Update am Morgen:Hocheffiziente Faxgeräte - ernsthaft?
von Florian Neuhann
Guten Morgen,
es gibt diese Sprachbilder, die liest oder sieht man - und man ärgert sich. Zumindest geht mir persönlich das so. Weil ich sehe, wie treffend ein Bild ist. Und weil ich ehrlicherweise gern selbst auf die Idee gekommen wäre.
Gestern Abend war so ein Fall, da lief in unserer Sendung "WISO" ein Beitrag über das Aus des Verbrenner-Verbots der EU. Darin verglich der Automobilexperte Stefan Bratzel das Reden von "hocheffizienten Verbrennern", auf die die Bundesregierung von Friedrich Merz ja setzen will, mit "hocheffizienten Faxgeräten". Auch gegen die habe doch keiner etwas. Nur ob man mit hocheffizienten Faxgeräten langfristig noch Geld verdienen kann?
Über dieses Thema berichtete am Montag ab 19:40 Uhr die Sendung "WISO".
15.12.2025 | 3:57 minDass die deutsche Autoindustrie erstmal noch ein bisschen Geld verdienen will mit ihren Cashcows, den Verbrenner-Fahrzeugen, ist völlig legitim. Der Hochlauf der Elektroautos lief ja bislang auch nicht so, als dass man 2035 100 Prozent Elektroautos erreichen würde. Und zugleich wurde der Kampf gegen das "Verbrenner-Verbot" aus Brüssel zum Wahlkampfschlager der extremen Rechten.
Insofern ist der Plan, den die EU-Kommission heute Nachmittag in Straßburg präsentieren will, erstmal nachvollziehbar. Er nimmt den Kritikern Wind aus den Segeln - und lässt den deutschen Autokonzernen noch etwas Flexibilität. Bis 2035 müssen sie nach Aussage von EVP-Chef Manfred Weber die Emissionen ihrer Flotten nur um 90 Prozent reduzieren, nicht um 100 Prozent.
Die Frage ist nur, was damit langfristig für ein Signal ausgesendet wird. An die Konzerne - und an die Kunden. Lasst Euch Zeit mit dem Umstieg, die Verbrenner sind hier, um zu bleiben? Dieses Signal wäre fatal. Denn auf dem Weltmarkt lässt das Elektroauto den Verbrennern - egal wie hocheffizient diese sein müssen - längst keine Chance mehr. Vor allem in China. Wer dort, auf dem größten Automarkt der Welt, mithalten will, muss die besten Elektroautos produzieren.
Und so sind heute Nachmittag, wenn die EU-Kommission zur Pressekonferenz lädt, vor allem die Zwischentöne interessant - und entscheidend. Welches Signal will die EU aussenden? Und unternimmt sie parallel genug, um den Hochlauf der Elektroautos hierzulande zu fördern? Und tun das die Regierungen der Mitgliedstaaten, insbesondere bei uns in Deutschland, auch?
Das sind die Fragen, die uns heute umtreiben. Neben der großen Frage dieser Woche natürlich, wie es im Krieg Russlands gegen die Ukraine weitergeht. Auch darauf werden wir bei ZDFheute wieder genau schauen.
Einen schönen Tag!
Ihr Florian Neuhann, Leiter des ZDF-Teams Wirtschaft und Finanzen
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Europäer sagen "multinationale Truppe" für Kiew zu: Kanzler Friedrich Merz und zahlreiche weitere europäische Staats- und Regierungschefs setzen sich für eine multinationale Truppe zur Absicherung eines Waffenstillstands in der Ukraine ein.
15.12.2025 | 3:09 min
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
16.12.2025 | 1:12 min
Verleihung des Sacharow-Preises: Das Europaparlament verleiht in Straßburg den diesjährigen Sacharow-Preis für Menschenrechte an zwei in Belarus und Georgien inhaftierte Journalisten. Geehrt werden die Georgierin Msia Amaghlobeli und der polnisch-belarussische Journalist Andrzej Poczobut. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.
FIFA ehrt die Weltfußballer: Gewinnt der frühere Dortmunder Ousmane Dembélé nach dem Ballon d'Or auch die Wahl zum Weltfußballer des Jahres? Der Weltverband FIFA gibt auf einem Gala-Dinner in Doha die Gewinner bekannt.
Bei der Wahl stimmen neben Journalisten auch Fans, Nationaltrainer und Nationalmannschaftskapitäne ab. Zu den elf Nominierten gehört auch Bayern-Torjäger Harry Kane, deutsche Spieler stehen nicht zur Wahl. Das gilt auch für die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres, die die Spanierin Aitana Bonmatí zum dritten Mal in Serie gewinnen könnte.
Zahl des Tages
367 - nach so vielen Ausgaben endete heute vor 25 Jahren die Kultshow "ZDF-Hitparade". Nach 31 Jahren sanken die Einschaltquoten des Klassikers, den einst Dieter Thomas Heck erfand und zum Dauerbrenner machte. Zuletzt moderierte Uwe Hübner die Sendung.
Über dieses Thema berichtet heute ab 17:10 Uhr die Sendung "hallo Deutschland".
Gesagt
Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein alleinstehender Mann im Besitz eines hübschen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.
Aus "Stolz und Vorurteil"
So beginnt Jane Austens wohl bekanntester und beliebtester Roman "Stolz und Vorurteil", der 1813 unter dem Pseudonym "by a Lady" erschien. Im Anschluss entspinnt sich ein ironisch-witziger Dialog zwischen den Eltern der Romanheldin Elisabeth Bennet. Sie und ihr Verehrer Mister Darcy sind beliebt wie eh und je und bieten Stoff nicht nur für die romantischen Träume junger Frauen, sondern auch für Kino und Popkultur.
Ihre Schöpferin, Jane Austen, wurde heute vor 250 Jahren, am 16. Dezember 1775, geboren. Ihre sechs Romane und Kurzgeschichten zählen zu den Literaturklassikern.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
16.12.2025 | 2:00 minWenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
Heute ziehen Wolkenfelder über den Nordwesten und Westen. Meist bleibt es dabei trocken. Sonst ist es teils sonnig, teils locker bewölkt. In einigen Tälern im Süden halten sich aber erneut zähe Nebel- und Hochnebelfelder. Im Nebel werden 2 Grad erreicht, sonst sind es 5 bis 13 Grad mit den höchsten Werten in Nordrhein-Westfalen. Den aktuellen Wetterbericht der ZDF-Meteorologen finden Sie hier im Video.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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