Frist für Steuererklärung 2024 rückt näher - Was zu beachten ist
Steuern 2024:Last-Minute-Tipps für die Steuererklärung
von Jenna Busanny
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Die Abgabefrist für die Steuererklärung 2024 rückt näher. Worauf Sie bei der Bearbeitung achten sollten, um auch auf den letzten Drücker das Beste herauszuholen.
Die Frist zur Abgabe der Steuererklärung 2024 läuft bald ab. Wer ist zur Abgabe verpflichtet? Was kann man absetzen? Und wie klappt die Abgabe reibungslos?
Quelle: imago/Wolfilser
Die Abgabefrist für die Steuererklärung 2024 endet am 31. Juli 2025. Nach einer pandemiebedingten Übergangszeit mit Abgabe Ende September ist damit wieder die frühere Regelung in Kraft.
Wie die Abgabefrist verlängert werden kann, welche Fehler Sie bei der Bearbeitung in letzter Minute vermeiden sollten und mit welchen Methoden die Steuererklärung 2024 besonders schnell gelingt.
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Abgabefrist verlängern
"Steuerpflichtige, die ihre Erklärung durch einen Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater erstellen lassen, haben rund acht Monate länger Zeit", erklärt Kerstin Wittmann, Beratungsstellenleiterin des Lohnsteuerhilfevereins Vereinigte Lohnsteuerhilfe. Schon das Ausfüllen einer Vertretungsvollmacht reicht, um vom Fristaufschub zu profitieren.
Wer pflichtveranlagt ist und nicht fristgerecht abgibt, muss mit einem Verspätungszuschlag rechnen: 25 Euro pro Monat, warnt Wittmann.
Die eigenen Finanzen zu managen, muss nicht kompliziert sein und ist in aller Regel gewinnbringend. Es beginnt mit einem Kassensturz und mündet in einem klaren Sparplan.
von Zarah Reinders
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Häufige Fehler bei der Steuererklärung vermeiden
Im Stress des Endspurts gehen viele Möglichkeiten verloren. "Viele Menschen wissen nicht, was sie alles absetzen können", so Wittmann. Klassische Beispiele seien Handwerkerkosten oder Pflegeaufwendungen für Angehörige. Letztere sogar dann, wenn keine finanziellen Leistungen geflossen sind.
Auch Aufwendungen für Homeoffice, Arbeitskleidung oder beruflich genutzte Onlinekäufe werden oft übersehen. Ein praktischer Tipp: Die Kontoauszüge und die Online-Einkäufe vom letzten Jahr gründlich durchgehen. "Da lassen sich oft noch abzugsfähige Posten finden", so Kerstin Wittmann.
Eltern von studierenden Kindern über 25 Jahren sollten zudem prüfen, ob sie Unterstützungsleistungen steuerlich geltend machen können.
Der Staat verspricht Steuergerechtigkeit. Nur: Warum finden Reiche dann überall Steuerschlupflöcher - völlig legal? Und warum ist ausgerechnet Arbeit so hoch besteuert?25.11.2024 | 42:52 min
Das ist 2024 neu oder anders
Viel hat sich in den letzten beiden Jahren nicht geändert, aber es gibt Anpassungen bei Pauschalen. So wurde etwa die Werbungskostenpauschale schon 2023 auf 1.230 Euro erhöht.
Für 2024 wurde die Umzugskostenpauschale angepasst: Wer berufsbedingt umzieht, kann pauschal 964 Euro absetzen - ohne Belege, aber mit Nachweis des Arbeitsplatzwechsels oder einer Versetzung. Für jede weitere Person, die mit umzieht, wie Kinder, Ehepartner oder Lebenspartner, ist dann auch noch mal eine Pauschale absetzbar.
Der Juli bringt viele finanzielle Änderungen. Renten steigen, Pflegekräfte verdienen mehr - und bei der Steuer rückt eine Frist näher.
ELSTER-Zertifikat beantragen oder Fristverlängerung über Berater sichern
Kontoauszüge für berufliche Ausgaben durchgehen
Online-Käufe nach Arbeitsmitteln durchsuchen
Kosten für Arbeitskleidung, Homeoffice, Handwerker und Haushaltshilfen prüfen
Spendenquittungen und Mitgliedsbeiträge bereithalten
Pflege von Angehörigen angeben (auch ohne Bezahlung)
Steuerklasse prüfen (bei Ehepaaren herrscht unter Umständen Abgabepflicht)
Wer ist zur Abgabe verpflichtet?
"Verheiratete mit den Steuerklassen drei und fünf oder mit Faktor sind grundsätzlich zur Abgabe verpflichtet", so Wittmann. Was viele nicht wissen: Auch Rentner, Kurzarbeiter und Empfänger von Krankengeld - inklusive Kinderkrankengeld - sind oft erklärungspflichtig.
Kerstin Wittman empfiehlt, sich bei Unsicherheiten Unterstützung zu holen, etwa beim Steuerberater oder einer Lohnsteuerhilfe.
Hilfe von Online-Programmen
Grundsätzlich ist es möglich, die Steuererklärung selbst zu erstellen. Wichtig ist dafür ein Zugang zu Elster. Elster steht für "Elektronische Steuererklärung" und ist das offizielle Online-Portal der Finanzverwaltung. Über Elster können Steuerpflichtige ihre Steuererklärung digital abgeben. Das Programm ist zwar kostenfrei, jedoch recht kompliziert.
Kindererziehung ist ein Vollzeitjob, der selten die Anerkennung bekommt, die er verdient. Ein Grund mehr, sich als Eltern finanzielle Vorteile vom Staat zu sichern.
von Deborah Gettmann
Kostenpflichtige Steuer-Programme oder -Apps vereinfachen die Bearbeitung. Allerdings ist dafür ein ELSTER-Zertifikat notwendig, das aktiviert werden muss. Der Freischaltcode kommt per Post. "Das dauert ein paar Tage", so Kerstin Wittmann.
Zur Not ist es auch möglich, die Unterlagen auszudrucken und in Papierform einzureichen. Laut der Expertin wird das beim Finanzamt aber nicht gerne gesehen.
Wer jetzt ins Schwitzen gerät, kann noch über eine professionelle Beratung nachdenken. Denn wer sich Hilfe holt, kann nicht nur Zeit gewinnen, sondern oft auch Geld.
Zur Steuer-Deadline häufen sich Betrugsversuche: Kriminelle verschicken E-Mails im Namen von ELSTER oder Finanzämtern, warnt das Bundeszentralamt für Steuern (BZst). Die Inhalte sind unterschiedlich: Sie können Schadsoftware enthalten oder durch Tricks versuchen, an Konto- oder Kreditkarteninformationen zu gelangen. Auch falsche Steuerbescheide per Post sind im Umlauf. Das BZSt rät daher, keine verdächtigen Mails zu öffnen, Absenderadressen genau zu prüfen und keine persönlichen Daten weiterzugeben. Im Zweifel: direkt beim Finanzamt oder über die offizielle ELSTER-Seite informieren.
Quelle: dpa
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