Qualifikation zur WM 2026: DFB-Elf - Alles, nur kein Playoff

Qualifikation zur WM 2026:DFB-Elf: Alles, nur kein Playoff

von Frank Hellmann

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Die deutsche Nationalelf will sich mit Siegen in Luxemburg und gegen die Slowakei ohne Umwege für die WM qualifizieren. Das kann auch für die Auslosung von Vorteil sein.

Bundestrainer Julian Nagelsmann streckt beim Training den Arm aus und deutet mit dem Zeigefinger

Ohne Umweg zur WM 2026, das wünscht sich Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Quelle: Marco Steinbrenner / DeFodi Images / Imago

Rudi Völler hatte sein typisches "Rudi-Völler-Grinsen" aufgesetzt, als der Sportdirektor der Nationalmannschaft zu Wochenanfang vor dem öffentlichen Training in Wolfsburg zu den meist jugendlichen Zuschauern sprach. "Das sind zwei ganz, ganz wichtige Spiele. Wir wollen beide gewinnen und uns als Erster qualifizieren. Und dann geht’s zur WM."

DFB-Elf schwächelt in vermeintlich leichter Gruppe

Wenige Stunden zuvor hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Botschaft ähnlich abgesetzt. "Wir sind nicht abhängig von anderen Ergebnissen, nur von unserer eigenen Leistung. Wir haben uns nach dem schlechten Auftakt eine ordentliche Ausgangslage beschert."

Dabei galt für die Vierergruppe mit Slowakei (FIFA-Weltranglistenplatz 46.), Nordirland (69.) und Luxemburg (97.) zuvor die Prämisse, ausnahmslos "überzeugende Siege" einzufahren.

Kein Ausrutscher mehr gestattet

Diese Messlatte hat die Mannschaft gleich zum Auftakt mit der 0:2-Blamage in der Slowakei gerissen, weshalb Nagelsmann warnte: "Wir haben keine weitere Möglichkeit für einen Ausrutscher, weil wir uns den schon genehmigt haben."

Joshua Kimmich allein auf dem Platz beim Training in Wolfsburg

Die deutsche Nationalmannschaft trifft in der WM-Quali auf Luxemburg. Gegen den 97. der Weltrangliste ist die DFB-Elf trotz der zahlreichen Verletzten der klare Favorit.

14.11.2025 | 1:44 min

Im Großherzogtum Luxemburg soll es am Freitag, 20.45 Uhr (RTL), einen ähnlich klaren Sieg geben wie in Sinsheim (4:0). Dann geht der Fokus zum Spiel in Leipzig gegen die Slowakei (Montag, 20.45 Uhr/ZDF), die nach dem Deutschland-Coup kaum mehr überzeugte.

David Raum (22, Deutschland) enttäuscht im Deutschland - Slowakai Spiel.

Ein Fehlstart, wie er schlimmer nicht sein kann: Die DFB-Elf beginnt die WM-Qualifikation mit einer 0:2-Niederlage gegen die Slowakei - und ist dabei noch gut weggekommen.

04.09.2025 | 8:28 min

Nagelsmann plant seit Monaten mit missionarischem Eifer die Mission in Kanada, Mexiko und den USA. Der Bundestrainer hat alles schon durchleuchtet für das Mammutturnier: von den Lostöpfen über den Modus bis zu den Quartieren.

Forderung von DFB-Chef Bernd Neuendorf

Sogar der sonst nicht für markige Ansagen bekannte DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich geäußert: "Ich erwarte ganz klar, dass wir die beiden Spiele gewinnen und damit auch die Gruppe, sodass wir idealerweise in den Lostopf eins kommen und bei der Auslosung dann Klarheit über alles haben und nicht in irgendwelche Qualifikationsrunden müssen."

Bei der Auslosung am 5. Dezember als Gruppenkopf gesetzt sind: Die Gastgeber USA, Kanada und Mexiko sowie die neun in der Weltrangliste bestplatzierten und schon sicher qualifizierten Teams.

Deutschland steht aktuell auf Platz 10. Gewinnt die DFB-Elf gegen Luxemburg und die Slowakei, Kann sie nicht mehr überholt werden.

