tage in verschiedenen Regionen geplante gemeinsame Übung "Marshal Power" habe man zwar Bescheid gewusst, sagte der Polizeisprecher. Allerdings sei nicht bekannt gewesen, dass deswegen am Mittwoch in Erding bewaffnete Kräfte unterwegs sein könnten. Jetzt werde "intensiv geprüft", wo es zu einer "Kommunikationspanne" gekommen sein könnte.

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Soldat wieder aus Krankenhaus entlassen

Bei der Übung war am Mittwochnachmittag ein Bundeswehr-Soldat von einem Schuss aus einer Polizeiwaffe getroffen worden, nachdem die Beamten wegen der Sichtung eines Bewaffneten alarmiert worden waren. Daraufhin kam es zum Schusswechsel.

Erst später habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem Bewaffneten um einen Bundeswehr-Soldaten handelte, teilte die Polizei mit. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht, aber noch am Abend wieder entlassen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot ausgerückt, um den Tatort zu umstellen. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.

Erdinger Landrat: Kommunikation war "Katastrophe"

Auf ihrer Internetseite teilte die Bundeswehr nun mit, dass die mehrtätige Übung fortgesetzt werde. Der zuständige Landrat hat die missglückte Kommunikation zwischen Polizei und Bundeswehr als "absolute Katastrophe" bezeichnet:

Ich bin bestürzt über diesen Zwischenfall, bei dem ein Soldat von scharfer Munition getroffen und verletzt wurde.

Landrat Martin Bayerstorfer (CSU)

Es müsse sichergestellt werden, dass sich so etwas nie wiederholen könne, sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) laut einer Mitteilung seiner Behörde.

Bei der Großübung Marshal Power sollte der Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall geübt werden - zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Das Besondere: Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit.

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Soldaten übten Kampf an der Front

Die Einsatzkräfte sollen laut Bundeswehr das Vorgehen gegen Bedrohungen hinter einer gedachten Frontlinie, im sogenannten "rückwärtigen Raum", trainieren - zum Beispiel gegen Drohnen, Sabotage oder sogenannte "irreguläre Kräfte". Damit sind bewaffnete Kämpfer gemeint, die nicht einer staatlichen Armee zuzurechnen sind. Angenommen wird dafür ein Szenario, in dem ein Nato-Mitgliedsstaat angegriffen wird und das Bündnis verteidigt werden muss.

Dabei sollen auch die Arbeit an Tatorten, die Lenkung des Verkehrs, das Aufspüren von Waffenlagern, die Bekämpfung von illegalem Waffenhandel und der Schutz von kritischer Infrastruktur trainiert werden, zum Beispiel am stillgelegten Atomkraftwerk Isar 2. Auch die Abwehr von gegnerischen und den Einsatz von eigenen Drohnen sollen die Soldaten üben.

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Quelle: dpa

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