US-Plan: So hoch ist der Preis für die Ukraine

Wendepunkt im Ukraine-Krieg?:US-Plan: So stehen die Chancen auf Frieden

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Fotos von Trump und Putin vor einer Grafik der Ukraine-Russland Landkarte mit eingetragener Kriegsfrontgrenze.

Die USA schlagen einen möglichen Friedensplan für die Ukraine vor – mit großen Zugeständnissen. ZDFheute live analysiert, welche Chancen auf Frieden darin liegt und wie hoch der Preis wäre.

Die USA haben einen Entwurf für einen Friedensplan im Ukraine-Krieg vorgelegt. Das 28-Punkte-Papier fordert von Kiew weitreichende Zugeständnisse: Die Regionen Donezk, Luhansk und die Krim sollen de facto als russisch anerkannt werden, Gebiete in Cherson und Saporischschja entlang der aktuellen Frontlinie aufgeteilt werden. Außerdem sieht der Entwurf eine Begrenzung der ukrainischen Armee auf 600.000 Soldaten sowie einen dauerhaft ausgeschlossenen Nato-Beitritt vor. Im Gegenzug stellt Washington "zuverlässige Sicherheitsgarantien" in Aussicht und schlägt ein umfassendes Nichtangriffsabkommen zwischen Russland, der Ukraine und Europa vor.

In der Ukraine sorgt der Entwurf für deutliche Zurückhaltung. Der Leiter des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Rustem Umerow, betont, dass sein Land keine Vorschläge akzeptieren werde, die die eigenen roten Linien überschreiten. Nach einem Telefonat am Freitag haben Kanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premier Starmer dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ihre unveränderte Unterstützung zugesichert.

Ist der 28-Punkte-Plan eine Chance für Frieden in der Ukraine? Was würde das für die Ukraine bedeuten? Wie steht Europa dazu? Darüber spricht Christopher Wehrmann bei ZDFheute live mit Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff und Moskau-Korrespondent Armin Coerper.

Diplomatie-Versuch in Alaska 

Im August traf sich US-Präsident Trump mit Putin in Alaska, um über einen möglichen Frieden zu verhandeln. Die hochgesteckten Erwartungen endeten ernüchternd ohne Ergebnis. Mehrere EU-Staaten, darunter auch Deutschland, betonten damals, dass kein Friedensabkommen ohne das Einverständnis der Ukraine möglich sei. 

Ein weiteres Gipfel-Treffen mit dem russischen Präsidenten in Budapest sagte Trump im Oktober ab und kündigte stattdessen Sanktionen gegen russische Öl-Konzerne an. Die Absicht: die Finanzierung der russischen Kriegsmaschinerie zu erschweren. 

Gespräche über Friedensplan

Trotzdem wurden die Gesprächskanäle nach Moskau am Laufen gehalten. Vor etwa drei Wochen trafen sich Putins Gesandter Kirill Dmitrijew mit den Gesandten von Trump, Steve Witkoff und Jared Kushner, im US-Bundesstaat Florida. Seitdem sollen die beiden Nationen jenen 28-Punkte-Friedensplan zur Beendigung des Ukraine-Krieg ausgehandelt haben – ohne Beteiligung der Ukraine und der Europäer. 

Mit Material von AFP

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