Da Italien die direkte Qualifikation zu verpassen droht, würde die DFB-Elf als Zehnter zu den neun bestplatzierten und sicher qualifizierten WM-Teams gehören. Dann wäre man im besten Lostopf, in dem zudem die drei Gastgeber USA, Mexiko und Kanada sein werden.

Ein dicker Brocken wie Spanien oder Argentinien bliebe der DFB-Elf in der Gruppenphase erspart - wie auch die Mexiko-Gruppe A mit widriger Logistik und Extrem-Klima.


Unter keinen Umständen will man bis März 2026 (da werden die Playoffs ausgetragen) in der Warteschleife hängen und am 5. Dezember (18 Uhr MEZ) bei der Auslosung in Washington gar nicht wissen, ob man wirklich dabei ist.

Gastgeber (3): USA, Kanada, Mexiko

Afrika (9): Ägypten, Algerien, Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Ghana, Marokko, Tunesien, Senegal, Südafrika, Kap Verde

Asien (8): Australien, Iran, Japan, Jordanien, Katar, Saudi-Arabien, Südkorea, Usbekistan

Europa (2): England, Frankreich

Ozeanien (1): Neuseeland

Südamerika (6): Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Paraguay, Uruguay

Stand 13.11. 2025


Zudem sind die Playoffs tückisch, obwohl Europa neuerdings 16 der 48 Startplätze hat. Denn auf diesem Wege werden nur noch vier Tickets vergeben. Es sind also zwei K.o.-Spiele zu gewinnen. Und es reicht der Blick zu den zwei Mal in Folge nicht für eine WM qualifizierten Italienern, um sich die Fallhöhe zu vergegenwärtigen.

Rudi Völler und das Playoff 2001

Völler kann sich gut an die Anspannung solcher Spiele erinnern. Vor der WM 2002 war die Qualifikation unter dem Teamchef Völler erst nach zwei Zitterspielen gegen die Ukraine klar.

Zuvor hatte sich die Nationalelf in der WM-Qualifikation in München ein krachendes 1:5 gegen England geleistet, dazu ein blamables 0:0 gegen Finnland - und plötzlich musste Deutschland im November 2001 ins Playoff.

Julian Nagelsmann

Vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel gegen Außenseiter Luxemburg spricht Bundestrainer Julian Nagelsmann mit ZDF-Reporterin Lili Engels.

13.11.2025 | 3:17 min

"Das war die größte Drucksituation, die ich in meiner Karriere erlebt habe", hat Völller schon oft berichtet. Einem schmeichelhaften 1:1 in Kiew nach 0:1-Rückstand folgte in Dortmund ein begeisterndes 4:1 mit einem damals überragenden Michael Ballack.

Alles war gerade noch mal gut gegangen - aber einen solchen Nervenkitzel braucht Rudi Völler wohl wirklich nicht mehr.

Das BC Place Stadium in Vancouver.
Das WM-Stadion in Vancouver von innen.
Das BMO Field Stadium in Toronto.
Das Aztekenstadion in Mexiko-Stadt bei einem Länderspiel von Mexiko.
Das WM-Stadion Estadio BBVA Bancomer in Monterrey.
Das WM-Stadion Estadio Akron in Guadalajara.
Das MetLife Stadium in New Jersey.
Das WM-Stadion AT&T Stadium in Dallas.
Das Arrowhead Stadium in Kansas City.
Das NRG Stadium in Houston.
Das Mercedes-Benz Stadium in Atlanta.
Das SoFi Stadium in Los Angeles.
Das Lincoln Financial Field Stadium in Philadelphia.
Das Lumen Field Stadium in Seattle.
Das Levi's Stadium in Santa-Clara.
Das Gilette Stadium in Foxborough.
Das Hard Rock Stadium in Miami.

Das sind die Stadien der Fußball-WM 2026

Insgesamt haben die 16 Stadien, in denen die Spiele der Fußball-WM 2026 ausgetragen werden, eine Kapazität von 1.662.268 Plätzen. Hier: Das BC Place Stadium in Vancouver, Kanada.

Quelle: IMAGO / agefotostock

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